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Ein Spiel um Macht und Liebe

Ein Spiel um Macht und Liebe

Titel: Ein Spiel um Macht und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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wenig schwachsinnig vor.« Owen zuckte die Schultern.
    »Allerdings haben wir ihn immer schon für etwas verrückt gehalten.«
    »Der Hauptschacht ist also für uns unerreichbar«, sagte Clare. »Aber was ist mit dem alten Bychan-Schacht, der hauptsächlich zur Bewetterung benutzt wird?«
    Owen riß die Augen auf. »Ein Lob an dein Gedächtnis, Mädchen! Ich hatte den alten Zugang schon fast vergessen.«
    »Könnte man dort hinein?« fragte Nicholas.
    »Ich denke schon«, antwortete Owen
    nachdenklich. »Er ist sehr eng, aber es hängt noch ein Korb darin, in dem eine einzelne Person herabgelassen werden kann. Man macht das mit Hilfe eines Ponys und einer anderen Person, wir brauchten also nur noch einen Helfer bei der Aktion. Zudem geht der, alte Schacht sehr nahe an dem verbarrikadierten Tunnel nach unten, so daß man nicht weit laufen müßte. Es könnte klappen.«
    »Dann würde ich sagen, daß wir es in vier Tagen versuchen. Das wäre Zeit genug, damit mein Anwalt in Swansea die rechtliche Seite überprüfen kann«, schlug Nicholas vor. »Außerdem denke ich, wir sollten uns die Hütte einmal von innen ansehen. Wenn dort Silber geschmolzen wird, müßte man irgendwelche Spuren davon finden können. Was ein weiterer Beweis wäre.«
    Owen nickte. »In vier Tagen also. In der Zeit kann ich dann auch überprüfen, ob Seil und Korb im alten Schacht soweit noch intakt sind.« Seine Miene wurde grimmig. »Je eher etwas getan wird, desto besser. In den letzten zwei Wochen hat sich das Problem mit den Gasen verstärkt, und drei Tunnel sind eingestürzt, weil sie miserabel abgestützt waren. Es ist zwar keiner mehr umgekommen, aber ich habe das dumpfe Gefühl, daß in nicht allzu ferner Zeit etwas Entsetzliches geschehen wird.«
    »In einer Woche wird die Zeche wieder mir gehören, und ich werde die notwendigen Maßnahmen zur Modernisierung sofort veranlassen«, sagte Nicholas zuversichtlich. Sein Instinkt sagte ihm, daß er nun wirklich ein Mittel gefunden hatte, um Lord Michael die Leitung der Mine zu entreißen. Und wenn Michael das nicht gefiel, dann war das wirklich verdammt bedauerlich!

Kapitel 23
    GEORGE MADOC HATTE keine Chance, sich auf den Besuch seines Arbeitgebers vorzubereiten.
    Lord Michael Kenyon marschierte einfach in sein Büro, ohne dem Sekretär Zeit zu lassen, ihn anzukündigen.
    Madoc hätte in dem hageren Mann mit den harten Augen den vornehmen, jungen Lord beinahe nicht erkannt, der ihn vor Jahren eingestellt hatte.
    Doch als der Fremde mit seiner tiefen Stimme sprach, wußte Madoc, wen er vor sich hatte. »Tut mir leid, daß ich einfach so ohne Vorwarnung hier hereinschneie, Madoc, aber ich habe mich sehr kurzfristig entschlossen, nach Penreith zu reisen.«
    Madoc kam stolpernd auf die Füße und nahm die ausgestreckte Hand. »Lord Michael. Was für eine Überraschung«, stammelte er. »Ich wußte gar nicht, daß Sie wieder in England sind.«
    »Ich wurde vor ein paar Monaten wegen Krankheit beurlaubt. Da der Krieg nun vorbei ist, werde ich mein Offizierspatent verkaufen und mich wieder aktiver um meine Geschäfte kümmern.« Ohne auf eine Aufforderung zu warten, setzte Lord Michael sich. »Als erstes möchte ich bitte die Bücher der letzten vier Jahre sehen.«
    »Gibt meine Geschäftsführung Anlaß zur Beschwerde?« fragte Madoc steif und gab sich Mühe, dabei eher indigniert als besorgt zu klingen.
    »Aber gar nicht – Sie haben beachtliche Gewinne erzielt. Nein, ich möchte mich nur wieder mit dem Geschäft vertraut machen.« Seine Lordschaft lächelte schwach und humorlos. »Nach den Jahren in der Armee muß ich mich erst einmal wieder an das zivilisierte Leben gewöhnen.«
    »Natürlich.« Madoc dachte rasch nach. »Die alten Bücher sind bei mir zu Hause. Ich hole sie und lasse sie Ihnen bringen. Wohnen Sie im Gasthaus?«
    »Nein, auf Bryn Manor. Ich war gerade auf dem Weg dorthin, als ich dachte, ich könnte auch eben bei Ihnen vorbeischauen.«
    »Sie wollen hierbleiben?«
    Kenyon zuckte die Schultern. »Ich weiß es noch nicht. Aber ich habe zumindest keine Eile, wieder abzureisen. Wales ist im Frühling sehr schön.«
    »Möchten Sie eine Tasse Tee? Oder etwas Stärkeres?«
    »Nicht nötig.« Lord Michael stand auf und begann, ruhelos in dem Büro herumzuwandern. »Hat Lord Aberdare Ihnen in irgendeiner Hinsicht Ärger gemacht?«
    »Ein bißchen«, antwortete Madoc verdutzt.
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ich habe ihn in London getroffen. Er hat mir eine Lektion über die Sicherheit im

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