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Ein Staatsgeheimnis Am Rhein

Titel: Ein Staatsgeheimnis Am Rhein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg R. Kristan
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sind zu viele Leute am Ufer.«
    »Wiking 5 von Uni – verstanden!«
    »O Man-o-meter«, stöhnte Köhler und steuerte mit halber Kraft den Treffpunkt an.
     
     
    Die Meldung von der Einsatzleitstelle erreichte Hauptkommissar Freiberg und seine Crew beim Rundgespräch im Präsidium. CEBI traf voll auf den Nerv.
    »Verdammt! Comports Leute habe uns ausgetrickst«, fluchte Freiberg. »Und, zum Teufel, wir haben nichts in der Hand, um den Laden hochgehen zu lassen – nichts, gar nichts!«
    »Hoffentlich steckt der Bolzen noch drin«, sinnierte Lupus. »Ich möchte zu gern wissen, mit welchen Ballermännern die Liquidatoren für Ordnung sorgen; bestimmt nicht mit einer Kalaschnikow.«
    »Womit wohl schon? Mit Nato- oder Polizeiwaffen«, meinte Ahrens. »Von dem Zeug gibt’s genug auf dem Markt. Auch die Schweiz liefert Qualität. Was im Laufe eines Jahres beschlagnahmt wird, reicht aus, um ein ganzes Bataillon damit auszurüsten.«
    »Genug der Theorie. Wir hängen uns an die Leiche, bis wir den Obduktionsbefund und hoffentlich das Projektil haben. Erst dann sind wir schlauer.« Freiberg setzte auf das Prinzip Hoffnung.
    »Muß nicht die Fahndung aufgehoben werden und die Löschungsanzeige raus?« fragte Peters in seiner pingeligen Art.
    »Erst dann, wenn wir hundertprozentig sicher sind, daß es sich um Falkenhorst handelt.«
    Kommissar Freiberg hatte das Gefühl, daß dieser Fall immer größere Dimensionen annahm. Hier schienen Kräfte am Werk zu sein, denen mit polizeilicher Routine nicht beizukommen war. Wie hatte doch der Präsident gesagt: Der Kampf im Dschungel der Dienste ist gnadenlos.
    »Peters, wir beide fahren raus zur Fähre. Lupus, du hältst mit allem, was greifbar ist, die Stellung. Zieh mal vorsichtig ein paar Streifenwagen auf der anderen Rheinseite zusammen, bei Comport und beim ›Sonnentiegel‹ – vielleicht müssen wir blitzschnell zupacken. Auch Freund CEBI soll gefälligst sein Elektronenhirn in Bewegung setzen und sich etwas einfallen lassen. Ich werde auf alle Fälle versuchen, die Befunde zu bekommen.«
    »Und am Strohhalm hing der Knabe… alles klar, Chef.« Lupus war nicht so heiter, wie er sich gab. Der Fall zerrte an den Nerven. Er war müde, wie die anderen auch. Fräulein Kuhnerts obligater Bürokaffee half nur noch für immer kürzere Zeit, den Kreislauf hochzuputschen.
    Auch Freiberg zeigte Wirkung. Er lehnte sich im Stuhl zurück und starrte auf die Wand. Der dunkle Bart unterstrich die Magerkeit seines Gesichts. Die mittleren drei Finger der linken Hand strichen wiederholt über die Stirn – kein Zeichen der Eingebung, eher eine beschwörende Geste. Dieser zweite Mord! Hätte man ihn verhindern können? Warum war er geschehen? Sollte durch die Tat etwas verschleiert werden? War Nelsons »Sonnentiegel« eine Dependance von Comport. Was hatte Falkenhorst mit dem Rest der Million geplant? Geschäfte auf eigene Rechnung? Hatte er durch die Tötung Artanows einen anderen schützen wollen – oder sich selbst?
    Nur Fragen und keine Antwort! Freiberg gab sich einen Ruck. »Los, Peters, fahren wir!«
     
     
    Wiking 5 hatte an der Rampe beim Estermannufer festgemacht. Der Kriminalbeamte der Wasserschutzpolizei war an Bord gegangen, hatte die Leiche kurz angesehen und fotografiert. Über Funk und Telefon war der Bestatter bestellt, um das Opfer schnellstens in das Institut für Rechtsmedizin am Stiftsplatz zu befördern.
    Hauptkommissar Freiberg und Peters trafen ein, als ihre Kollegen von der Wasserschutzpolizei den Inhalt des Portemonnaies sichteten. Die Begrüßung war kurz – dies war nicht der erste Fall, den beide Dienststellen gemeinsam zu behandeln hatten.
    »Alles klar hier. Ihr könnt sofort übernehmen«, meinte der Kripokollege von der Wasserschutzpolizei. Er wies auf eine Persenning, die den Toten bedeckte. »So eine Leichensache fünf Minuten vor Schluß der Vorstellung hat mir gerade noch gefehlt. Am ersten ist für mich der letzte – sechzig Jahre, und das alte Staatseisen fliegt auf den Müll.«
    »Mensch, hast du’s gut, dann gehört jeder Tag dir«, sagte Peters. »Ich werde jedenfalls zum frühestmöglichen Zeitpunkt gehen – meine Briefmarken warten schon.«
    »Habe ich auch mal gesagt, als ich noch jünger war. Aber wenn es dann soweit ist… nun gut. – Der Leichenwagen ist unterwegs.«
    »Wie sieht es mit der Ausschußwunde aus?« fragte Freiberg.
    »Das ist nicht mein Problem. Laß die Rechtsmediziner doch auch was tun«, winkte der Beinahe-Ruheständler

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