Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)
sage dir was. Während ich Janie Vergnügen bereite, sorge ich dafür, dass sie das Gleiche für dich tut.«
Sebastian stand auf, um die Tür zu schließen. Bevor sie zufiel, hatte sich Katy vor Janies Kopf gelegt und die Beine gespreizt, um dem Mund ihrer Freundin einen einfachen Zugang zu gewähren. Castleford positionierte sich hinter Janies rundem Hintern und ließ seine Hose fallen.
»Das glaube ich kaum.« Castlefords Antwort kam nach einer langen Unterbrechungspause. Die Unterhaltung war zwar bisher so verlaufen, wie Sebastian es geplant hatte, aber diese Bemerkung war ein schlechtes Zeichen.
Vielleicht hatte Castlefords entspannter und befriedigter Zustand dazu geführt, dass er es nicht verstanden hatte. Er schien im Halbschlaf zu sein und lächelte selig.
Sebastians eigene Stimmung dagegen war nicht besonders gut. Er hatte mehr weiblichem Stöhnen gelauscht, als ein Mann aushalten sollte, wenn er diese Laute nicht selbst hervorrief.
»Wenn du dieser Gesetzesvorlage im Oberhaus nicht zustimmst, werde ich dir im Unterhaus bei deinen eigenen Interessen nicht helfen können«, rief ihm Sebastian ins Gedächtnis.
Castleford lümmelte faul in seinem Sessel und trug immer noch nur sein Hemd und eine Hose. Er zuckte mit den Schultern. »Ich bin nicht davon überzeugt, dass du mir überhaupt helfen kannst, also warum sollte ich politisches Kapital verschwenden, um mir deine Unterstützung zu sichern?«
Der Mann wollte es offenbar ausgesprochen haben. »Du weißt ganz genau, wie viel Einfluss ich im Unterhaus habe. Du hast oft genug auf der anderen Seite gestanden, um diesen Einfluss bemerkt zu haben.«
»Das ist wahr. Du hast eine starke Stimme und ein Talent zur Überredung. Wer hätte schon damit gerechnet, dass du die Gabe eines Machiavelli besitzt? Die Welt hat auch schnell deine Vergangenheit vergessen. Aber das Unterhaus … es steckt voller kleingeistiger Männer mit wechselnden Loyalitäten. Man wird nie genau wissen, was sie in die eine oder andere Richtung überzeugt.«
»Und du willst wirklich riskieren, dass ich den Sieg davontrage?«
»Ich bezweifle nur, ob du deine Seite der Abmachung überhaupt einhalten kannst. Soweit ich weiß, könntest du bereits Schnee von gestern sein. Zumindest habe ich vor, diesen Handel abzuwägen, den du mir da vorschlägst, um zu entscheiden, welcher Weg mir den größten Nutzen bringt.«
Es hatte keinen Zweck, weiter zu diskutieren. Verärgert über diese Zeitverschwendung, machte sich Sebastian auf den Weg nach Hause.
Als er das Haus betrat, erwartete ihn bereits der Butler. »Sir, Ihr Bruder wünscht, dass Sie sich bei ihm melden, sobald Sie zurück sind. Er braucht Sie.«
»Geht es ihm schlecht? Wurde schon der Arzt gerufen?« In einer finsteren Ecke seiner Seele brach die Furcht vor schlechten Neuigkeiten aus.
»Das weiß ich nicht. Ihre Mutter ist bei ihm. Sie war es, die nach Ihnen gefragt hat.«
»Sie hätten jemanden schicken sollen, der mich holt«, knurrte Sebastian, während er eilig weitermarschierte.
Er nahm zwei Treppenstufen auf einmal und warf die Tür zu Morgans Gemächern auf. Er überprüfte die kleine Bibliothek und den Salon. Als sie sich als leer entpuppten, stürmte er in Richtung Schlafzimmer, fürchtete aber, was er dort vorfinden könnte.
Doch die Szene im Schlafzimmer ließ ihn im Türrahmen innehalten. Kein Arzt weit und breit, kein kranker Morgan. Sein Bruder saß in einem gepolsterten Sessel, auf seinem Schoß die Decke, die seine leblosen Beine verdeckte, und sah so gut aus, wie es ihm möglich war.
Auf einem Stuhl in seiner Nähe saß ihre Mutter mit eiserner Haltung. Sie wirkte so majestätisch wie immer in ihrem weißen Kleid, welches ihr dunkles Haar betonte. Auf ihrem blassen Gesicht war der gequälte Stoizismus zu sehen, den sie in Morgans Anwesenheit immer zur Schau trug.
Esther, die Marchioness von Wittonbury, drehte sich zur Tür um. Über einem braunen Auge hob sich kritisch eine perfekt geschwungene Augenbraue. »Ah, da ist er ja.«
Ihr Tonfall sagte mehr als ihre Worte. Da ist er ja, meine große Enttäuschung. Der eigenwillige, wertlose Sohn. Der seinem Vater in seinen Begierden und Wünschen so sehr gleicht.Derjenige, der tot oder verkrüppelt sein sollte, wenn es schon einen meiner Söhne treffen musste.
Sebastian nickte ihr zu, sprach aber mit Morgan. »Mir wurde gesagt, dass du mich brauchst. Ich bin erleichtert, dass es dir gutzugehen scheint.«
»Dein Bruder braucht dich nicht nur, wenn er im Sterben
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