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Ein Spion in erlauchter Gesellschaft (German Edition)

Ein Spion in erlauchter Gesellschaft (German Edition)

Titel: Ein Spion in erlauchter Gesellschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Noble
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mir versichert, es sei der letzte Schrei. Und ich kann Ihnen versprechen«, sagte er mit einem gewissen Verdruss, »dass meine Koteletten jetzt vollkommen gleichmäßig sind.«
    »Ja, irgendwie ist es schon der letzte Schrei«, erwiderte Phillippa, »zumindest waren Sie so klug, heute Abend Ihre Brille zu Hause zu lassen. Lassen Sie mich mal sehen … « Rasch knöpfte sie ihren Handschuh auf, zog ihn aus und legte ihn zur Seite. Dann stellte sie sich auf Zehenspitzen und streckte die Hand aus. Marcus brachte sich misstrauisch vor ihr in Sicherheit und riss den Kopf zurück, just außerhalb ihrer Reichweite.
    »Oh, um Himmels willen«, stieß sie entnervt aus, »ich bin’s doch nur.«
    Bevor er Widerspruch einlegen konnte, fuhr sie ihm mit der freien Hand durch das Haar und lockerte und ordnete es, bis es perfekt lag.
    Zum Schluss zupfte sie sanft einige der kurzen Strähnen in die richtige Form. Ihre Finger tanzten über seine Schläfen, dann an seinem Nacken entlang und zu seiner Wange. Für den Bruchteil einer Sekunde verharrte ihre Hand dort, während ihr Blick von seinem Haar in sein Gesicht schweifte. Marcus war überzeugt, irgendetwas darin erkennen zu können, das Fünkchen von irgendetwas Neuem in diesen Augen, die so blau waren wie das Meer unter einem wolkenlosen Himmel. Aber dann richtete sie den Blick wieder auf sein Haar und zog die Hand zurück.
    In ihren Augen funkelte es, als sie ein fröhliches Lächeln aufsetzte. »Ich sollte verkünden, dass es die allerneueste Mode ist.«
    Marcus wagte einen Blick hinunter und sah, dass Phillippas behandschuhte Hand leicht auf seiner Brust ruhte. Er hatte gar nicht bemerkt, dass sie sich dort befand, sie aber gleichwohl gespürt. Phillippa war es wohl ebenso wenig bewusst gewesen, wenn man bedachte, wie sie reagierte, nachdem sie seinem Blick gefolgt war … sie hatte die Hand so abrupt zurückgezogen, als habe sie sich verbrannt.
    »Tut mir leid«, murmelte sie. Ihr Gesicht glühte. Sie schnappte sich den Handschuh vom Wäscheregal und konzentrierte sich darauf, ihn anzuziehen und zuzuknöpfen.
    »Soll das heißen, dass es Ihnen gefällt? Äh, mein Haar, meine ich«, wollte er wissen.
    »Mr. Worth, wenn ich damit fertig bin, wird es mindestens hundert junge Männer geben, die Ihre Frisur nachahmen.«
    »Mrs. Benning, damit ist meine Frage nicht beantwortet.« Er lächelte, als sie von ihrem Handschuh irritiert aufschaute. »Gefällt es Ihnen?«
    »Es ist sehr schick. Und es passt zu Ihrem Gesicht«, erwiderte sie schulterzuckend. »Um aufrichtig zu sein, Sie sehen fantastisch aus. Es ist nur, dass ich es nicht gewohnt bin, Sie so zu sehen.«
    »Ich auch nicht«, gestand er ein, »aber ich kann mir vorstellen, dass wir uns daran gewöhnen werden.«
    »Nun«, sagte Phillippa, straffte die Schultern und deutete damit einen Themenwechsel an, »wir haben viel zu tun. Offiziell fängt das Bankett in einer Stunde an. Dann wird die ganze Gesellschaft sich im Bankettsaal versammeln. Falls also überhaupt irgendetwas geschehen soll, wäre wahrscheinlich dann der Zeitpunkt gekommen. Ich möchte Ihnen mitteilen«, fuhr sie fort, und die große Bedeutsamkeit ihrer Rede trieb ihr die Röte ins Gesicht, »dass Lady Whitford für ihre treue Dienerschaft geradezu berüchtigt ist. Daher ist es unwahrscheinlich, dass unser Unhold das Haus durch den Dienstboteneingang betreten hat. Natürlich habe ich unter den Gästen noch niemanden erblickt, der mir unbekannt wäre, aber das heißt ja nicht … «
    »Mrs. Benning«, unterbrach Marcus, nachdem er begriffen hatte, worüber sie sprach, »vielen Dank. Den Eifer, mit dem die Bediensteten das Haus in eine Festung verwandeln, habe ich bereits vor zwei Tagen entdeckt, als ich versucht habe, mich als zusätzliche Hilfskraft einzuschleusen. Dieser verrückte französische Küchenchef ist mir auf zwanzig Meter Entfernung auf die Schliche gekommen. Er hat mir vorgeworfen, ich wollte seine Rezepte stehlen.«
    Phillippa lachte liebenswürdig. »Ja, dann ist es kein Wunder, dass Sie das Gefühl hatten, Ihnen bliebe nur noch ein einziger Ausweg, nämlich in unseren Handel einzuschlagen. Das war übrigens Marcel. Er ist es, der dieses Bankett überhaupt erst möglich macht. Ein temperamentvoller Eiferer ist er allerdings, und heute Abend haben Sie die Gelegenheit, eine Kostprobe seines Genies zu bekommen. Er versteckt vierundzwanzig weiße Tauben in einer Pastete, und sie alle fliegen auf spektakulärste Weise heraus.«
    »Das mag ja sein«,

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