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Ein sehr privater Verführer (Baccara) (German Edition)

Ein sehr privater Verführer (Baccara) (German Edition)

Titel: Ein sehr privater Verführer (Baccara) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Maynard
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schaute hinein und hatte Mühe, sich in dieser blassen übernächtigten Frau mit dem zerzausten Haar zu erkennen.
    Da Jacob ihrem Bein einen wasserfesten Verband verpasst hatte, zog Gracie sich aus und betrat zögernd die enorm große, voll verglaste Dusche mit dem Granitbecken und den verschiedenen Düsen. Als heißes Wasser über ihren Körper strömte, beruhigte sie sich ein wenig, doch mit der Entspannung kamen auch die Tränen. Sie lehnte sich gegen die Wand und schluchzte herzzerreißend.
    Als es vorbei war, nahm sie einen Schwamm und seifte sich mit herrlich duftendem Duschgel ein. Zwanzig Minuten später kam sie wieder zum Vorschein und trocknete sich ab. Dann zog sie Gareths T-Shirt an, das ihr bis zum Knie reichte und ihr über die Schulter rutschte. Ihr Spiegelbild zeigte ihr ein nymphenhaftes Wesen mit furchtsamem Blick.
    Ehe sie zu Bett ging, nahm sie sich noch die Zeit, ihre Unterwäsche zu waschen und aufzuhängen. Als sie wieder ins Schlafzimmer kam, entdeckte sie, dass Gareth noch einmal hier gewesen sein musste, denn auf dem Nachttisch lagen ein Paar Wollsocken und zwei Schmerztabletten, daneben stand eine Wasserkaraffe, und als Einschlaflektüre hatte er ihr die neueste Ausgabe des Nachrichtenmagazins Newsweek gebracht.
    Sie zog die Socken an und musste zum ersten Mal an diesem Tag lächeln, weil ihr klar wurde, wie lächerlich sie aussah. Was Gareth wohl von ihr denken würde? Er konnte bestimmt unter den schönsten Frauen wählen, attraktiv, wie er war.
    Das mit dem Einschlafen klappte nicht so richtig. Alles war zu fremd, und das Bein tat weh, ganz zu schweigen von den Kopfschmerzen. Jedes Mal, wenn sie wegdämmerte, holte sie derselbe Traum ein: Sie lag in Gareths Bett und zwei Männer beugten sich mit misstrauischer Miene über sie. Erschrocken schlug sie dann die Augen auf.
    Warum bin ich hierhergekommen? überlegte sie wieder und wieder. Wolff Mountain. Was wollte ich von Gareth? Und was hat mein Vater damit zu tun?
    Endlich, gegen halb drei Uhr, wurde es ihr zu dumm. Sie stieg aus dem Bett und ging auf Zehenspitzen zur Zimmertür. Wenn sie schon nicht schlafen konnte, dann gab es ja immer noch ein großes Haus, das zur Besichtigung einlud. Vielleicht würde sie sich dann an irgendetwas erinnern?
    Außerdem hatte sie Hunger. Ihr Herz hämmerte, als sie in den Flur schlich.
    Gareth hörte es sofort, als sie ihr Zimmer verließ, denn seit seiner Zeit beim Militär war es ihm nicht mehr möglich, tief und entspannt durchzuschlafen. Während der fünf Jahre Dienst an der Front hätte jeder Tiefschlaf den Tod bedeuten können. Noch heute weckte ihn jedes noch so leise Geräusch auf.
    Also stand er auf und folgte Gracie leise bis in die Küche. Schweigend beobachtete er, wie sie sich ein Glas Milch eingoss und dazu ein Stück Brot mit Cheddarkäse aß. Danach spülte sie Glas und Teller sorgfältig und stellte beides zurück in den Schrank. Gareth grinste. Glaubte sie etwa, so die Spuren ihres nächtlichen Ausflugs zu verwischen?
    Seine Heiterkeit verflog allerdings, als Gracie sich seinem Laptop zuwandte, der auf dem integrierten Sekretär stand. Alle wichtigen Dokumente waren durch Passwörter gesichert, aber ein guter Hacker konnte auch hier Schaden anrichten. Gracie machte es sich auf dem Schreibtischsessel bequem und tippte mit flinken Fingern etwas in die Tastatur.
    Gareth wurde es zu viel. Unhörbar trat er hinter sie und fuhr sie an: „Was fällt Ihnen ein?“
    Erschrocken schnappte sie nach Luft und drehte sich schuldbewusst zu ihm um. „Ich konnte nicht schlafen.“
    „Und da haben Sie gedacht, es wäre doch interessant, sich mal meinen Laptop vorzunehmen?“ Er warf einen Blick auf den Bildschirm und merkte sofort, dass er sie zu Unrecht verdächtigt hatte.
    „Immerhin scheint es, als wüsste ich noch, wie man Solitär spielt“, bemerkte sie trocken.
    „Verstehe.“
    „Weshalb sollte ich mich für Ihre privaten Daten interessieren?“, fragte sie. „Halten Sie mich für diese Art Frau?“
    „Ich weiß nicht, wofür ich Sie halten soll. Das ist ja gerade das Problem.“
    Sie klappte den Laptop zu und stand auf. „Ich gehe jetzt wieder ins Bett.“
    „Tun Sie, was Sie wollen“, erwiderte er. Gracie wirkte in seinem alten, viel zu weiten T-Shirt wie ein Supermodel in aufregender Pose, aber er war sicher, dass ihre verführerische Körperhaltung nicht beabsichtigt war.
    Als Gareth sich fluchtartig umwandte, hielt sie ihn auf. „Reden Sie mit mir. Bitte. Erzählen Sie mir etwas

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