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Ein Staatsgeheimnis Am Rhein

Titel: Ein Staatsgeheimnis Am Rhein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg R. Kristan
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wolle, folgte die Zurechtweisung: »Das ist nicht dein Bier!« Janus zog brummend ab.
    Freiberg wollte das Gespräch noch nicht beenden. »Worüber haben Sie mit Ä… äh, mit Werner Schulze gesprochen? Hat er von dem Geschäft zwischen Nelson und Falkenhorst gewußt?«
    »Ja, doch – ich fürchte, ich habe in der Freude über die Rettung meiner Ersparnisse viel zuviel geredet. Bei einem Drink danach habe ich ihm das mit den hundert Riesen erzählt.«
    »Auch, daß Falkenhorst der Geldgeber war?«
    »Ja, das auch. Werner hat sich dann sehr schnell in seine Klamotten gestürzt und ist mit der Jacke noch über dem Arm nach unten verschwunden. – Ich habe das nicht mehr richtig wahrgenommen, so kaputt war ich. Auf die Vierzig zu taugt man für dieses Geschäft nicht mehr viel.«
    »Ich danke Ihnen«, sagte Freiberg. »Wir wissen jetzt einiges mehr. – Wann kommt Nelson zurück?«
    »Keine Ahnung, vielleicht erst morgen.«
    Lupus, der noch überlegte, ob er einen zweiten Whisky auf Kosten des Gastes bestellen sollte, fuhr zusammen, als sein Kommissar mit einem Rippenstoß und den Worten »Los, wir haben es eilig!« das Zeichen zum Aufbruch gab.
    Die beiden ließen eine verwirrte Evelyn zurück, die das Silberschälchen und die Gläser abräumte und über die Zahlungsmoral der Kripo nachdachte.
    Auf dem Parkplatz fragte Lupus: »Hast du eigentlich die Getränke bezahlt?«
    »Komm! Zeit ist Geld. Im Moment haben wir Wichtigeres zu tun. – Ahrens!« rief Freiberg laut. »Zum Wagen! – Peters abrufen, wir nehmen ihn gleich auf.«
    »Chef, sollte uns wer gebissen haben – oder was ist los?« fragte Lupus vorsichtig.
    »Kommt mit zur Telefonzelle! Nichts über Funk. Die Fahndung nach Falkenhorst muß heraus. Schnellstens!«
    In der angesteuerten Telefonzelle hatte sich ein schmuddeliger Jüngling in Gesellschaft einiger Bierflaschen niedergelassen und schien seinen Rausch ausschlafen zu wollen. Freiberg riß die Tür auf und stieß ihn an: »Los, hoch! Draußen wird gepennt. Wir müssen telefonieren!«
    Da der Schläfer keine Anstalten machte, wach zu werden, zogen ihn Lupus und Ahrens an den Füßen ins Freie und lehnten ihn ein paar Meter weiter an eine Mauer.
    »Stinkt wie Sau hier drinnen. Nicht genug, daß der Kerl hier schlafen will; er hat auch noch ein Pissoir daraus gemacht!« kommentierte Lupus die Räumungsaktion. – »Herr Hauptkommissar! Wenn wir jetzt vielleicht etwas mehr erfahren könnten?!«
    Freiberg nestelte nach den Groschen. »Du weißt genausoviel wie ich.«
    »Ich fühle mich wie unser CEBI – arbeitswillig und doof!«
    Die Groschen fielen in den Schacht. »Die einfachen Dinge liegen auch einfach: Um ein Uhr herum war das große Kommen und Gehen im ›Sonnentiegel‹. – Und so ähnlich könnte es gewesen sein: Falkenhorst will als Stammgast, da bin ich sicher, durch den Garten zur eisernen Tür hinaus. Durch eben diese Tür kommt ein neuer Gast herein. Und was tut unser Falkenhorst zu so später Stunde und im Dunkeln – mehr instinktiv? Er nimmt Deckung und sieht sich den Vogel an. – Und der ist Artanow!«
    »Holla, Chef!« Lupus fiel nichts anderes dazu ein.
    »Wie würdest du dich fühlen, wenn du im ›Sonnentiegel‹ dem Manne begegnest, der dir eine Million anvertraut hat, mit welcher du ausgerechnet in diesem Etablissement krumme Geschäfte machst?«
    »Ich würde mich allerdings sehr wundern.«
    »Gewundert hat Falkenhorst sich auch – und dabei hat ihm seine Walther PPK geholfen! Ein schwaches Stündchen Wartezeit und das Problem war gelöst.«
    »Aber wie paßt der Anruf während der Vernissage ins Bild?«
    »Vielleicht haben sich Artanows Hintermänner um den Millionär kümmern wollen – und der hat sich ganz schnell abgesetzt.«
    Lupus holte einmal tief Luft: »Puh – das stinkt hier ja erbärmlich!«
    Freiberg gab an Fräulein Kuhnert kurz und knapp die Weisung durch, die vorbereitete Fahndung nach Falkenhorst wegen Mordverdachts sofort anlaufen zu lassen und fügte hinzu: »Den Zusatz nicht vergessen: Vorsicht! – Täter ist bewaffnet.«

 
    Kapitel 15
     
     
     
    Die beiden Dieselmotoren von Wiking 5 liefen im Spargang und drückten das Leichtmetallboot mit einer Wasserverdrängung von 16 Tonnen gemächlich rheinaufwärts. Noch ein paar Stunden Objektschutzdienst, die eine oder andere Kontrolle eines Frachtschiffes, ein Blick in den Fahndungsnachweis – und die Freude auf das Dienstende um 14 Uhr. Die Dreimannbesatzung war mit diesem Morgendrittel

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