Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Sturm zieht auf

Ein Sturm zieht auf

Titel: Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
notwendig erweist, mein Freund.« Ihre Schuhe klackten auf den glatten Boden. Shu Mai nahm ein Kontrollgerät vom Gürtel und benutzte es, um die Brücke vor ihnen zu scannen und sich zu überzeugen, dass sie immer noch allein waren. Sie konnten sich nicht leisten, dass irgendein umherwandernder Bürokrat zufällig vorbeikam. »Ich hoffe, es wird nicht so lange dauern, aber was geschieht, geschieht.«
    Mousul, der neben Uliss herging, nickte. »Ihr und Eure Freunde, Uliss, versteht einfach nicht, dass Geduld in der Politik zu den mächtigsten Waffen gehört, die man zum Einsatz bringen kann.«
    Der Industrielle schüttelte bedauernd den Kopf. »Es gibt einen Zeitpunkt für Geduld und einen, sich zu bewegen. Ihr werdet diese Auseinandersetzung nicht gewinnen.«
    »Wenn wir uns zu früh zeigen, wird niemand irgendwelche Auseinandersetzungen gewinnen«, erwiderte Shu Mai überzeugt. »Es tut mir leid, dass wir uns in dieser Sache uneinig sind, Uliss.«
    Der Industrielle nickte. »Ich nehme es Euch nicht übel, Shu Mai. Nicht einmal Ihr könnt jeden Kampf gewinnen.«
    Sie kamen auf die Brücke. Hinter den transparenten Wänden und dem Dach des Fußgängerwegs, der die Bror-Türme Drei und Vier verband, leuchtete Coruscant strahlend im gesäuberten Tageslicht. Reihen von Fahrzeugen zogen Verkehrslinien durch die Nachmittagsluft. Automatische Dienstfahrzeuge sausten auf vorprogrammiertem Kurs zwischen den hoch aufragenden Gebäuden einher. Ein schöner Ort, dieses Coruscant. Das Zentrum der modernen Zivilisation. Früher oder später kam jeder, der Macht anstrebte, ob es politische, finanzielle oder künstlerische war, nach Coruscant. Alle, die Einfluss auf die Angelegenheiten von Planeten suchten, fanden sich früher oder später im Senat wieder oder standen vor ihm, denn der Senat war die größte und wichtigste entscheidende Körperschaft der Galaxis. Jeder versuchte, die Senatoren von seiner oder ihrer Sache zu überzeugen. Ein wenig Anleitung, wusste Shu Mai, war alles, was sie brauchten. Ein paar angemessene Vorschläge.
    Aber die mussten zur rechten Zeit erfolgen, und unter angemessenen Umständen. Sie ging ein wenig schneller. Mousul neben ihr tat das Gleiche. Uliss, der die Stadt draußen betrachtete, fiel ein paar Schritte zurück.
    Als die Präsidentin der Handelsgilde das andere Ende der Brücke erreichte, fuhr sie herum. Mousul neben ihr tat das Gleiche. Shu Mai hob das unauffällige Gerät, das sie in der Hand hatte, und drückte einen Knopf.
    Tarn Uliss wirkte verständlicherweise überrascht, als er gegen das Feld stieß. Es war vollkommen unsichtbar und so gut wie undurchdringlich. Über die Miene des Industriellen zog eine bemerkenswerte Reihe von Ausdrücken, und das innerhalb von sehr kurzer Zeit. Seine Worte wurden dem Anblick nach zu schließen schnell sehr wütend, aber auch sie durchdrangen die Barriere nicht, die sich so unerwartet zwischen ihn und seine Begleiter geschoben hatte. Ebenso wenig, wie seine Hände und sein Körper sie durchdringen konnten.
    Die Präsidentin der Handelsgilde und der Senator von Ansion betrachteten ihren wutschnaubenden Kollegen ohne zu blinzeln. Die Miene des Ansionianers war ausdruckslos, die der Gildenpräsidentin nachdenklich. Dann sah Uliss plötzlich erschrocken aus. Er drehte sich um und versuchte, wieder in den Bror-Turm Drei zu gelangen - nur um festzustellen zu müssen, dass vor diesem Ende der Brücke eine zweite Barriere erschienen war.
    Shu Mai ging näher zu der Barriere und betrachtete den nun vollkommen in Panik geratenen Mann auf der Brücke. Alles Geld des industriellen, all seine wichtigen Beziehungen nutzten ihm jetzt nichts mehr. Es war wirklich schade. Shu Mai hatte Tarn Uliss nicht besonders gemocht, ihn aber geachtet. Keine Handlänge von ihrem Gesicht entfernt schrie ein wütender und verängstigter Uliss seinen Mitverschwörern nun Drohungen und Verwünschungen zu. Die Barriere hielt die Worte des Industriellen weiterhin ebenso fern wie seine Fäuste.
    Einen langen Moment schaute Shu Mai ins Gesicht ihres ehemaligen Verbündeten. »Geduld, mein Freund, ist die einzige Waffe, die wir wirklich nicht verschwenden dürfen«, flüsterte sie leise, obwohl der Gegenstand ihrer Mahnung sie nicht hören konnte. Sie wandte sich ab und stellte sich wieder neben Mousul, der sich leicht in den Flur hinter ihnen zurückgezogen hatte. Der Senator sah zu, wie Shu Mai mehrere Knöpfe an dem Gerät in schneller, geübter Folge drückte.
    Ein leises Knacken war

Weitere Kostenlose Bücher