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Ein Spiel um Macht und Liebe

Ein Spiel um Macht und Liebe

Titel: Ein Spiel um Macht und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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vielleicht«, und unterstrich ihre Worte mit einem wundervollen Augenaufschlag. »Doch jetzt spielen wir Billard. Ich werde auch versuchen, erst gegen die Bande zu spielen.«
    »Das sollte uns in etwa ebenbürtig machen.«
    Während sie das nächste Spiel vorbereitete, lehnte er sich müßig an den Tisch und versuchte herauszufinden, was an diesem Abend anders an ihr war.
    So gerne er geglaubt hätte, daß sie einfach ihren Widerstand aufgegeben und entschieden hatte, sich in das Unvermeidliche zu fügen und es zu genießen, so wenig brachte er es fertig. Die kleine Hexe versuchte wahrscheinlich nur, ihn durch eine vernichtende Niederlage im Billard auf seinen Platz zu verweisen. Und mit dem verbesserten Queue und dem unbestreitbaren Talent zu diesem Spiel wäre es ihr auch gelungen, wenn ihre angeborene Fairneß sie nicht dazu verleitet hätte, den Schwierigkeitsgrad auszugleichen.
    Es fiel ihm schwer, den Blick von ihr zu wenden, denn alle ihre Bewegungen waren durch unterschwellige Sinnlichkeit gekennzeichnet. Als sie die zweite Kugel versenkte, erkannte er, daß Clare von der Aura einer erfolgreichen Kurtisane umgeben war – einer Frau, die sich ihrer Weiblichkeit und ihrer Macht über Männer absolut sicher war. Da nicht anzunehmen war, daß sie sich neben der Kunst des Billardspiels auch noch in das Wissen der käuflichen Damen vertieft hatte, war ihre verstärkte erotische Ausstrahlung doch erstaunlich.
    Er war so in seine Gedanken verloren, daß sie laut wiederholen mußte, was sie schon einmal gesagt hatte. »Nicholas, Sie sind dran.«
    Er beugte sich über den Tisch und visierte den Stoßball an. Da er immer schon sehr gut Billard gespielt hatte und ihm der unbedingte Wille zum Sieg fehlte, hatte er in den letzten Jahren eher nachlässig gespielt, doch Clares gesteigertes Können reizte seinen Ehrgeiz. Er räumte den Tisch konsequent, so daß ihr am Schluß nichts anderes übrig blieb, als ein Kleidungsstück auszuziehen.
    Gehorsam trat sie einen Schuh vom Fuß und zeigte ihm den Bruchteil einer Sekunde ihren Fußknöchel. Als sie ihren bestrumpften Fuß wieder auf den Boden setzte, sagte sie: »Hmm, der Teppich fühlt sich herrlich weich an.« Ihre Zehen gruben sich genüßlich in den dicken Flor.
    Nicholas empfand das Bedürfnis, sich auf den Boden zu legen, damit sie auf ihm dasselbe machen konnte. Doch statt dessen legte er wieder die Kugeln auf den Tisch und schwor sich, so gut wie nie zu spielen, um noch mehr von ihr zu sehen zu bekommen.
    Die Unterhaltung verebbte, und die Spannung wuchs, während sie sich den Kugeln widmeten, als wären sie professionelle Spieler. Da sie sich praktisch ebenbürtig waren, entschieden vor allem Unregelmäßigkeiten in der Tischplatte und an der Bande die meisten Spiele.
    Nicholas Krawatte gesellte sich zu seinen Stiefeln, dann mußte sich Clare von ihrem zweiten Schuh trennen. Als sie das nächste Mal verlor, setzte sie sich und zog ihren Rock bis zum Knie hinauf.
    Fasziniert beobachtete er, wie sie ihr herrlich geformtes Bein in die Luft streckte und den linken Strumpf abrollte. »Ein Strumpfband bleibt ohne Strumpf oben, andersrum geht es aber nicht«, erklärte sie fast entschuldigend. »Deswegen kommt der Strumpf zuerst.«
    »Nur logisch«, sagte er mit plötzlich trockenem Mund. Obwohl sie den Rock wieder brav auf die Knöchel herabließ, verfehlte er die nächste Kugel.
    Spitzbübisch grinsend lochte Clare ihre Kugeln mit sechs Stößen ein.
    Nachdem er seine graue Samtweste ausgezogen hatte, kniete er sich vor die Feuerstelle und legte Brennstoff nach, denn die Nacht war kühl, und sie beide mußten auf immer mehr Kleidungsstücke verzichten. Er lächelte in sich hinein; der einzige echte Vorteil, der ihm blieb, war die Tatsache, daß es ihn weit weniger verlegen machen würde als Clare, nackt zu sein.
    Ihr nächster Strumpf wurde mit dem gleichen Zeremoniell abgestreift wie der erste. Er sah anerkennend zu, schaffte es aber, den nächsten Stoß präzise auszuführen. Sein Pech, daß die Bande bei seiner vierten Kugel nicht mitspielen wollte, und so übernahm Clare und gewann die Partie.
    Er zog den ersten Socken aus, ein paar Minuten später war auch der zweite dran. Und es war wirklich ein herrliches Gefühl, barfuß auf dem Teppich zu stehen.
    Die Spannung, womit Clare wohl als nächstes ihre Spielschuld bezahlen würde, schärfte seine Zielgenauigkeit, und er gewann die nächste Partie. Wieder raffte sie ihre Röcke gerade hoch genug, um das Strumpfband zu

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