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Ein Stern für Lou - Die Popkörner ; [1]

Ein Stern für Lou - Die Popkörner ; [1]

Titel: Ein Stern für Lou - Die Popkörner ; [1] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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sagte Lisa.
    Motte und Lou taten so, als hörten sie nichts, und gingen einfach weiter. »Hast du ihre Gesichter gesehen?«, fragte Motte grinsend. »Wie zwei Möpse beim Dauerlauf.«
    Lou kicherte.
    Ein paar Meter weiter ging die Tür der Mädchentoilette auf und Rosa und Billie traten heraus.
    »Na, meinetwegen«, hörten sie Billie in gönnerhaftem Ton sagen. »Schwamm drüber.«
    Rosa kaute an ihren Haarspitzen.
    »Kann ja jedem mal passieren«, fuhr Billie fort.
    »Ich hätte es halt gut gefunden, wenn du nicht so getan hättest, als wäre nur ich für das Lied verantwortlich«, sagte Rosa.
    Billie fiel ihr ins Wort.
    »Oh, fängst du schon wieder davon an!« Jetzt klang ihre Stimme gelangweilt. Sie wollte noch etwas hinzufügen, aber da entdeckte sie Lou und Motte.
    »Guten Morgen«, sagte Lou.
    »Hallo«, murmelte Rosa.
    Motte warf Billie einen Blick zu. Billie hatte ihre Augen mit einem knallgrünen Kajalstift umrandet und ihre Wimpern dick getuscht.
    »Na, mal wieder kajalisiert?«, fragte Motte.
    Zwischen Billies hübschen Augenbrauen entstand eine kleine Falte. »Nein, ich hab nichts kanalisiert«, widersprach sie gereizt.
    Motte gackerte los. Da legte Billie jeden Morgen ihre Kriegsbemalung auf und wusste nicht mal, was kajalisieren hieß. »Sag mal, Billie, wann erscheint eigentlich deine Kolumne über Make-up? Dazu hättest du doch echt viel zu sagen«, stichelte sie.
    Lou fasste Motte am Arm. »Komm, lass.«
    Billie reckte ihr Kinn. »Du bist ja nur neidisch, weil die Redaktion nicht dich gefragt hat«, schoss sie zurück.
    Mottes Lippen wurden schmal.
    »Kohomm«, sagte Lou wieder. »Sport fängt gleich an.«
    In diesem Moment tauchte Josch im Flur auf. Motte sah zu Boden.
    »Morgen«, grüßte er und warf einen Blick in die Runde. »Dicke Luft, oder was?«
    Billie fing sich als Erste. »Hey, Frosch«, sagte sie und schenkte ihm einen Augenaufschlag, von dem ihm ganz schwindlig wurde. »Warst du schwimmen?«, säuselte sie.
    Josch nickte benommen.
    Motte beobachtete es mit Argwohn. Was sollte denn die Nummer? Seit wann kümmerte sich Billie um die Jungs aus der Sechsten? Die waren für sie doch nur kleine Quakfrösche.
    Auch Josch schien über Billies Interesse überrascht zu sein. Allerdings angenehm überrascht. Billie wartete geduldig auf eine Antwort. Doch offensichtlich hatte der Adrenalinkick Joschs Sprachzentrum zerschossen.
    »Ähm, äääh«, er blickte zu Lou, die ihn ermutigend anlächelte, und sagte dann das Erstbeste, das ihm durch den Kopf ging. »Äh, du kommst also Freitag zu Felix’ Probestunde?«
    Billie, die natürlich keine Ahnung hatte, wovon Josch redete, sah ihn irritiert an. »Welche Probestunde?«
    »Meine Gitarrenstunde«, erklärte Lou.
    Billie wurde blass um die Nase. »Du… hast… bei Felix… Gitarrenunterricht?« Sie schnappte nach Luft. »Aber… aber er gibt doch nur in der Mittelstufe Unterricht.«
    Jetzt sah sie gar nicht mehr so hübsch aus und Motte hätte sehr gern ein Erinnerungsfoto gemacht. Josch zuckte die Schultern. »Weiß auch nicht, wie sie es gemacht hat. Aber Felix hat gesagt, sie darf ihm mal was vorspielen.«
    Billie atmete aus. »Und wennschon. Nach der Probestunde ist es hundertpro wieder vorbei.« Sie blickte zu Rosa. »Sie kann ja nicht mal Noten lesen«, fügte sie gehässig hinzu. Dann hakte sie Rosa unter und die beiden zogen ab.
    Josch drehte sich zu Lou und Motte. »Und, was hast du ihm gesagt? Hast du ihn bestochen?«
    »Nein«, grinste Lou. »Womit denn? Ich hab ihm nur erzählt, was für eine Gitarre ich habe.«
    »Und was für eine ist das?«, fragte Motte, die froh war, dass Billie endlich von der Bildfläche verschwunden war.
    »Eine Gibson«, sagte Lou.
    Josch pfiff. »Wie kommst du denn dazu?«
    »Meine Mutter hat früher mal gespielt. Aber jetzt hat sie keine Zeit mehr«, erzählte Lou. »Ich habe sie zum zwölften Geburtstag bekommen.«
    Und während Lou Josch ganz locker von der Band ihrer Mutter erzählte, ging Motte nebenher und fragte sich, warum sich in ihrem Kopf jedes Mal ein schwarzes Loch auftat, sobald Josch auftauchte.
    Die Schulglocke läutete und die letzte Pause war zu Ende. Auf dem Stundenplan stand Sport. Lou und Motte rannten zu ihrer Klasse, um Rucksäcke und Sportsachen zu holen. »Hoffentlich machen wir nicht schon wieder Hochsprung«, sagte Motte.
    »Ist doch lustig, sich auf die Matte plumpsen zu lassen«, versuchte Lou, ihr Mut zu machen. Obwohl ihre Beine ein gutes Stück länger waren als Mottes, riss sie

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