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Ein Stern fiel vom Himmel

Ein Stern fiel vom Himmel

Titel: Ein Stern fiel vom Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Yankees hier als Konkurrenten, gräßlicher Gedanke.«
    Dann las er weiter und stieß schon in der nächsten Notiz wieder auf bekannte Namen … Garrison … Mr. James Garrison … Mitglied der Sternwarte von Pasadena … Bolton … Er brachte das Blatt näher an die Augen und las die Mitteilung noch einmal.
    »Seit dem 22. August wird Mr. James Garrison aus Pasadena, ein bekanntes Mitglied der dortigen Sternwarte, vermißt. Es konnte festgestellt werden, daß er sich mit dem Millionär Joe Bolton aus Frisco zu einer Reise in die Antarktis zusammengetan hat. Garrison und Bolton sind auf dem Luftweg nach Australien gekommen. Sie haben in Adelaide am 20. August ein amerikanisches Flugzeug ›W 16‹ gekauft und sind mit ihm ohne Piloten am 22. August in die Antarktis gestartet. Seitdem haben sie kein Lebenszeichen mehr gegeben.«
    Schmidt ließ da9 Blatt sinken und strich sich über die Stirn. Was sollte das bedeuten? ›St 8‹ war doch aufgestiegen, um die Schiffbrüchigen zu holen. Eine Kleinigkeit mußte das für ein Stratosphärenschiff wie ›St 8‹ sein. Als ganz selbstverständlich hatten sie angenommen, daß ›St 8‹ die beiden Amerikaner bald fand und in Sicherheit brachte. Also so selbstverständlich, daß sie damals nicht einmal danach gefragt hatten …
    Schmidt sprang auf. Mit dem Blatt in der Hand machte er sich auf die Suche nach Dr. Wille. Er fand ihn in seinem Arbeitszimmer am Schreibtisch.
    »Was haben Sie, Schmidt?« fragte Wille.
    Schmidt schob die amerikanische Zeitschrift vor ihn hin. »Hier, Herr Wille, lesen Sie. Garrison und Bolton werden vermißt.«
    Kopfschüttelnd überflog Dr. Wille die Notiz.
    »Unsinn, Schmidt! Weiß der Teufel, was diese Reporter sich da mal wieder aus den Fingern gesogen haben. Fragen Sie doch einfach in Walkenfeld an, wenn Sie’s genau wissen wollen.«
    »Sie haben recht, Herr Wille, das werde ich auch schleunigst tun.«
    Auf Willes Tisch standen zwei Uhren. Die eine zeigte die mitteleuropäische, die andere die Greenwichzeit an. Mit einer Handbewegung darauf sagte er:
    »Ungünstige Zeit, lieber Schmidt. Zwei Uhr nachts in Walkenfeld. Sie werden auf die Antwort etwas warten müssen, aber fragen Sie nur an.«
    Wille behielt mit seiner Behauptung recht. Es dauerte reichlich sechs Stunden, bevor Schmidt die Antwort auf seine Frage in Händen hielt. Sie lautete kurz und bündig:
    »Bolton und Garrison ihrem Wunsche gemäß am 25. August an der italienischen Küste zwischen Neapel und Sorrent an Land gesetzt. Hein Eggerth.«
    Daß dieser Funkspruch so spät einlief, war keineswegs, wie Dr. Wille meinte, durch die ungünstige Zeit verursacht. Als der Funker der Eggerth-Reading-Werke Schmidts Anfrage des Nachts kurz nach zwei Uhr erhielt, erschien sie ihm so wichtig, daß er sie zu Hein Eggerth schickte. Der schimpfte erst auf den Boten, der ihn aus dem Schlaf riß. Aber als er sie gelesen hatte, wurde er vollständig munter und verspürte ein reichlich unbehagliches Gefühl. Das erste war, daß er den Boten gleich weiterschickte und Berkoff holen ließ.
    Zu zweit studierten sie den Funkspruch, überlegten hin und her und konnten sich doch darüber nicht einig werden, was darauf zu antworten wäre.
    Hein Eggerth faßte einen Entschluß.
    »Es hilft nichts, Georg! Wir müssen mit dem Ding zu meinem alten Herrn gehen, der wird schon die richtige Antwort darauf wissen …«
    Professor Eggerth las die Depesche, die ihm Hein ins Schlafzimmer brachte, und die Falten auf seiner Stirn vertieften sich dabei.
    »Was hältst du davon, Vater?« fragte Hein.
    »Die Notiz in der amerikanischen Zeitschrift ist unwichtig«, meinte Professor Eggerth nach kurzem überlegen. »In der Union verschwinden jeden Tag tausend Personen und tauchen nach Wochen oder Monaten irgendwo anders gesund wieder auf. Daß hier irgendein Reporter aus dem Verschwinden Garrisons eine Sensation zu machen versucht, hat auch nicht allzuviel zu bedeuten. Das Bedenkliche ist nur, daß unser Schmidt das Blatt in die Finger bekommen hat.«
    »Ganz meine Meinung, Vater. Wir müssen ihm so antworten, daß er nicht auf die Idee kommt, überflüssige Funksprüche loszulassen.«
    Professor Eggerth unterdrückte ein Lächeln. »Leicht gesagt, aber schwer getan, mein Junge.« Er überlegte eine Weile. »Ja, ich denke, so wird’s gehen.« Griff zum Bleistift und entwarf eine Depesche über die Ausbootung der beiden Vermißten an der italienischen Küste.
    Mit zweifelhafter Miene überflog Hein Eggerth den Text. »Glaubst

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