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Ein schwarzer Vogel

Ein schwarzer Vogel

Titel: Ein schwarzer Vogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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kommen, die nach dem Gespräch mit ihm bis zur Hysterie aufgeregt war. Sie bemühte sich verzweifelt, sowohl Sharpies als auch Shirley Bruce zu erreichen. Mit Sharpies konnte sie endlich am Nachmittag telefonieren, und was er ihr bei diesem Gespräch mitteilte, beruhigte sie weitgehend.«
    »Sie meinen, sie wurde hysterisch, weil sie Cameron umgebracht hatte?«
    »Nein. Juanita hat Cameron nicht umgebracht. Aber die Nachricht von seinem Tode beruhigte sie so.«
    »Wenn das stimmt, dann bleiben nicht mehr viele übrig, die den Mord begangen haben können.«
    »Ganz richtig. Genaugenommen nur noch einer.«
    Sellers kratzte sich am Hinterkopf wie immer, wenn er angestrengt nachdachte. »Alles schön und gut, Lam«, meinte er schließlich, »aber das ist nicht mehr als eine Theorie.«
    »Stimmt. Aber Kolumbus hatte auch nicht mehr zur Verfügung, und er entdeckte Amerika«, erwiderte ich.
    »Ist das nicht furchtbar anstrengend, wenn man dauernd so scharf nachdenken muß wie Sie, Donald?« fragte Sellers sarkastisch. »Brauchen Sie nicht gelegentlich auch einmal eine Erholung?«
    »Keine schlechte Idee, Kommissar«, erwiderte ich und überhörte seinen Sarkasmus geflissentlich. »Nachdem hier ja jetzt alles klar ist, werden Sie mich auch ein paar Tage entbehren können. Wenn Sie Bertha sehen, bestellen Sie ihr einen schönen Gruß, ich sei angeln gefahren«, damit wandte ich mich um und ging ins Haus zurück.

Sechsundzwanzigstes Kapitel
    EIN GESCHENK FÜR DONALD

    A ls ich nach zwei Tagen in unser Büro kam, war ich darauf gefaßt, Bertha am Rande eines Schlaganfalles, zum mindesten aber mit stark erhöhtem Blutdruck anzutreffen. Ich hatte mich gründlich geirrt.
    Bertha war wieder einmal honigsüß und schmolz dahin wie Butter an der Sonne. »Es ist alles fertig, Donald, Liebling«, sagte sie, »sieh es dir nur an.«
    Triumphierend öffnete sie dann die Tür mit dem Schild:
    DONALD LAM • PRIVAT.
    Es waren zwei Büroräume. In dem kleinen, aber gut erleuchteten Vorzimmer saß Elsie Brand und klapperte wie immer auf ihrer Schreibmaschine. Hinter ihr stand die Tür zu einem zweiten Raum offen. Es war ein geräumiges Zimmer, mit einem Schreibtisch aus poliertem Nußbaumholz und tiefen Polstersesseln prächtig möbliert und mit dicken Teppichen ausgestattet.
    »Wie gefällt es dir?« fragte Bertha, ängstlich Beifall heischend.
    Ich ging zu Elsie Brand hinüber und fragte: »Was schreiben Sie da?«
    »Die Neue tippt nicht sehr schnell«, erklärte Bertha eilfertig, »und war in Rückstand gekommen. Darum habe ich...«
    Ich riß das Papier aus Elsies Maschine und hielt es Bertha hin. »Wenn deine Sekretärin ihre Arbeit nicht schafft, dann suche ihr eine Hilfskraft. Elsie Brand arbeitet ausschließlich für mich.«
    Bertha holte tief Luft. »Selbstverständlich. Wenn du es nicht willst, Donald«, gab sie klein bei.
    Elsie sah mit einem etwas verzerrten Lächeln zu mir auf. »Ich weiß, daß Sie es gut meinen, Donald«, meinte sie. »Aber ich habe mein ganzes Leben lang gearbeitet. Tag für Tag habe ich hier acht Stunden an der Maschine gesessen, und wenn ich nichts zu tun habe, werde ich...«
    »Sie werden sich genauso verhalten wie alle anderen Sekretärinnen auch. Kaufen Sie sich eine Zeitschrift, legen Sie sie in Ihre Schublade und lesen Sie darin, wenn mal weniger zu tun ist. Sollte dann ein Besucher kommen, schieben Sie die Schublade einfach zu und setzen ein Gesicht auf, als seien Sie eine Rechenmaschine. Ist der dann aus Ihrem Zimmer heraus, ziehen Sie die Schublade wieder auf und lesen weiter.«
    »Aber, Donald, Sie wissen genau, daß ich das nicht fertigbringe.«
    »Ich weiß genau, daß Sie nicht Tag für Tag auf der Schreibmaschine klappern können, ohne eines Tages zusammenzubrechen. Das habe ich oft genug bei Frauen erlebt. Sie haben es lange genug getan. Von jetzt a n machen Sie sich Ihr Leben auch am Tage leichter.«
    Elsie warf einen furchtsamen Blick auf Bertha. Aber Bertha lächelte nur wohlwollend, wenn es ihr auch Mühe zu machen schien.
    »Ich konnte dir noch gar nicht berichten, wie sich alles aufgeklärt hat, Donald«, sagte Bertha. »Komm mit in dein Privatbüro, dann wirst du alles erfahren.«
    »Hier sind wir privat genug. Schieß nur los.«
    »Deine Theorie von dem Mord an Cameron hat sich Wort für Wort bestätigt. Dona Grafton ist selig vor Glück und uns sehr dankbar. Und Frank Sellers hält dich überhaupt für ein Wundertier erster Ordnung.«
    »Wieso das auf einmal?« fragte ich.
    »Shirley

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