Ein stiller Waldteich: Die Erkenntnismeditation von Ajahn Chah (German Edition)

englischsprachigen Ausgabe im Jahre 1985 hat es zahlreiche Veränderungen in den Gemeinschaften, die in der Tradition Ajahn Chahs praktizieren, gegeben.
    Ajahn Chah verschied am 16. Januar 1992 nach langjähriger Krankheit in seinem Stammkloster Wat Pah Pong. Die Begräbniszeremonien zogen sich über ein volles Jahr hin und gipfelten in einer zehntägigen Zusammenkunft von Tausenden von Mönchen und Hunderttausenden von Anhängern, der König und die Königin von Thailand mit eingeschlossen.
    Das internationale Waldkloster Wat Pah Nanachat ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt und wird von spirituell Interessierten aus aller Welt aufgesucht. Das Amt des Abtes haben sich in den vergangenen Jahren ein kanadischer und ein englischer Mönch geteilt.
    Ajahn Sumedho, der rangälteste Schüler Ajahn Chahs, hat eine Reihe von Waldklöstern im Westen gegründet; allein vier dieser Klöster befinden sich in England, je eins in der Schweiz, in Italien, Australien und Neuseeland. Es liegen Anfragen nach Mönchen dieser Tradition aus vielen Ländern vor, doch auf Grund der beschränkten Anzahl westlicher Mönche mußten die meisten Anfragenden auf die Zukunft vertröstet werden. Ajahn Sumedho selbst fungiert nun, nachdem er für lange Jahre das Amt des Abtes des größten aller Zentren, Amaravati, innehatte, als spirituelles Oberhaupt aller Klöster, die Amaravati angeschlossen sind.
    Der Übersetzer

März 1995

Glossar
    P = Pali; S = Sanskrit; T = Thai; C = Chinesisch; J = Japanisch
    Abhidharma
(S),
Abhidhamma
(P): Buddhistische Psychologie, die die detaillierte Analyse der Bestandteile und Vorgänge von Geist und Körper lehrt.
    Achtfacher Pfad
(P: Atthangika Magga): Der buddhistische Pfad zur Läuterung und Befreiung-Rechte Erkenntnis, Rechte Gesinnung, Rechte Rede, Rechte Tat, Rechter Lebenserwerb, Rechte Bemühung, Rechte Achtsamkeit, Rechte Konzentration.
    Achtsamkeit
(P: Sati): Die Qualität des Geistes, die feststellt, was im gegenwärtigen Moment geschieht, ohne Anhaftung, Abneigung oder Verblendung.
    Ajahn
(T; sprich: ahdschahn): Lehrer, Unterweiser; höfliche Anrede für Mönche.
    Arahat
(P): Siehe: edle Wesen
    Bedingte Entstehung
(P: Paticca Samuppada): Die zwölfgliedrige Kette allen Daseins, die den ununterbrochenen Kreislauf von Geburt und Tod verursacht. Jedes Glied der Kette bildet die Voraussetzung für das Erscheinen des folgenden.
    Auf diese Weise sind durch Unwissenheit (1) die Karmaformationen bedingt (2), dadurch das Bewußtsein (3), dadurch das Körperliche und Geistige (4), dadurch die sechs Sinnesgrundlagen (5), dadurch Kontakt oder Bewußtseinseindruck (6), dadurch Empfindung (7), dadurch Begehren (8), dadurch Anhaften (9), dadurch der Werdeprozeß (10), dadurch Wiedergeburt (11) und dadurch schließlich Alter, Leid, Kummer und Tod (12).
    Bewußtsein
(P: Viññana): Die wissende Fähigkeit des Geistes, der Aspekt des Geistes, der das Erscheinen und Verschwinden der Sinnesobjekte an den sechs Sinnestoren erfährt.
    Bhikkhu
(P): Ein voll ordinierter buddhistischer Mönch, der die 227 Übungsregeln der Entsagung und einfachen Lebensweise auf sich genommen hat.
    Buddhadharma
(S): Die Lehre des Buddha.
    Dharma
(S),
Dhamma
(P): Ein zentraler Begriff des Buddhismus, der verschiedene Bedeutungen hat: 1. Das universelle Gesetz oder die Wahrheit. 2. Die Lehren des Buddha bezüglich dieses Gesetzes. 3. Die einzelnen Phänomene, die den Prozeß des Erlebens ausmachen.
    Dhutanga
(P): 13 asketische Übungen, die der Buddha als besondere Läuterungsmittel erlaubte; u. a. die Praxis der Wanderschaft, die die Mönche der Waldtradition oft als Übung auf sich nehmen.
    Drei Juwelen, die Drei Juwelen der Zuflucht
(P: Ti-Ratana): Der Buddha, das Dharma und die Sangha.
    Edle Wesen
(P: Ariya Puggala, Arahat): Diejenigen, die mindestens die erste Stufe zur Erleuchtung erreicht oder einen ersten, flüchtigen Eindruck davon bekommen haben und deren Verständnis und Vertrauen unerschütterlich ist.
    Elemente
(P: Dhatu): Bezieht sich im allgemeinen auf die vier großen Elemente des Festen (Erde), des Flüssigen (Wasser), der Temperatur (Feuer) und der Bewegung oder Schwingung (Wind); wird auch in bezug auf die sekundären physischen Elemente benutzt und manchmal auch für die Geisteselemente.
    Erkenntnismeditation
(P: Vipassana): Klarsicht, auch Einsichtsmeditation; eine Meditation, die sich auf die grundlegende Natur des Körper-Geist-Prozesses ausrichtet, um dessen wahre Merkmale zu erkennen (Vergänglichkeit,