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Ein Spiel um Macht und Liebe

Ein Spiel um Macht und Liebe

Titel: Ein Spiel um Macht und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Fahrern ein Signal, und die Karren rumpelten von der Lichtung.
    Nicholas und Clare bildeten das Schlußlicht. Weil Nicholas’ schwarzer Hengst zu temperamentvoll war, ritt er einen verläßlichen Braunen, der sich in Gegenwart der Kinder brav verhielt. »Das hat Spaß gemacht. Das müssen wir bald noch einmal machen.«

    Clare lächelte, als sie Rhonda antrieb. »Ich bin froh, daß du so denkst, denn du wirst kaum eine Wahl haben. Wenn die Kinder nach Hause kommen und ihren Familien davon erzählen, wird der gesellschaftliche Druck dich zwingen, ein Fest zu veranstalten, zu dem das ganze Dorf kommen kann. Ein Samstagnachmittag wird am besten sein.«
    Er lachte laut. »Also gut. Wie war’s am Mittsommertag? Wenn das ganze Dorf kommt, dann wäre es wohl günstiger, das Picknick auf einer weiter unten gelegenen Lichtung zu veranstalten und den Gästen nur in kleinen Gruppen den Zugang zu dem Pinguin-Teich zu gewähren. Ich möchte nicht, daß die gierigen Viecher auf die Idee kommen, daß
    Johannisbeerkuchen ihrer normalen Fischmahlzeit vorzuziehen ist.«
    Sie ritten in kameradschaftlichem Schweigen nebeneinander her. Vor ihnen stimmte Marged ein Lied an, und bald war die Luft von den hellen Stimmchen der Kinder, die wach waren, erfüllt.
    Für Clare war dies einer der perfekten Augenblicke, wo alles stimmte und man einfach nur glücklich war.
    Als sie ein Drittel des Weges den Berg hinabgeritten waren, sagte Nicholas beiläufig:
    »Vielleicht hast du es noch nicht gehört, aber gestern ist Michael Kenyon ins Tal zurückgekehrt.
    Angeblich wohnt er auf Bryn Manor und will nach der Mine sehen.«
    Clares Kopf flog herum. »Er ist hier?«
    »Wie man mir sagte.« Er lächelte leicht. »Sieh mich nicht so entsetzt an, Clarissima. Bryn Manor ist das einzige Haus, das Michael besitzt, so ist es ja nur ganz natürlich, daß er dort einzieht.«
    »Es ist nicht natürlich, wenn er entschlossen ist, den Streit mit dir weiterzuführen.« Voller Unbehagen schweifte ihr Blick über die Hügel, die sie umgaben. »Er ist gefährlich, Nicholas.«
    »Ja, aber auch intelligent. Er wird mich kaum ermorden, solange er der erste ist, den man verdächtigen wird«, argumentierte Nicholas. »Ich vermute, daß er nach dem Duell ein wenig nachgedacht hat und nun einfach einmal selbst nachsehen will, wie es in der Zeche steht.«
    Ohne Überzeugung murmelte Clare: »Ich hoffe, du hast recht.«
    Vor ihnen herrschte ein paar Sekunden Schweigen, da das erste Lied zu Ende war und erst über das nächste abgestimmt werden mußte.
    Der Himmel war inzwischen bleigrau, und man hörte das Rumpeln eines Donners in der Ferne.
    Einen Augenblick später krachte es wieder, diesmal schon viel näher. Clares Pony scheute, und Nicholas’ Tier stieg mit einem schrillen Wiehern.
    Nicholas fluchte laut, als er versuchte, sich auf dem Rücken zu halten. Schließlich hatte er den Fuchs wieder unter Kontrolle, und er beugte sich vor, um Rhonda auf die Flanke zu schlagen.
    »Vorwärts! Hinter die nächste Biegung!« bellte er.
    »Los jetzt!«
    Das Pony schoß los, der Fuchs stürmte hinterher.
    Clare fiel fast vom Rücken, doch nach ein paar Augenblicken, in denen ihr das Herz stehenzubleiben drohte, schaffte sie es, ihr Gleichgewicht wiederzufinden. Sie flogen den Hang hinunter, bis der Pfad sich um ein paar vorspringende Felsen wand.
    »Du kannst sie etwas zügeln«, rief Nicholas. »Hier müßten wir sicher sein.«
    Clare tat wie geheißen und warf Nicholas einen Blick zu. Bevor sie fragen konnte, warum sie plötzlich losgestürmt waren, sah sie das Blut, das am Hals des Fuchses herunterlief. »Gütiger Himmel! Das war kein Donner, sondern ein Gewehrschuß!« keuchte sie. »Bist du verletzt?«
    »Nein. Caesar hat einen Streifschuß abbekommen, aber ich bin unversehrt.« Er beugte sich vor und untersuchte die Wunde seines Tiers.
    »Nur ein Kratzer. Es wird eine Narbe geben, aber es ist nicht wirklich etwas passiert.«
    »Nicht wirklich?« schrie Clare. »Du hättest tot sein können!«
    »Es wäre nicht das erste Mal, daß ein Wilderer versehentlich jemanden erschießt. Wir hatten Glück.« Er streichelte den schweißverklebten Hals des Braunen und murmelte
    unzusammenhängende Wörter, um das Tier zu beruhigen.
    Clare hätte ihn für seine Begriffsstutzigkeit am liebsten getreten. »Und du glaubst wirklich, daß es purer Zufall ist, ja? Gestern ist Lord Michael nach Penreith zurückgekehrt und heute schießt jemand auf dich?«
    Nicholas sah sie ruhig an. »Das ist

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