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Ein Stern für Lou - Die Popkörner ; [1]

Ein Stern für Lou - Die Popkörner ; [1]

Titel: Ein Stern für Lou - Die Popkörner ; [1] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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die Latte auch immer runter. Lou wollte eben ihre Sporttasche nehmen, aber der Haken war leer.
    »Kommst du?« Motte stand schon mit ihren Sachen in der Tür.
    »Meine Sporttasche ist weg.«
    Motte kam zu ihr. »Hast du sie vergessen?«
    »Ganz bestimmt nicht. Vorhin hing sie noch hier am Haken.«
    Die Glocke läutete zum zweiten Mal.
    »Wir müssen rüber«, drängelte Motte.
    Lou sah sich noch einmal im Klassenzimmer um. Vielleicht hatte ja jemand aus Versehen ihre Tasche an einen falschen Haken gehängt. Aber ihre Sportsachen waren nirgends zu entdecken.
    »Ach, dann mach ich eben barfuß mit«, sagte Lou und sie liefen los. Doch damit war Herr Purps, der Sportlehrer, überhaupt nicht einverstanden. Wer keine Sportsachen dabeihatte, musste auf die Bank. Da half es auch nichts, dass Motte sich für Lou einsetzte. Herr Purps hatte schlechte Laune und ließ nicht mit sich reden. Er blies scharf in seine Trillerpfeife und schickte die Schüler aufs Feld. Motte fluchte leise.
    Nur einer schien es einen Riesenspaß zu machen, dass Lou auf der Bank bleiben musste. Und obwohl Billie versuchte, ihr Grinsen hinter ihren Locken zu verbergen, wusste Motte sofort, wer Lous Sportsachen beiseitegeschafft hatte.

17. Song

    Mit einem Zischen öffneten sich die Türen des Busses und Lou stieg mit den anderen Fahrgästen aus. Von der Elbe wehte eine frische Brise und am Anleger des Museumshafens fuhr gerade das gelbe Fährboot nach Finkenwerder ab. Lou sah sich um. Zum Glück hatte Motte ihr den Weg zu Felix’ Haus genau beschrieben. Wenn sie aus dem Bus stieg, sollte sie einfach Richtung Elbstrand gehen, dann am großen Anker rechts in den Weg einbiegen und ihm bis zur Nummer 16 folgen. Heute fand endlich ihre erste richtige Gitarrenstunde statt! Na ja, eigentlich war es nur eine Probestunde. Aber Lou hatte so viel geübt, dass ihre Fingerkuppen sich ganz taub anfühlten.
    Bis zur Nummer 16 war es nicht weit. Die Familie Lehm wohnte in der rechten Haushälfte eines efeubewachsenen roten Lotsenhauses. Mit pochendem Herzen ging Lou auf die Haustür zu und klingelte. Ein großer Junge öffnete ihr. Er hatte halblange blonde Haare, die er zu einem Zopf gebunden hatte, und seine Augen waren grünbraun. »Hallo«, sagte er und musterte sie neugierig. »Du musst Lou sein.«
    Lou nickte schüchtern. »Felix?«
    »Bingo!«, rief da eine vertraute Stimme aus dem Hintergrund und Josch tauchte grinsend im Flur auf. »Darf ich vorstellen«, er zeigte frech auf seinen Bruder. »Mein berühmter Bruder!«
    Felix zuckte lässig die Schultern. »Riskier hier keine dicke Lippe!«, sagte er warnend. »Geh lieber planschen!«
    Josch griff seine Sporttasche und zwinkerte Lou zu. »Hals- und Gitarrenbruch!«, rief er ihr noch zu, dann schlüpfte er aus dem Haus.
    »Spinner«, kommentierte Felix. Dann sah er zu Lou, die noch immer mit ihrer Gitarrentasche auf dem Rücken in der Tür stand. »Na, dann lass uns mal loslegen.«
    Lou folgte Felix durch den Flur in das Esszimmer. Auf dem Tisch lag ein Stapel Notenhefte und auf dem Ständer lehnte eine schöne Akustikgitarre.
    »Du willst also Gitarre lernen?«, fragte Felix und setzte sich.
    »Hm, ja«, nickte Lou.
    Sie nahm ihre Tasche ab und zog den Reißverschluss auf.
    »Hattest du schon mal Unterricht?«
    »Nicht richtig. Meine Mutter hat mir einige Griffe gezeigt«, fing Lou an. Wie bescheuert das klang. Mami hat mir was beigebracht . Aber Felix hörte ihr ruhig zu. »Ich… ich probier auch viel selber rum«, erzählte Lou weiter, während sie ihre Gibson aus der Tasche zog.
    Als Felix das Instrument sah, zog er scharf die Luft ein. »Alter Schwede! Eine Sunburst!«, entfuhr es ihm. »Darf ich mal?«
    Lou reichte sie ihm und Felix legte sie so behutsam auf seinen Schoß, als sei sie ein rohes Ei.
    »Hammer! Hammer! Hammer!«, stammelte er. »Eine Gibson 1962!« Er griff einen Akkord und schlug ehrfürchtig die Saiten an.
    »Sie ist vielleicht nicht perfekt gestimmt…«, entschuldigte sich Lou.
    Felix winkte ab, »egal!«, und schlug die Saiten an. »Was für ein Sound! Auf so einer Gitarre hat John Lennon gespielt!« Und dann fasste seine linke Hand schon nach dem Hals und er spielte die ersten Akkorde. » When I was younger, so much younger than today… «
    Staunend hörte Lou, was für klare Töne Felix aus ihrer alten Gitarre herausholen konnte. Und erst seine Stimme! Die war nicht so kieksig wie die von den Jungs aus ihrer Klasse. Sie war tief und sicher. Kein Wunder, dass er in der Schulband

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