Ein sehr privater Verführer (Baccara) (German Edition)
der Zwischenzeit würde es mir helfen, mehr über Gareth zu erfahren, um meiner Erinnerung auf die Sprünge zu helfen.“
Mit skeptischer Miene antwortete Jacob: „Wir reden mit Fremden nicht über unsere Privatangelegenheiten. Könnte doch sein, dass sie eine Journalistin sind. In diesem Fall würde Gareth sein Haus mit dem Feind teilen.“
„Ist das nicht ein zu hartes Urteil?“
„Sie wissen ja gar nicht, was über die Familie Wolff schon alles geschrieben worden ist.“
„Aber ich verspreche, dass ich nichts dergleichen tun würde. Bitte, Jacob. In meinem Kopf ist ein großes schwarzes Loch. Es macht mir solche Angst. Ich will einfach nur wissen, woran Ihre Mutter gestorben ist.“
Sein Gesicht war blass, aber er lenkte ein. „Na gut. Ein paar Mausklicks im Internet würden Ihnen sowieso auf die Sprünge helfen. Sie und meine Tante wurden ermordet. Damals, in den Achtzigern, waren wir alle noch Kinder. Man hat sie entführt, und obwohl das Lösegeld gezahlt wurde, haben die Kidnapper sie umgebracht. Sind Sie jetzt zufrieden, Gracie?“
Damit drehte er sich um und stürmte aus dem Haus. Gracie blieb zurück, mit einem flauen Gefühl im Magen und tiefer Trauer im Herzen. Was für eine Tragödie! Kein Wunder, dass die Alten die Jungen um sich scharten und sich hier in den Bergen verschanzten.
Sie zuckte zusammen, als sie Gareths Stimme hörte.
„War das Jacob, der da gerade weggefahren ist?“
„Er wollte nach mir sehen“, erwiderte sie und stand schuldbewusst auf.
„Und?“
„Was, und?“
„Ihr Kopf? Das Bein?“
„Oh.“ Sie seufzte erleichtert. „Sieht so aus, als wäre ich auf dem Weg der Besserung.“
„Möchten Sie schwimmen gehen?“
Sie runzelte die Stirn. „Tja, warum nicht?“
„Ich habe Annalise gebeten, Ihnen einen Bikini mitzubringen. Sie haben zehn Minuten, um sich umzuziehen.“
„In Ordnung.“
Schon nach acht Minuten war sie wieder da. Gareth stand in der Küche, bekleidet mit einer marineblauen Badehose, die der Fantasie wenig zu tun übrig ließ.
Gracie war sich nur zu bewusst, dass ihr winziger Bikini ebenfalls mehr preisgab, als er verbarg, und sie hätte sich nackt gefühlt in Gegenwart dieses aufregenden Mannes, wenn sie sich nicht in weiser Voraussicht ein großes Badetuch umgewickelt hätte.
„Hier lang“, befahl er und ging voraus.
Da das Haus in den Berghang hinein gebaut war, besaß es mehrere durch Treppen verbundene Stockwerke. Gracie folgte Gareth nach unten, bis sich zwei Glasschiebetüren teilten und sie eine dampfende, duftende Badeoase erreichten, in deren Mitte sich ein riesiger Pool befand, der mit seinen unregelmäßigen Konturen einen natürlichen See nachahmte. Üppiges Grün wucherte an allen Seiten, exotische Blumen verströmten sinnlichen Duft. Von irgendwoher kam sanfte, verführerische Flötenmusik. Flache, runde Kiesel raschelten unter Gracies Schritt. Zu beiden Seiten standen einladende Liegestühle mit bunten Batikbezügen.
Am anderen Ende des Pools entdeckte Gracie einen richtigen Wasserfall, umgeben von Palmen.
Gareth warf sein Handtuch auf eine Liege. „Na, gefällt es Ihnen?“
„Wahnsinn“, rief sie aus. „So etwas habe ich noch nie gesehen.“
„Woher wollen Sie das wissen?“
Forschend sah sie ihm in die Augen, entdeckte darin ein Lächeln, und erwiderte es. „Das war gemein.“
„Kommen Sie“, forderte er sie auf. „Schauen wir mal, ob Sie schwimmen können.“
Ohne auf sie zu warten, machte er einen Kopfsprung ins Wasser und begann in kraftvollen Zügen zu schwimmen. Gracie ging dorthin, wo der Einstieg flach war. Sie schälte sich zögernd aus ihrer schützenden Hülle und hoffte, dass Gareth nicht herüberschaute. Der schicke Bikini in Limettengrün und Safrangelb gab einfach zu viel von ihrer Figur preis.
6. KAPITEL
Gareth stockte der Atem, als er Gracie in dem knappen Bikini erblickte. Obwohl Gracie sehr schlank war, verfügte sie über die aufregendsten Runden an all den richtigen Stellen. Ihre blasse Haut passte zu ihrem roten Haar. Bemüht, sein Interesse zu verbergen, beobachtete er verstohlen, wie sie ins Wasser glitt. Gleich darauf verriet sie, dass sie eine geübte Schwimmerin war, denn sie kraulte lässig auf dem Rücken. Schade, dachte er. Keine Rettungsaktion vonnöten.
Ihre langen Beine, mit denen sie sich elegant fortbewegte, und ihre festen Brüste, die an der Wasseroberfläche sichtbar waren, erregten ihn und erinnerten ihn fast schmerzhaft daran, dass er schon viel zu lange nicht
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