Ein Spiel um Macht und Liebe
Ihre Brüste waren so rund und makellos wie die Elfenbeinkugeln, und sie schienen jeden Moment auf den Tisch kullern zu wollen.
Derart wirkungsvoll abgelenkt, bohrte er die Queuespitze ins Tuch, statt die Kugel zu treffen.
»Sie kleines Biest«, sagte er lachend. »Das ist ein gemeiner Trick.«
Sie schien keine Reue zu empfinden. »Wenn sie mein Haar nicht gelöst hätten, wäre die letzte Partie nicht an Sie gegangen.«
Mit der zufriedenen Miene einer Katze vor dem Sahnetopf versenkte sie alle sechs Kugeln, dann richtete sie sich auf und wartete, daß er seine Hosen auszog.
Er war sich ihres Blickes sehr wohl bewußt, als er die Hose aufknöpfte und abstreifte, so daß er nur noch in seinen knielangen Unterhosen dastand.
Das Spiel war fast vorbei, aber er wollte verdammt sein, es enden zu lassen, bevor sie nicht das Korsett ausziehen mußte.
Sie begann wieder und stieß drei Kugeln in die Taschen, bis die vierte durch eine Delle im Tuch abdriftete.
Das war Nicholas’ Chance. Konzentriert wie selten zuvor in seinem Leben, versenkte er die erste Kugel, dann die zweite. Seine Zielgenauigkeit versagte ein wenig bei der dritten, aber der Stoßball erwischte die Kugel gut genug, um sie zu versenken.
Noch drei. Er wischte sich die Hände an dem zerknitterten Hemd ab, beugte sich vornüber und lochte die vierte ein. Er riß sich zusammen, riskierte alles und versenkte die letzten beiden mit zwei tollkühnen Stößen, die mit Können nichts zu tun hatten.
Um seine Vorfreude zu verbergen, beschäftigte er sich damit, ihre blauen Kugeln in die Taschen zu bugsieren. »Zeit fürs Korsett, Clarissima.«
Mit leicht schwingenden Hüften ging sie zu ihm und drehte ihm den Rücken zu, damit er das Stück aufbinden konnte. Da ihre schlanke Figur kein Korsett der üblichen Länge brauchte, trug sie die kürzere Version, die nur bis zur Taille ging.
Das Korsett war aus weichem, wattiertem Barchent gemacht und verlieh dem weiblichen Körper unter dem Kleid eine wunderbare Silhouette, während es die Brüste aufreizend anhob.
Obwohl er schon eine ordentliche Zahl an Korsetts aufgebunden hatte, benahmen sich seine Finger diesmal ausgesprochen ungeschickt. Die Tatsache, daß das dünne Material des Hemdchens die Konturen ihrer Beine und Hüften durchscheinen ließ, trug nicht gerade dazu bei, seine Gelassenheit aufrechtzuerhalten.
Als das Korsett geöffnet war, streifte er die schmalen Träger von ihren Schultern, dann schob er seine Hände unter ihren Achseln durch und bedeckte ihre Brüste. Unter dem Hauch von Stoff richteten sich ihre Spitzen direkt auf. Als er die harten Knospen mit seinen Daumen streichelte, sog sie scharf die Luft ein. Dann lehnte sie sich langsam zurück, bis ihr Körper sich fest an den seinen schmiegte.
Das war das Ende seiner Selbstbeherrschung. Er packte sie um die Taille und setzte sie schwungvoll auf die Kante des Billardtisches, so daß ihre Gesichter auf gleicher Höhe waren. Sein Kuß schien sie verschlingen zu wollen, und ihre Reaktion war alles andere als zurückhaltend. Wie betäubt stellte er sich zwischen ihre Beine und schob den Saum ihres Hemdchens hinauf.
Plötzlich ließ sie ihre Hand an seinem Oberkörper herabgleiten, bis sie zögernd seine harte, heiße Erektion berührte, und der Schock raubte ihm fast den Verstand. Ohne etwas von seiner Umgebung wahrzunehmen, drückte er sie auf den Tisch zurück. Er war nur noch von einem einzigen Gedanken beherrscht: Er wollte den letzten Fetzen Stoff entfernen, der sie beide noch trennte.
»Genug. Nicholas!« Ihre Stimme wurde lauter.
»Hör auf! Sofort!«
Er hielt inne und versuchte, seinen verschwommenen Blick auf ihr Gesicht zu konzentrieren. »Himmel, Clarissima, nicht dieses Mal«, sagte er heiser. Seine Hand glitt ihren Schenkel hinauf. »Laß mich dir zeigen, wie…«
Ihre Miene drückte aus, was für ein Gefühlschaos in ihrem Inneren herrschte, aber ihre Stimme ließ keinen Zweifel aufkommen. »Nein! Der heutige Kuß ist zu Ende!«
Er war wie gelähmt, nicht fähig, weiterzumachen, nicht fähig, sich zurückzuziehen. In dem angespannten Schweigen war das Schlagen der Uhr im Wohnzimmer deutlich zu hören. Eins, zwei, drei…
Zwölf. Triumphierend sah er sie an. »Mitternacht!
Der nächste Tag, Clarissima, der nächste Kuß.«
Dann beugte er sich über sie und preßte seine hungrigen Lippen auf ihre Brust.
Kapitel 21
ES HATTE CLARE jeden Fetzen Selbstdisziplin gekostet, die Worte auszusprechen, die Nicholas bremsten, und als
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