Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)
sagte Celia. »Keineswegs der Schlimmste. Er war nicht vollkommen gewissenlos, aber nichtsdestoweniger ein Schwerenöter. Man sagt, dass er sich gebessert habe, aber manche Männer tun das niemals wirklich, also sei bitte vorsichtig.«
Audrianna drehte sich zu Celia um, als sie vor Mr Trotters Tür stehenblieben. »Es ist sehr zynisch, zu behaupten, dass sich eine Person nicht ändern kann. Vielleicht hat er das ja wirklich.« Die Anhaltspunkte sprachen dagegen, aber sie wollte eine allgemeine moralische Aussage treffen, also ignorierte sie das. »Und woher weißt du so viel über ihn und seinen Ruf? Hast du all diese Skandalblätter gelesen, die sich Lizzie immer kauft? Ich hätte wirklich Besseres von dir erwartet … «
»Audrianna!« Celias Aufmerksamkeit hatte sich von der Unterhaltung entfernt. Sie starrte in Mr Trotters Schaufenster. »Audrianna, sieh doch.«
Audrianna drehte sich um. Mr Trotter stellte in seinem Schaufenster verschiedene Musikinstrumente aus und pries die neuesten Kompositionen an, indem er sie auf einem mit Samt bezogenen Brett präsentierte. Auf diesem Brett war die übliche Auswahl an Chorälen und beliebten Klassikern zu sehen. Auf den meisten Notenblättern prangte oben eine kleine Vignette, auf denen Singvögel, Blumen oder religiöse Symbole zu sehen waren.
Doch auf diese starrte Celia nicht.
In der Mitte des Brettes prangte Audriannas Lied »Meine wankelmütige Liebe«. Statt der Rosenbordüre, die das Blatt zuvor geschmückt hatte, sah man dort nun die Zeichnung zweier Personen.
Ein Mann, der Summerhays recht ähnlich war, fiel gerade in Ohnmacht, während er seinen blutenden Oberarm festhielt. Und die Frau, die die Pistole in der Hand hielt, mit der auf ihn geschossen worden war, wies eine frappierende Ähnlichkeit mit Audrianna auf …
Sebastian rutschte in einem Sessel des großen Wohnzimmers vom Herzog von Castleford nervös hin und her. Im Schlafzimmer nebenan kicherte eine Frau.
Es war typisch für Tristan, ihn warten zu lassen, obwohl er selbst um dieses Treffen gebeten hatte. Sebastian bemühte sich, die Gründe für die Verspätung zu ignorieren. Er lenkte sich damit ab, aus dem Fenster zu blicken, von wo aus er einen guten Blick auf die Bauarbeiten an Apsley House am Ende der Piccadilly Street hatte. Man sagte, dass Wellington vorhatte, das Gebäude noch einmal zu vergrößern.
Schließlich öffnete sich die Tür und Castleford erschien in halb angezogenem Zustand. Sein braunes Haar fiel ihm ungeordnet ins Gesicht. Der Spaß nebenan musste ihn vom korrekten Ankleiden abgehalten haben.
»Summerhays, schön dich zu sehen. Bitte entschuldige die Verspätung, aber ich … «
»Castleford«, gurrte eine Frauenstimme.
Er warf einen Blick zurück in das Schlafzimmer. Von seinem Sessel aus konnte Sebastian ebenfalls hineinsehen. Auf dem Bett räkelte sich eine völlig unbekleidete dunkelhaarige Frau und lockte ihn mit ihrem Zeigefinger verführerisch zu sich. Hinter ihr lag eine weitere nackte Frau, eine zierliche Blondine.
»Ich habe euch doch gesagt, dass ich jetzt keine Zeit mehr für Spielchen habe«, schalt er seine Gäste. »Zieht euch an und raus mit euch.«
Die Verführerin schmollte. Ein durchtriebener Blick erschien in ihren Augen. Betont langsam streckte sie sich, damit ihre Vorzüge auch gut zu sehen waren. Dann stützte sie sich auf Händen und Knie und drehte sich um. Sie bog ihren Rücken durch und hob ihren Hintern in einem eindeutigen erotischen Angebot.
Castleford blieb wie angewurzelt stehen. Die Blondine bemerkte, dass sich jemand anderes im Ankleidezimmer befand. Sie rutschte herum, bis sie sich in der gleichen eindeutigen Pose wie ihre Freundin befand.
Castleford warf Sebastian einen Blick zu. »Würde es dir etwas ausmachen, noch ein wenig länger zu warten?«
»Überhaupt nicht.«
Castleford deutete auf die weiblichen Hinterteile. »Die kleine Katy hier möchte es wohl zu einem Gelage ausweiten. Komm doch dazu. Seite an Seite, wie in alten Tagen.«
Sebastian war nicht immun gegen erotische Listen und ihre schonungslos dargebotenen Hintern. Sein Mund war trocken und sein Körper versteifte sich zunehmend. »Ich muss ablehnen. Aber geh ruhig. Ich werde warten.«
Castleford ging in sein Schlafgemach zurück und verpasste Katy einen leichten Schlag auf ihren kleinen Po. »Er sagt nein. Was soll ich machen? Er ist zu einem Heiligen geworden.«
Katy blickte schmollend zu ihm auf. Er beugte sich vor und küsste sie. »Wie ungerecht, oder? Ich
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