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Ein Spiel um Macht und Liebe

Ein Spiel um Macht und Liebe

Titel: Ein Spiel um Macht und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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sie lagen lachend und ein wenig verlegen aufeinander auf dem Boden.
    Das Lachen ebbte ab, und er spürte plötzlich ihre Lenden an den seinen. Er wollte sie gerade wieder küssen, als sie aufblickte: »Sind Sie bereit für das nächste Spiel?«
    Seine Hände packten ihre Schultern. »Ich bin für ein ganz anderes Spiel bereit.«
    »Aber wollen Sie denn nicht herausfinden, wie das eine ausgeht?« Sie unterstrich ihre Frage mit einem Lächeln, das Eva wahrscheinlich schon für die Verzauberung Adams verwendet hatte.
    Er stieß ein etwas unsicheres Gelächter aus und schaffte es, sie von seinem Körper zu klauben. Sie ließ nicht nur auf einmal ihrer natürlichen Sinnlichkeit freien Lauf, sie schien auch genau zu wissen, daß eine Verzögerung die ultimative Belohnung kostbarer machte. Er mußte ihre Klugheit bewundern – aber etwas weniger davon hätte es auch getan.
    Er kam auf die Füße, dann half er ihr auf. »Ich bin bereit, wenn Sie noch wissen, wer an der Reihe ist.«
    Sie lachte sprudelnd. »Ich, glaube ich.«
    Der Spieler, der anfing, gewann auch meistens, und so war es auch jetzt. Nicholas mußte nun auch auf sein Unterhemd verzichten.
    Als er es über den Kopf zog, krampften sich ihre Finger um das Queue, und sie starrte fasziniert auf seine entblößte Brust. »Lange können wir nicht mehr spielen. Uns gehen die Wetteinsätze aus«, sagte sie.
    »Ja, bald ist es soweit«, stimmte er erfreut zu.
    Nun war er wieder an der Reihe. Er machte einen Fehler, und Clare übernahm, aber auch sie hatte Pech. Noch einmal war er dran, dann verlor Clare.
    Sie warf ihm einen provozierenden Blick zu. »Ich brauche noch einmal Ihre Hilfe. Wie Sie schon bemerkt haben, lassen sich Kleider wie diese nur schwer ohne Hilfe ausziehen.«
    »Es ist mir ein Vergnügen«, sagte er, und meinte es ausgesprochen ehrlich.
    Das Kleid war im Rücken mit einem komplizierten System aus Haken und Bändern verschlossen.
    Sein Glück, daß er bereits Erfahrung damit hatte, Damen aus Kleidern zu helfen, sonst hätte er vermutlich den Rest des Abends damit verbracht, das Rätsel der Verschlüsse zu lösen.
    Als er es geschafft hatte, schob er das Kleid vorsichtig von ihren Schultern. Der rosafarbene Stoff kräuselte sich und entblößte ihre cremefarbene Haut. Er konnte nicht widerstehen, beugte sich vor und küßte ihren Nacken durch die schwarzen Haarsträhnchen.
    Sie stieß den Atem mit einem kleinen Schauder aus, und er verlagerte seine Aufmerksamkeit auf ihre Ohrmuschel, dann auf die Seite ihres Halses, schließlich auf die Kuhle zwischen Halsansatz und Schulter. Gleichzeitig zog er ihr Kleid tiefer, über die Taille, über die Hüften, bis es zu ihren Füßen auf den Boden fiel.
    Sie drehte sich, nur noch in Unterrock, Korsett und Hemd, zu ihm um. Ihre Pupillen waren so erweitert, daß ihre Augen fast schwarz wirkten. Er glaubte schon, sie würde in seine Arme kommen, doch sie leckte sich nur leicht mit der Zungenspitze über die Lippen. »Jetzt bin ich wieder dran.«
    Da ihre Frisur bereits in der Auflösung begriffen war, zog er die restlichen Nadeln heraus, bevor sie fortfuhren. Schimmernde Locken purzelten über ihre Schultern und fielen tanzend und federnd bis auf ihre Hüften, als sie das Queue wieder aufnahm. Sie versenkte fünf Kugeln, doch bei der letzten fielen ihr die Haare ins Gesicht, und sie verpatzte den Stoß.
    Nicholas mußte ein paarmal tief einatmen, um sich wieder zu beruhigen, dann setzte er das Queue an. Mehr durch Glück als durch Können lochte er die sechs Kugeln ein und sah sie hoffnungsvoll an. »Brauchen Sie auch bei dem Unterrock Hilfe?«
    Sie lachte und schüttelte den Kopf. »Nein, aber wenn Sie noch ein Spiel gewinnen, dann müssen Sie mir bei dem Korsett helfen.« Sie löste das Band, das den Unterrock in ihrer Taille hielt, und zog ihn sich dann mit einem kleinen, verlegenen Kichern über den Kopf. Der spitzenbesetzte Saum raschelte aufreizend um sie herum.
    Unter dem Petticoat kamen ein knielanges, leicht durchscheinendes Hemd und ein kurzes Korsett zum Vorschein. Nur mit Mühe wandte er den Blick ab und wieder dem Billardtisch zu. Immer wenn er bisher mit einer Frau zusammengewesen war, die so spärlich bekleidet war, hatte es im Bett geendet, und er hoffte inständig, daß es diesmal nicht anders sein würde.
    Es gelang ihm, den ersten Ball zu versenken.
    Clare sah von der anderen Seite des Tisches zu.
    Als er die nächste Kugel anvisierte, kreuzte sie die Arme auf der Bande und stützte sich darauf.

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