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Ein silbernes Hufeisen

Ein silbernes Hufeisen

Titel: Ein silbernes Hufeisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Barbera
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heiraten, Liebling,“ hauchte sie zur Antwort. „Der Rest kümmert mich nicht im Geringsten.“
    Ihr Zukünftiger nickte lediglich ein wenig nachdenklich, schien aber von seinen umsichtigen Sorgen noch nicht befreit. Alexander hatte es stets die größte Freude bereitet, sie zu verwöhnen, ganz besonders in materieller Hinsicht und Guinievaire, dies wusste sie mehr als genau, hatte sich immer gerne zur Verfügung gestellt und all seine wertvollen Geschenke gerne angenommen. Auch heute wäre es ihm zweifellos ein Anliegen gewesen, ihr jeden Wusch von den Augen abzulesen, aber heute hatten schlichtweg andere Dinge die höchste Priorität, denn an diesem Tag ging es einzig um die Formalität der Eheschließung und sie musste schnell gehen, weil sie beide endlich zurück nach London drängten.
    „Wenn wir zurück in der Stadt sind,“ versprach Guinievaire ihrem Alex noch einmal, um ihn zu beschwichtigen, „dann werden wir ein ausuferndes Fest feiern bei uns zu Hause in Lovett Residence und du darfst mir alles kaufen, was ich möchte.“
    Dieses Thema schien ihm zu gefallen, genauso sehr wie Guinievaire ihm ansehen konnte, dass er es liebte, dass sie von seinem Anwesen als ihrem Zuhause sprach. Er lächelte ein wenig und seine schwarzen Augen funkelten. „Was möchtest du?“ wollte er wissen.
    „Oh, Liebling, glaube mir, ich möchte unvorstellbar viele Dinge,“ verkündete sie. „Ich möchte eine dreistöckige Torte aus mintgrünem Marzipan und ein Buffet und eine Tanzfläche und Kerzen in den Bäumen und Champagner in Strömen und ein neues Kleid und Musik und weiße Lilien und Pfingstrosen und das alles möchte ich in einem großen Zelt in unserem Garten und sehr, sehr viele Gäste sollen kommen und sehen, dass ich endlich deine Frau bin.“
    Alex versicherte ihr, all diese bescheidenen Forderungen zu erfüllen, dann küsste er sie. „Ich kann es kaum erwarten, dich nach Hause zu bringen,“ seufzte er nach einiger Zeit. „Die anderen sollen sehen, dass ich ihre Eiskönigin geehelicht habe. Paul hat gewettet, ich würde es niemals so weit bringen.“
    „Dann ist Paul ein großer Idiot,“ entgegnete Guinievaire gnadenlos, aber mit einem kleinem Lächeln. „Jeder in ganz London wusste, dass dieser Tag einmal kommen würde.“
    Voll sentimentaler Zuneigung dachte Guinievaire an ihre nutzlose Clique in England und daran, wie sie wieder ein Teil von ihnen war, wie sie wieder zwischen Paul und Will saß, mit Alex über den Tisch hinweg flirtete und mit Azrael über die übrigen Anwesenden lachte. Sie malte sich die zahlreichen Feste aus, die sie auf Lovett Residence gab und wie sie einen besseren Mann für Cici fand und wie sie Tony zum ersten Mal wiedersah, blendend schön, als glückliche Frau des beliebtesten Mannes der Stadt. Ein grimmiges Lächeln erschien auf ihren Lippen, die in diesem Augenblick gegen Alexanders gedrückt waren und schließlich hielt ihr Wagen.
    Er hielt vor einer winzigen Kapelle, die den für die Region typischen Ton von gebranntem, braunem Stein hatte. Vor der spitz zulaufenden, beinahe schwarzen Türe aus Holz stand ein kleiner Mann mit kurzem, dunklem Haar im Gewand eines Priesters, der sie bereits zu erwarten schien. Während Alex Guinievaire aufmunternd zulächelte und ihr aus dem Wagen half, kam der Pfarrer daraufhin auf sie zu und begrüßte sie auf Englisch, wenn auch mit einem starken Akzent. Er lächelte und nickte und wies ihnen den Weg, wobei er den Blick einmal zu oft über Guinievaire schweifen ließ. Alex zog die Augenbrauen zusammen. Am Ende der Kirche hinter dem kleinen Altar und links und rechts an den Wänden gab es hübsche, farbige Fenster aus buntem Glas, das so geschnitten worden war, dass es die schöne, sanfte Landschaft der Toskana darstellte und nicht etwa Szenen aus den Leben der Heiligen. Guinievaire gefielen sie ausnehmend gut, denn genau wie Alexander war sie kein gläubiger Mensch und der religiöse Aspekt dieser Trauung war für die beiden absolut irrelevant, wenn nicht sogar unwillkommen. Drei dürre, dunkelbraune Bänke standen jeweils seitlich von dem kleinen Gang zum Altar, den Guinievaire an Alex‘ Hand entlang ging. Was für ein Glück, dass ihr Vater nicht hier war, dachte sie dabei zufrieden. Sie hätte ihm das selige Gesicht nicht gegönnt, das er zweifellos gemacht hätte, hätte er seine ungeliebte Tochter in die Hände des einzig wahren Lord Lovetts übergeben dürfen. Gehorsam positionierten sie sich wie geheißen vor dem Priester, der

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