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Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)

Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)

Titel: Ein skandalöses Rendezvous (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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liegt, Sebastian. Als Marquess hat er immer noch Autorität in dieser Familie und im Staat.«
    »Natürlich. Worum geht es denn, Morgan?«
    Sein Bruder hielt eine Zeitung hoch. »Unsere Mutter hat mir etwas mitgebracht. Ich hoffe, dass du es erklären kannst. Sie sagt, dass es noch andere von dieser Sorte gibt. Sie verkaufen sich sehr gut in den Läden.«
    Sebastian wartete. Seine Mutter verzog ihren Mund. Morgan blätterte die erste Seite um.
    Auf der nächsten Seite war ein Bild zu sehen, eine plumpe Zeichnung, die schnell dahingeworfen aussah.
    Das Bild zeigte eine junge, verletzliche und ängstliche Miss Kelmsleigh, die sich der aggressiven Verführung einer bösartig aussehenden Karikatur von Sebastian Summerhays unterwarf. Im Kamin hinter ihnen brannte ein Blatt Papier, auf dem »Schießpulverinventur« zu lesen war.

7
    »Man sagt, dass Lady G eine Woche in der Abgeschiedenheit ihres Anwesens in Surrey verbringt, begleitet nur von ihren engsten Dienern und einem Gast, der Dichter von beträchtlichem Ruhm sein soll. Vielleicht wird in Kürze ein neues episches Gedicht entstehen.«
    Lizzie las die Klatschgeschichten in ausdruckslosem, gelangweiltem Tonfall vor. Während sie die Zeitung unter die Lampe hielt, stützte sie ihr Kinn auf ihrer Hand ab. Audrianna wurde von dem daraus resultierenden eleganten Profil abgelenkt. Lizzies dunkles hochgestecktes Haar betonte ihre blauen Augen und anmutigen Gesichtszüge.
    Lizzie seufzte und blätterte eine weitere Seite um. Sie mochte es nicht, wenn Celia diese Art der Unterhaltung forderte. Man konnte denken, dass sich Lizzie ihrer eigenen Faszination von Gesellschaftsklatsch schämte.
    Nur ihre sanfte Stimme brach die Stille in der Bücherei. Daphne las am Feuer und Celia besserte ein beschädigtes Kleid aus. Audrianna richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf ein leeres Blatt Papier auf dem Schreibtisch, vor dem sie saß. Sie versuchte, eine Warnung an ihre Mutter vor dieser Zeichnung auf dem Notenblatt zu formulieren.
    » EC soll über zweihundert Pfund für die beiden Rinder gezahlt haben, die er Lord M abgekauft hat«, las Lizzie vor. »Während allgemein feststeht, dass es sich dabei um gutes Vieh handelt, gibt es das Gerücht, dass Lord M sie in Wahrheit als Teil der Begleichung für eine beträchtliche Spielschuld verkaufen musste.«
    Es fiel ihr schwer, diesen Brief zu schreiben. Audrianna überlegte, wie wenig sie enthüllen durfte. Es wäre ihr lieber, wenn es weniger sein würde als das, was sie den Frauen in dieser Bibliothek anvertraut hatte. Dennoch wussten ihre Mitbewohnerinnen noch nichts über diese lange Nacht, die sie allein mit Lord Sebastian in einem Zimmer des Two Swords verbracht hatte.
    Wer hätte schon gedacht, dass der nette Mr Trotter so verschlagen sein würde und die Nachfrage nach ihren gedruckten Liedern mit skandalösen Bildern anheizte? Unglücklicherweise hatten sich die Verkäufe daraufhin verzehnfacht, und Mr Trotter stellte sich taub, als sie ihn anflehte, wieder zu den Blumenbildern zurückzukehren.
    »Zwei Bauernsöhne fanden in Middlesex, in der Nähe der Stadt Trilby, die Überreste einer … «
    Auch wenn Audrianna nicht richtig zugehört hatte, erregte die Art, wie Lizzie das Lesen urplötzlich abbrach, doch ihre Aufmerksamkeit. Es war, als wäre ein Musikstück vor der letzten Note beendet worden.
    »Ich habe keine Lust mehr, laut vorzulesen«, beklagte sich Lizzie und schob die Zeitung von sich. »Die Worte verschwimmen langsam vor meinen Augen.«
    »Du könntest zumindest den letzten Teil zu Ende lesen, damit wir nicht so in der Luft hängen«, beschwerte sich Celia. »Als Audrianna und ich diese ganzen Zeitungen für dich aus London mitgebracht haben, dachten wir, dass du uns zumindest die besten Stellen vorlesen könntest.«
    »Warum unterhältst du uns nicht mal eine Weile, Celia?«, sagte Daphne.
    »Du könntest singen. Audrianna hat ein neues Lied geschrieben und du könntest es uns beibringen.«
    Celia legte ihre Stopfarbeit beiseite. Sie erhob sich, ging zu Lizzie hinüber und schnappte sich die Zeitung. »Zuerst will ich wissen, was die Bauernsöhne da gefunden haben.« Sie suchte nach der Nachricht.
    »Zwei Bauernsöhne fanden in Middlesex, in der Nähe der Stadt Trilby, die Überreste eines Ridiküls, das sich in den Ästen eines umgefallenen Baumes am Ufer der Themse verfangen hatte.«
    Celia zog einen Schmollmund. »Ein Ridikül? Das ist ja nicht besonders aufregend. Ich dachte, dass es eine Leiche gewesen

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