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Ein Spiel um Macht und Liebe

Ein Spiel um Macht und Liebe

Titel: Ein Spiel um Macht und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Bergbau erteilt«, sagte Lord Michael trocken. »Wir hatten eine Diskussion – eine recht heftige.«
    Madoc schnaubte verächtlich. »Der Earl scheint nicht zu begreifen, daß der Bergbau immer eine riskante Angelegenheit ist.«
    »Genau das habe ich ihm auch gesagt.« Seine Lordschaft sah Madoc finster an. »Hat er widerrechtlich meinen Besitz betreten?«

    »Einmal. Ich wies ihn an, zu gehen, und stellte Wachen auf. Bisher ist er nicht wieder hier gewesen.«
    »Fein. Wenn es doch noch einmal geschieht, dann vertraue ich darauf, daß Sie alles Notwendige tun, um seine Person von meinem Besitz zu entfernen.«
    In Madoc keimte ein Gedanke auf. »Um ehrlich zu sein, hatte ich doch ein paar Hemmungen, dem Earl den Zutritt zu verwehren, auch wenn er uns ziemlich auf die Nerven gegangen ist. Ich dachte, er ist ein Freund von Ihnen.«
    »War. Nicht mehr«, sagte Lord Michael mit eisiger Stimme. »Aberdare hat genug Schaden angerichtet. Ich werde nicht zulassen, daß er sich nun auch noch in meine Geschäfte einmischt.
    Informieren Sie mich sofort, falls er wieder versucht, Ärger zu machen.«
    »Mach’ ich, Sir. Und die Bücher schicke ich Ihnen morgen früh.«
    Mit einem knappen Nicken verließ Lord Michael das Büro und schloß die Tür hinter sich.
    Madoc sank in seinen Stuhl, nahm eine kleine Flasche Whiskey aus seiner Tischschublade und schenkte sich mit zitternden Händen eine anständige Menge ein. Lord Michael Kenyon war immer schon ein beunruhigend seltsamer Mensch gewesen, aber nun schien er durch und durch gefährlich. Warum hatte der Bastard sich nicht einfach im Krieg umbringen lassen können?
    Madoc gratulierte sich selbst dazu, die falschen Bücher stets auf dem neuesten Stand gehalten zu haben. Er würde sie vorsichtshalber heute nacht noch einmal durchgehen, aber er glaubte nicht, daß Seine verdammte Lordschaft etwas finden würde, was ihn mißtrauisch machen konnte.
    Schließlich holte er aus der Zeche einen ordentlichen Profit heraus. Nicht soviel, wie er gekonnt hätte, aber es gab nichts in den Büchern, aus dem man schließen könnte, daß Madoc sich etwas beseite geschafft hatte.
    Nichtsdestoweniger war Lord Michaels Rückkehr eine Katastrophe. Schon damals, als er die Mine erstanden hatte und begeistert bei der Sache gewesen war, hatte der Kerl die unangenehme Eigenschaft gezeigt, immer dann aufzutauchen, wenn man ihn am wenigsten erwartete, und er war zudem immer bedauerlich aufmerksam gewesen. Er könnte durchaus eine Diskrepanz zwischen den Beträgen, die angeblich für die Stützung der Schächte ausgegeben worden waren, und dem tatsächlichen Zustand der Tunnel bemerken. Außerdem könnte er über Hinweise auf Madocs erträgliches kleines Nebengeschäft stolpern. Nun, letzteres mußte er also im Augenblick einstellen.
    Als der Alkohol seine Hände beruhigte, lehnte er sich mit finsterer Miene in seinem Stuhl zurück.
    Als Sohn eines Ladeninhabers aus Swansea hatte er hart arbeiten müssen, um dorthin zu kommen, wo er jetzt war. Seit vier Jahren verwaltete er die Mine mit einer Sorgfalt, als würde sie ihm selbst gehören, und er wollte verdammt sein, wenn er nun nur noch Befehle von einem überzüchteten Aristokraten entgegennehmen würde.
    Dummerweise gehörte eben jenem überzüchteten Aristokraten die Gesellschaft. Madoc würde also zunächst den gehorsamen Diener spielen müssen.

    Mit etwas Glück würde Kenyon sich bald langweilen und Penreith wieder verlassen, so daß sich die Dinge wieder normalisieren konnten.
    Wenn nicht… Madoc machte sich keine Mühe, den Gedanken zu Ende zu bringen, doch als er sich nachschenkte, begann er darüber nachzudenken, wie er seine Situation etwas verbessern könnte.
    Seine erste Idee war vollkommen simpel, besaß aber nur eine leidliche Chance auf Erfolg. Wenn er damit scheiterte, würde er einen komplizierteren Plan ausführen, für den er allerdings weitere Männer anheuern mußte. Und das war ein großes Risiko. Wie auch immer – wenn es nötig werden sollte, dann wußte er, wo er nach den richtigen Schurken suchen mußte. Er kannte Männer, die Befehle befolgen und den Mund halten konnten.
    Als er seinen Whiskey austrank, umspielte ein zufriedenes Lächeln seine Lippen. Seine erste Reaktion auf Lord Michaels plötzliches Erscheinen war zwar Zorn gewesen, aber je länger er darüber nachdachte, desto deutlicher erkannte er, daß er nun endlich bekommen konnte, was ihm zustand.
    Er war schlauer als Aberdare oder Michael Kenyon, und er hatte weit

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