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Ein Spiel um Macht und Liebe

Ein Spiel um Macht und Liebe

Titel: Ein Spiel um Macht und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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sehr sportlich war und schlug sich daher auf meine Seite. Es hat uns beide blaue Augen gebracht, aber wir schafften es, die Kerle loszuwerden. Seitdem sind wir Freunde.«
    »Ich glaube, der Earl of Strathmore gefällt mir.«
    Clare aß den letzten Bissen ihrer Eier mit Würstchen. Sie waren nicht so gut wie Mrs.
    Howells, aber annehmbar. »Ist einer von den Gefallenen Engeln verheiratet, oder geht das gegen den Ehrenkodex von Lebemännern?«
    »Soweit ich weiß, sind alle ledig, obwohl ich so lange fort war, daß inzwischen alles passiert sein kann.« Er wühlte in seiner Tasche und brachte ein paar Banknoten zum Vorschein, die er Clare reichte. »Nehmen Sie das. London ist ein teures Pflaster, und Sie werden ein bißchen Kleingeld brauchen.«
    Clare lächelte wie betäubt, während sie die Scheine betastete. »Zwanzig Pfund. Das ist mein Jahreslohn als Lehrerin.«

    »Wenn Sie damit andeuten, daß die Welt ungerecht ist, dann würde ich das nicht bestreiten wollen. Vielleicht sollte die Stiftung Ihren Lohn erhöhen.«
    »Zwanzig Pfund ist schon großzügig – es gibt Lehrer in Wales, die bloß fünf Pfund jährlich bekommen. Allerdings haben sie gewöhnlich auch noch eine andere Stelle. Ich bekomme darüber hinaus noch als eine Art zusätzliches Entgelt Nahrungsmittel oder kleinere Dienstleistungen von den Schülern und ihren Familien. Ich weiß nicht, ob ich in eine Welt passe, in der zwanzig Pfund Kleingeld bedeuten.« Sie schob die Banknoten über den Tisch auf ihn zu.
    »Sie können in jede Welt hineinpassen, die Sie sich aussuchen«, sagte er scharf. »Wenn Ihnen zwanzig Pfund zu übertrieben vorkommen, dann behalten Sie es als Fluchtgeld. Sie werden es brauchen, um nach Penreith zurückzukehren, falls ich unerträglich werde – eine Möglichkeit, die wir nicht außer acht lassen dürfen!«
    Wie gewöhnlich ließ sie sich durch seinen Unsinn besänftigen. »Also gut, obwohl es mir komisch vorkommt, von Ihnen Geld zu nehmen.«
    Er zwinkerte ihr zu. »Wenn ich Sie für unmoralische Dinge bezahlen würde, dann bekäme ich nicht viel für mein Geld. Wie auch immer – sehen Sie die zwanzig Pfund als Wiedergutmachung, daß ich Sie gegen Ihren Willen nach London geschleppt habe.«
    Sie ergab sich und schob das Geld in ihre Tasche.
    »Mit Ihnen zu streiten, ist nicht gerade leicht.«
    »Streite niemals mit einem Zigeuner, Clare – wir werden weder von Logik noch von Würde gehemmt.« Er kam auf die Füße und streckte sich genüßlich. »Wenn Sie mit dem Frühstück fertig sind, sollten wir etwas wegen Ihrer Garderobe unternehmen.«
    Rasch senkte sie die Augen. Es lag etwas ausgesprochen Unanständiges in der Art, wie er sich streckte; seine katzenhafte Sinnlichkeit konnte die solideste und vernünftigste Lady aus dem Konzept bringen.
    Sie hatte sich einmal für vernünftig gehalten.
    Doch es fiel ihr immer schwerer, sich an diesen Wesenszug zu erinnern.
    Das elegante Schneidergeschäft trug den Namen
    »Denise«, wie ein diskretes kleines Schild über der Tür verriet. Denise selbst war alles andere als diskret; sobald sie eintraten, stieß eine dralle Blondine ein Quieken aus und warf sich in Nicholas’ Arme.
    »Wo warst du denn, Zigeunerschuft?« schrie sie.
    »Ich habe mich förmlich nach dir verzehrt!«
    Er hob sie in die Luft und drückte ihr einen dicken, herzlichen Kuß auf, dann setzte er sie wieder auf die Füße und tätschelte ihr üppiges Hinterteil.
    »Das sagst du doch zu allen, Denise.«
    »Ja«, gab sie freimütig zu. »Aber bei dir meine ich es so.« Als sie grinste, zeigten sich kesse Grübchen in den Wangen. »Zumindest so, wie ich es immer meine.«
    Clare beobachtete die Szene, kam sich unsichtbar vor und spürte den Wunsch in sich aufkeimen, jemandem den Hals umzudrehen. Zwar hatte sie gewußt, daß Nicholas seine Küsse großzügig verteilte, mochte es aber überhaupt nicht, dies bestätigt zu sehen. Und schon gar nicht mit so einem lockeren Frauenzimmer wie dem da.
    Doch bevor ihr Blut zu kochen beginnen konnte, wandte sich Nicholas halb zu ihr um. »Denise, das ist meine Freundin Miss Morgan. Sie braucht eine komplette Garderobe, vom Unterhemd
    angefangen.«
    Die Schneiderin nickte und begann langsam um ihre neue Kundin herumzugehen. Als sie ihre Bestandsaufnahme beendet hatte, verkündete sie: »Satte Farben, schlichte Schnitte, provozierend, ohne vulgär zu wirken.«
    »Genau das, was ich mir auch gedacht habe«, erwiderte Nicholas. »Fangen wir gleich an?«
    Denise scheuchte sie in ein

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