Ein stuermischer Retter
Augenblick an so etwas Unwichtiges dachte. Dabei war sein Verlangen nach ihr geradezu schmerzhaft, und er quälte mit seinem Hinauszögern auch sich selbst. Dennoch konzentrierte er sich ganz auf seine vorliegende Aufgabe, in dem Wissen, dass schon bald, ganz bald ... „Beug deinen Kopf nach vorn."
„Nimm zum Ausspülen den Krug, der auf dem Tisch steht, und schütte die Tasse Essig dazu."
„Warum?"
„Weil mein Haar davon glänzender wird."
„Aber dann riechst du nach Essig, nicht nach Rosen."
„Ich benutze immer Essig, bislang hast du dich noch nie darüber beklagt."
Zweifelnd schüttete Nicholas den Essig in das warme Wasser im Krug. „Mach die Augen zu", forderte er sie auf und spülte ihr Haar gründlich aus. „Jetzt steh auf, dann wasche ich den Rest Seife von dir ab."
Sie versuchte aufzustehen, aber ihre Knie gaben nach, und sie musste sich an ihm festhalten. Wenn er vorhin schon geglaubt hatte, sich selbst zu quälen, dann war das nichts gewesen im Vergleich dazu, eine nasse, nackte, lachende und äußerst sinnliche Ehefrau festhalten und ihr die Seife vom Körper abspülen zu müssen. Eigentlich war es nicht menschenmöglich.
„Zur Hölle mit dem Abspülen!" Er hob sie aus dem Zuber und trug sie zum Bett. Sie zerrte an seinem Hemd, streifte es ihm ab und bedeckte seine Brust mit Küssen. Sie fand seine Brustwarzen und strich leicht mit der Zungenspitze darüber, ehe sie vorsichtig daran sog und knabberte. Glühendes Verlangen durchzuckte ihn. Sie fuhr mit ihren Liebkosungen fort, während sie sich bereits mit den Knöpfen seiner Breeches befasste.
„Aha!", rief sie triumphierend aus, als ihre Hände das fanden, wonach sie gesucht hatten.
Nicholas hörte sich selbst laut aufstöhnen. So viel zu seiner sittsamen, schüchternen Ehefrau. Und dem Himmel sei Dank für Widersprüchlichkeiten.
Faith wurde von einem seltsamen Gefühl geweckt. Irgendetwas stimmte nicht. Sie spürte Nicholas' warmen Körper neben sich und stieß ihn leicht an. „Nicholas, bist du wach?"
Er bewegte sich nicht. Das war nicht weiter überraschend, nachdem sie sich die halbe Nacht geliebt hatten. Trotzdem wurde sie ihr Unbehagen nicht los, also drehte sie sich zu ihm um und schüttelte ihn. „Nicholas, ich weiß nicht, was es ist, aber ..." Sie verstummte. Er reagierte immer noch nicht. Er lag reglos auf dem Bett. Sein Atem ging regelmäßig, auch wenn er fast nicht zu spüren war.
„Nicholas!" Sie schüttelte ihn fester. Er bewegte sich weiterhin nicht.
Das war kein normaler Schlaf.
Sie sprang aus dem Bett und nahm den Wasserkrug vom Tisch. Sie schüttete sich etwas von dem kalten Wasser in die Hand und spritzte es ihm ins Gesicht. Er rührte sich nicht. Sie kippte ihm noch mehr Wasser über das Gesicht und rüttelte ihn kraftvoll, aber er lag nur teilnahmslos da und zeigte keinerlei Reaktionen.
Faith warf sich ihr Nachtgewand über, rannte aus dem Zimmer und rief um Hilfe. Die Wirtin erschien mit Riechsalz, und als das keine Wirkung zeigte, verbrannte sie Federn vor seiner Nase. Vergebens.
Mitten im allgemeinen Chaos trafen Stevens, Mac und Estrellita ein. Faith erklärte ihnen hastig, was passiert war, und dann standen alle in dem kleinen Zimmer um das Bett herum.
„Wissen Sie, was er hat?", fragte sie Stevens.
„Nicht genau", wich Stevens aus. „Ich denke, wir sollten ihn einfach so lassen."
„Und nichts unternehmen? Das kann ich nicht! Er ist krank, sehen Sie das nicht? Ich muss ihm helfen!" Faith war außer sich. Sie musste etwas tun! Irgendetwas! Sie tauchte den Waschlappen ins Wasser, wrang ihn aus und strich damit über Nicholas' Gesicht.
Mac gebot ihr Einhalt, indem er sie am Handgelenk festhielt. „Er sieht schon nass genug aus, Mädchen."
Faith errötete. „Ich habe versucht, ihn mit kaltem Wasser zu wecken."
„Ja, das sehe ich." Mac beugte sich über Nicholas und betrachtete ihn prüfend. „Stevens hat recht. Wir lassen ihn einfach ausschlafen."
„Er ist nicht betrunken, und er schläft auch nicht!" Faith schrie beinahe. „Er ist bewusstlos! Er braucht einen Arzt. Einer von Ihnen muss sofort einen holen!"
Mac und Stevens tauschten einen Blick, und Mac antwortete für sie beide. „Nein.
Der Capt'n hat uns befohlen, so etwas niemals zu tun."
„Aber woher konnte er ahnen ...?"
Stevens tätschelte ihr väterlich die Schulter. „Ganz ruhig, das ist nur wieder seine Migräne, kein Grund, sich Sorgen zu machen."
Sie schüttelte gereizt seine Hand ab. Diese dummen Männer - taten
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