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Ein sehr privater Verführer (Baccara) (German Edition)

Ein sehr privater Verführer (Baccara) (German Edition)

Titel: Ein sehr privater Verführer (Baccara) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Maynard
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ein. Ich bin auch nur ein Mann. Einsam. Frustriert. Misstrauisch. Und verrückt nach einer fremden Frau.
    Er sehnte sich nach ihr mit einem körperlichen Verlangen, das ihn fast schmerzte. Immer wieder stellte er sich den Moment vor, in dem er in sie eindringen würde, um sie zu lieben, bis sie beide in höchster Lust vergingen.
    Er schüttelte den Kopf, ging in die Werkstatt, nahm eine Säge und fing an, ein neues Stück Holz zu bearbeiten. Eine Weile lenkte es ihn von seinen Fantasien ab, doch schon nach einer halben Stunde war ihm klar, dass das auf Dauer nichts brachte. Er musste sich der Herausforderung, die Gracie für ihn bedeutete, stellen.
    Fenton, der Basset, hatte sich bislang kaum gerührt. Gareth ging nach draußen auf die Veranda und trat an die Balustrade. Die Sonne schien, und er genoss die Wärme auf der Haut. Es war ein langer, kalter Winter gewesen. Seltsamerweise hatte er seit Gracies Ankunft zum ersten Mal darüber nachgedacht, ob er immer so leben wollte. Allein auf dem Berg, allen Menschen Feind. Sein Vater hatte ihm schon lange verziehen. Doch Gareth war nicht bereit, mit der Vergangenheit abzuschließen. Zu viele Fehler, die er begangen, zu viel Trauer um Menschen, die er geliebt hatte.
    War Gracie ein unverhofftes Geschenk oder ein trojanisches Pferd?
    Der Himmel blieb ihm eine Antwort schuldig. Gareth lehnte seine Stirn gegen einen hölzernen Pfeiler, atmete tief durch und spürte, dass sich gerade etwas veränderte. Ob zum Guten oder zum Schlechten, konnte er nicht sagen.
    Doch der Wind schien einen Namen zu flüstern: Gracie.
    Als Gracie nach einem Mittagsschläfchen in die Küche kam, fand sie dort Jacob Wolff, der sich ein Bier aus dem Kühlschrank geholt hatte und auf seinem Blackberry E-Mails las. Er sah auf und lächelte. „Sie sehen schon viel besser aus. Wie fühlen Sie sich?“
    Sie goss Wasser in ein Glas. „Ziemlich gut. Ich habe fast keine Kopfschmerzen mehr.“
    „Und Ihr Gedächtnis?“
    „Ein weißes Blatt.“
    Jacob stand auf. Mit seinem teuren Haarschnitt, dem blütenweißen Hemd und seiner schwarzen Hose mit akkuraten Bügelfalten wirkte er wie das genaue Gegenteil von Gareth. Doch obwohl er verdammt gut aussah und bestimmt ein smarter Typ war, blieb Gracies Puls in seiner Gegenwart ganz ruhig.
    „Darf ich Sie was fragen?“, begann sie abrupt.
    „Klar.“ Er trank sein Bier aus und stellte die Flasche auf den Tresen.
    „Hier ist alles immer so aufgeräumt. Und der Kühlschrank ist immer voll mit frischen Sachen. Trotzdem habe ich hier außer Gareth noch keine Menschenseele entdeckt.“
    Grinsend antwortete Jacob: „Wir nennen es die stille Armee.“ Als er ihren fragenden Blick sah, ergänzte er: „Mein Vater und mein Onkel beschäftigen eine ganze Reihe von Leuten. Gärtner, Haushälterinnen, Köche, Techniker. Meine Brüder und meine Cousins kommen auch in den Genuss ihrer Dienste.“
    „Aber Gareth duldet doch quasi niemanden hier im Haus.“
    „Deshalb kommen die Angestellten ja auch nur dann, wenn er nicht da ist oder in der Werkstatt beschäftigt.“
    „Das erklärt einiges“, meinte sie lächelnd. „Ich dachte schon, er wäre Superman.“
    „In mancherlei Hinsicht ist er das auch. Sie sollten ihn nicht unterschätzen, Gracie. Er hat viel durchgemacht und ist ziemlich ungesellig. Aber seine Gefühle sind tief. Vielleicht zu tief für seinen Seelenfrieden.“
    „Ich habe ihn nach seiner … nach Ihrer beider Mutter gefragt, aber er wollte mir nichts über sie erzählen.“
    „Kein Wunder.“ Jacob kam auf sie zu. „Darf ich Sie ganz kurz untersuchen? Nur zu meiner eigenen Beruhigung.“
    „Klar.“
    Sie gingen hinüber ins Wohnzimmer. Dort kontrollierte Jacob ihren Puls und ihren Blutdruck und warf einen Blick auf die Beule an ihrer Schläfe. „Schon weniger geworden“, murmelte er, nahm einen Leuchtstift und legte Gracie eine Hand unters Kinn.
    Sie musste blinzeln, als der Lichtstrahl ihre Pupillen traf. „Würden Sie mir etwas über Ihre Mutter erzählen?“, fragte sie leise.
    Während Jacob das Unterlid ihres anderen Auges herunterzog, erkundigte er sich: „Warum ist das so wichtig für Sie?“
    „Weil ich Gareth besser verstehen möchte. Ich bin aus einem ganz bestimmten Grund hierhergekommen. Mein Vater kennt diesen Grund, aber er ist in Europa und redet nicht mit mir. Vermutlich sind meine Motive unlauter gewesen. Und ich will verhindern, dass Gareth wütend auf mich ist, wenn alles herauskommt. Bald verschwinde ich von hier, aber in

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