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Ein Spiel um Macht und Liebe

Ein Spiel um Macht und Liebe

Titel: Ein Spiel um Macht und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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ihm sprechen?«
    »Ich schaue nach.« Sie ging, um nach ihrem Mann zu sehen, dann kam sie zurück und sagte:
    »Er ist wach. Und er möchte dich gerne sehen.«
    »Es wird wohl zuviel für ihn sein, wenn ich ihn auch besuche«, sagte Clare. »Marged, sollen wir gemeinsam zum Dank beten?«
    Neugierig legte Marged ihren Kopf schief. »Ich hätte nie gedacht, daß du mal deinem Vater ähneln würdest, Clare, aber eben gerade hast du genau wie er ausgesehen. Danke, daß du mich daran erinnert hast. Es ist wirklich Zeit für ein Gebet. Seit Owen wieder hier ist, ist alles drunter und drüber gegangen.«
    Während die zwei Frauen nebeneinander niederknieten, stieg Nicholas die Treppe hinauf.
    Owen und Marged teilten sich ein winziges Zimmer, das kaum größer war als das Doppelbett, das darin stand. Owen war bleich, und sein Bein war geschient, aber er sah zufrieden und gefaßt aus. Wortlos hob er die Hand zum Gruß.
    Nicholas nahm sie fest in seine beiden Hände und sank neben dem Bett auf die Knie. »Ich danke Gott, daß du am Leben bist«, sagte er mit Inbrunst. »Ich kann kaum glauben, daß du diese Explosion überlebt hast. Ganz zu schweigen von den drei Tagen, die du unter der Erde eingesperrt warst.«
    »Ich nehme an, meine Zeit war noch nicht gekommen«, sagte Owen mit leicht heiserer Stimme. »Ein Wunder, daß ich nicht sofort umgekommen und dann auch noch nah genug am Entwässerungsstollen gewesen bin, um mich freizugraben.«
    »Na, ich denke, ein bißchen Lob gebührt auch dir«, erwiderte Nicholas. »Sich in absoluter Dunkelheit in einem Labyrinth von Tunnels zurechtzufinden und mit einem gebrochenen Bein den Weg nach draußen zu schaffen, ist keine schlechte Leistung.«
    »Der Anreiz war nicht gerade gering.«
    Nicholas musterte seinen Freund intensiv.
    »Warum wolltest du unbedingt, daß ich zuerst gehe? Du hast Familie und wirst dringender gebraucht als ich.«
    Owen lächelte schwach. »Ich wußte, daß ich direkt in den Himmel käme, wenn ich würde sterben müssen. Bei dir hatte ich da ernsthafte Zweifel.«
    Einen Augenblick dachte Nicholas, daß Owen einen Scherz machen wollte. Als er begriff, daß der andere Mann es absolut ernst gemeint hatte, begann er hilflos zu lachen und legte die Stirn an den Eichenrahmen des Bettes. Doch noch während er lachte, erkannte er, daß er eine ehrfurchtgebietende Demonstration echten Glaubens erfahren hatte, die auf sein ganzes zukünftiges Leben einwirken würde. Aber das konnte er unmöglich aussprechen. »Du hast recht. Wenn Himmel und Hölle existieren, würde ich jetzt wohl wie ein Ei in der Pfanne brutzeln.«
    »Wahrscheinlich.« Nun entdeckte er die Andeutung eines Zwinkerns in Owens Augen.
    »Jetzt hast du noch Zeit, deine Lebensweise neu zu überdenken. Nicht, daß du wirklich schlecht bist, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß du dir jemals ernsthaft Gedanken über den Zustand deiner Seele gemacht hast.«
    »Du hast wieder recht. Und Clare wird ohne Zweifel in diesem Bereich einen positiven Einfluß auf mich ausüben.« Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Wir werden in einer Woche heiraten. Du bist der erste, der es erfährt!«
    »Das stell man sich mal vor – unsere Clare eine Countess!« sagte Owen erfreut. »Du hättest keine bessere Wahl treffen können. Du brauchst eine Frau, die mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht.«
    Nicholas sah, daß der andere Mann langsam müde wurde, und so stand er auf. »Wenn du bis dahin wieder mit beiden Füßen auf der Erde stehst, dann könntest du vielleicht Brautführer werden.
    Clare würde sich bestimmt sehr freuen.«
    »Auf Krücken?« sagte Owen unschlüssig.
    »Wir nehmen dich auch im Rollstuhl.« Mit dem Gefühl, als wäre ein Fels von seinem Herzen gefallen, stieg Nicholas wieder die Treppe hinunter. Inzwischen waren noch mehr Leute eingetroffen, die mit Owen und Marged die Freude über seine Rettung teilen wollten, so daß Clare und Nicholas sich verabschiedeten.
    Auf dem Rückweg nach Aberdare fiel Clare etwas ein. »Wenn du gewußt hättest, daß Owen lebt, dann wäre gestern nacht nichts geschehen, und du wärest jetzt nicht zu einer lebenslangen Ehe verdonnert.«
    Er zuckte die Achseln. »Vielleicht hat es so sein sollen. Und es ist geschehen, also nützt es nicht, darüber zu jammern.« Seine Mundwinkel verzogen sich. »Wie du ja vielleicht weißt, besitzen die Roma eine starke Neigung zum Fatalismus.«
    »Solange du nur… zufrieden bist.«
    Er warf ihr einen kurzen Blick zu. Bereute sie,

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