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Ein sehr privater Verführer (Baccara) (German Edition)

Ein sehr privater Verführer (Baccara) (German Edition)

Titel: Ein sehr privater Verführer (Baccara) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Maynard
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umrundete die Garage und entdeckte dahinter eine Lichtung, auf der ein weiteres Gebäude stand, im Stil ähnlich wie Haus und Garage, nur kleiner. Ein Schornstein ragte auf, zarter Rauch stieg in den blauen Himmel.
    Gracie wurde neugierig.
    An der Seite des Gebäudes befanden sich zwei große Schiebetore, und eines davon stand offen. Obwohl sie wusste, dass sie hier nichts verloren hatte, warf Gracie einen Blick ins Innere des Gebäudes.
    Gareth stand ihr direkt gegenüber, aber er wandte ihr den Rücken zu und war damit beschäftigt, ein hölzernes Objekt mit Schleifpapier zu bearbeiten.
    Bei dem Gebäude handelte es sich um eine Halle, die in einzelne Parzellen unterteilt war. In einer dieser Parzellen lagerte ein großer Stapel Holzbalken, in einer anderen entdeckte Gracie Holzskulpturen von Tieren. In einem großen, wassergefüllten Becken schwammen Holzstücke, auf mehreren Tischen verteilt lagen Dutzende verschiedener Werkzeuge.
    Es roch wunderbar nach frischem Holz und aromatischem Rauch, da die Halle durch einen offenen Kamin beheizt wurde. Durch das große Fenster im Dach fielen goldene Sonnenstrahlen, in denen der Holzstaub wirbelte und tanzte. Neben Gareth auf dem Fußboden kringelten sich helle Späne.
    Gracie wusste, dass es unklug war, ihn zu stören, doch sie konnte nicht anders und trat näher. Als er sie bemerkte, unterbrach er abrupt seine Arbeit und sah sie feindselig an.
    „Das ist also Ihre Arbeit“, bemerkte sie.
    Er legte das Schleifpapier weg und wischte sich die Hände an seiner alten Jeans ab. „Haben Sie etwas gegessen?“
    Sie nickte.
    „War Annalise bei Ihnen?“
    Sie nickte erneut.
    „Können Sie sich mittlerweile an irgendetwas erinnern?“
    „Nein.“
    Er verzog unwillig das Gesicht, und sie fühlte sich irgendwie schuldig.
    „Tut mir leid“, sagte sie schnell und ärgerte sich im gleichen Moment darüber.
    Wie er da an einem der Pfeiler lehnte, die das Dach der Halle trugen, in seinem weißen T-Shirt und der ausgeblichenen Jeans, sah er einfach umwerfend aus.
    „Warum haben Sie sich nicht umgezogen?“, wollte er wissen.
    „Gibt es hier eine Kleiderordnung?“, fragte sie zurück.
    Unwillkürlich lächelte er. „Ich dachte nur, Sie wären froh, wenn Sie diese Klamotten loswürden.“
    Bei seinen Worten kamen ihr Dinge in den Sinn, die da nicht hingehörten. Ausziehen. Nackt sein. Sie – und er … „Ich ziehe mich später um. Zuerst wollte ich an die frische Luft. Es ist so ein herrlicher Tag.“
    „Ich bin froh, dass Sie sich fit genug fühlen, um rauszugehen. Haben Sie noch Kopfweh?“
    „Ein bisschen. Aber diesmal habe ich nur eine Schmerztablette genommen. Ich will ja nicht den ganzen Tag vor mich hindämmern.“
    Er schwieg, und sie kam näher. „Was wird das?“, fragte sie mit Blick auf die Holzkonstruktion.
    Zuerst schien er unwillig zu antworten, doch dann sagte er: „Eine Wiege.“
    „Für jemanden in Ihrer Familie?“
    „Nein.“
    Puh, war der Typ ungesprächig. „Für wen denn dann?“
    „Für ein Mitglied des englischen Königshauses.“
    Verblüfft sah sie zu ihm auf. „Wirklich?“
    Jetzt gönnte er ihr tatsächlich ein kleines Grinsen. „Ja, wirklich.“
    „Und für wen genau?“
    „Wenn ich es Ihnen erzähle, muss ich Sie danach umbringen. Niemand darf es erfahren.“
    „Oh, mein Gott“, rief sie. „Ist sie etwa schwanger? Ist es …“
    Er verschloss ihr den Mund mit seiner Hand. „Pst. Keine Fragen. Meine Lippen sind versiegelt.“
    Seine Nähe war aufregend, und er roch so gut. Nach Seife und körperlicher Arbeit. Fast war sie in Versuchung, mit der Zungenspitze über seine Finger zu lecken, doch dann erkannte sie an seinem Blick, dass er ihre Absicht erriet. Erschrocken machte sie einen Schritt rückwärts, und er ließ seine Hand sinken.
    „Da Sie mir gegenüber nicht mehr so abweisend sind, könnte ich vermuten, dass Sie mir glauben“, begann sie. „Ich meine, das mit dem Gedächtnisverlust.“
    „Sagen wir einfach, im Zweifel für die Angeklagte. Das ist alles, womit ich dienen kann.“
    Um sich davon abzulenken, dass seine Gegenwart sie verwirrte, bemerkte sie: „Ihre Arbeit ist sicher sehr befriedigend für Sie.“ Seltsamerweise flammte erneut ein Erinnerungsfetzen auf. Hände, ihre eigenen, die Farbe auf eine Leinwand aufbrachten. Aquarellfarben? Dann war es auch schon wieder vorbei.
    „Auf diese Weise bin ich von der Straße weg“, sagte er mit einem Anflug von Humor.
    Sie nahm eine Flasche mit Leinöl und rieb über

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