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Ein Sturm zieht auf

Ein Sturm zieht auf

Titel: Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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eilte auf den Ausgang zu, wobei er beinahe über eine Resteschüssel gefallen wäre, die neben einem unbesetzten Tisch auf dem Boden stand. Mehrere andere Gäste sahen ihm hinterher. Andere schauten zu den beiden Frauen hin, bevor sie sich wieder ihrem eigenen Essen und ihren Gesprächen widmeten.
    Luminara atmete leise aus und wandte sich wieder ihrer Mahlzeit zu. Sie verzog das Gesicht, dann schob sie die Schale und den Rest darin von sich weg. Diese rüpelhafte Szene hatte ihr den Appetit verdorben.
    »Ihr seid prima mit ihm fertig geworden, Meisterin Luminara.« Barriss aß ihre eigene Schüssel mit Eintopf leer. Die Wahrnehmung der Padawan mochte hin und wieder nachlassen, aber ihr gesunder Appetit tat das nie. »Kein Lärm, kein Theater.«
    »Wenn du älter wirst, wirst auch du hin und wieder einem solchen Überfluss an Testosteron gegenüberstehen. Häufig auf kleineren Planeten wie Ansion.« Sie schüttelte bedächtig den Kopf. »Ich kann solche Störungen nicht ausstehen.«
    Barriss lächelte fröhlich. »Seid nicht erbost darüber, Meisterin. Ihr seid nun einmal sehr attraktiv. Und Ihr habt ihm eine Lektion erteilt und ihm Stoff für eine Geschichte geliefert, die er noch oft erzählen wird.«
    Luminara zuckte mit den Schultern. »Wenn doch nur jene, die hier die Regierung stellen - diese so genannte >Einheit der Gesellschaft -, ebenso leicht Vernunft annehmen würden.«
    »Ihr werdet es schon schaffen.« Barriss stand rasch auf. »Ich bin fertig.« Die beiden Frauen bezahlten und verließen die Schänke. Flüstern, Gemurmel und nicht wenige bewundernde Worte folgten ihnen.
    »Die Bevölkerung hat offenbar mitgekriegt, dass wir hier sind, um einen dauerhaften Frieden zwischen den Städtern, die zur >Einheit der Gesellschaft gehören, und den Alwari-Nomaden auszuhandeln. Aber sie haben keine Ahnung, wie viel mehr auf dem Spiel steht. Und wir können den wahren Grund für unser Hiersein nicht enthüllen, ohne jene auf uns aufmerksam zu machen, deren düstere Absichten wir vereiteln wollen.« Luminara zog ihr Gewand fester um sich. Es war wichtig, gleichzeitig distanziert und beeindruckend zu wirken. »Und weil wir nicht vollkommen ehrlich sein können, trauen die Einwohner uns nicht.«
    Barriss nickte. »Die Städter denken, wir stehen auf der Seite der Nomaden, und die Nomaden fürchten, dass wir die Städter unterstützen. Ich hasse Politik, Meisterin Luminara.« Sie ließ die Hand an die Seite sinken. »Ich bereinige Streitigkeiten lieber mit einem Lichtschwert. Das ist so viel direkter.« Ihr hübsches Gesicht strahlte Lebensfreude aus.
    »Es ist schwer, einen Gegner von deinen Argumenten zu überzeugen, wenn beide Seiten tot sind.« Luminara bog in eine der Seitenstraßen von Cuipernam ein, in der es von Händlern und Stadtbewohnern vieler galaktischer Spezies nur so wimmelte. Sie schaute sich nicht nur auf der Straße um, sondern behielt auch die Fassaden der Geschäfte und Wohnhäuser im Auge. »Jeder kann mit einer Waffe umgehen. Vergiss das nicht, wenn du dich das nächste Mal versucht fühlst, einen Streit mit dem Lichtschwert zu schlichten.«
    »Ich wette, es ist alles der Fehler der Handelsföderation.« Barriss besah sich einen Marktstand, der von Schmuck schier überfloss: Halsketten und Ohrringe, Ringe und Diademe, Armbänder und handgearbeitete blitzende Kontaktlinsen. Solch konventioneller Schmuck war einer Jedi verboten. Einer ihrer Lehrer hatte Barriss und ihren Mitpadawan einmal erklärt: »Jedi leuchten von innen heraus, nicht dank des Glitzerns von Edelsteinen und Perlen.«
    Dennoch, diese Halskette aus Searous-Haar mit eingeflochtenen Pikach-Steinen war einfach hinreißend.
    »Was hast du gerade gesagt, Barriss?«
    »Nichts, Meisterin. Ich habe nur meiner Unzufriedenheit über die ständigen Intrigen der Handelsföderation Ausdruck verliehen.«
    »Ja«, stimmte Luminara ihrer Schülerin zu. »Und die Handelsgilden werden jeden Monat mächtiger und stecken ihre geldgierigen Finger in alles, was sie nichts angeht, selbst wenn ihre direkten Interessen nicht betroffen sind. Hier auf Ansion unterstützen sie offen die Städte, die sich locker in der Einheit der Gesellschaft zusammengetan haben, obwohl das Gesetz der Republik nomadischen Gruppen wie den Alwari garantiert, dass sie unabhängig von solch äußeren Einflüssen bleiben können. Die Aktivitäten der Handelsgilde und der Handelsföderation machen eine ohnehin schwierige Situation noch kniffliger.« Sie bogen um eine weitere Ecke.

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