Ein süßes Früchtchen: Wo Träume wahr werden (German Edition)
worden bist.“
„Glaub es ruhig.“ Sie spielte nervös mit ihrem Besteck. „Andererseits habe ich nicht genug Erfahrung, um wirklich Vergleiche anstellen zu können.“
Ein schrecklicher Gedanke kam Jackson, einer, der ihm nie gekommen wäre, weil diese Vorstellung nicht mit seinem ursprünglichen Bild von Alexis Baylor vereinbar gewesen wäre.
„Du bist doch nicht etwa …“ Er verstummte. Gütiger Himmel, er konnte das Wort nicht einmal aussprechen!
Ihre leuchtenden Augen weiteten sich, als ihr klar wurde, was er zu fragen versuchte. „Jungfrau?“ Lachend schüttelte sie den Kopf. „Nein, nicht im physischen Sinn. Ich hatte schon Sex. Aber durch dich wird mir erst bewusst, wie viel mir entgangen ist und dass ich wahrscheinlich noch nie mit jemandem ‚Liebe gemacht‘ habe.“
Jacksons Kehle war wie zugeschnürt. Er brachte kein Wort heraus, wusste nicht, was er auf ihr Geständnis erwidern sollte, ein Geständnis, das ihn völlig unvorbereitet traf. Sie hielt sehr viel von ihm. Zwar war es in den letzten zwei Tagen sein Ziel gewesen, ihr Vertrauen zu gewinnen, doch hatte er weder damit gerechnet, dass es so leicht sein würde, noch dass er sich ebenfalls danach sehnen würde, mit ihr zu schlafen.
Zum Glück kam der Kellner mit ihrem Abendessen und stellte die Teller vor sie, auf denen sich reichliche Portionen von Hummerschwanz, Reispilaw und gebutterten grünen Bohnen befanden. Die Unterbrechung gab Jackson die Gelegenheit, seine Fassung zurückzugewinnen.
Nachdem alles serviert war, stellte Geoffrey eine kleine Messingglocke auf den Tisch. „Falls Sie noch etwas wünschen, klingeln Sie nach mir.“ Dann zog er sich zurück.
Neugierig, mehr über Alexis herauszufinden, als in Mikes Bericht stand, fragte er sie: „Du hattest also nur wenige Beziehungen?“
Sie zuckte mit den Schultern, schnitt ein Stück vom Hummerschwanz ab und tunkte es in die Buttersoße auf ihrem Teller. „Ja. Eigentlich nur eine.“ Sie schob sich das Fleisch in den Mund und seufzte angesichts des köstlichen Geschmacks. Mit der Zungenspitze leckte sie sich einen Tropfen Butter von der Unterlippe.
Etwas in Jackson zog sich zusammen. Er starrte auf sein Essen und stocherte mit der Gabel in seinem Reispilaw. „Etwas Ernstes?“
„Eine Beziehung auf dem College“, antwortete sie und trank einen Schluck Champagner. „Es hielt aber nicht lange. Danach konzentrierte ich mich ganz auf mein Studium statt auf Männer. Nicht, dass sie vor meiner Tür Schlange standen. Ich war unscheinbar und still. Wenn ich meine Nase nicht in die Bücher steckte, arbeitete ich halbtags für die Computerfirma meines Onkels.“ Bevor Jackson diese Chance nutzen und sich nach der Firma ihres Onkels erkundigen konnte, fügte sie mit einem zärtlichen Lächeln hinzu: „Und dann gibt es da noch den lieben, treuen Dennis.“
„Wer ist Dennis?“
„Ein guter Freund, der gern mehr wäre.“ Alexis tupfte sich die Mundwinkel mit der Serviette ab. „Er arbeitet für meine Firma. Ich habe das Unternehmen von meinem Onkel geerbt. Dennis ist schon seit Jahren in der Firma und war auf die eine oder andere Art stets für mich da.“
„Aber du bist nicht interessiert?“
„Unglücklicherweise nein, nicht in romantischer Hinsicht.“ Es klang ein wenig bedauernd. „Versteh mich nicht falsch. Er ist ein netter Kerl. Ich mag ihn sehr als Freund, und er ist ein wichtiger Teil meines Lebens. Außerdem ist er bestimmt ein toller Ehemann, der eines Tages die richtige Frau glücklich machen wird.“
„Aber nicht dich.“
Alexis war mit dem Essen fertig und legte Messer und Gabel an den Tellerrand. „So dumm es vielleicht klingt und so unrealistisch es vermutlich ist – ich will das, was meine Eltern gehabt haben.“
Jackson dachte an seine Eltern, doch da waren nur traurige Erinnerungen an den Verlust eines wundervollen, liebevollen Vaters, der gestorben war, als Jackson erst acht Jahre alt gewesen war. Ansonsten gab es nur bittere Erinnerungen an eine selbstsüchtige Mutter, die ihre Zeit damit verbrachte, den nächsten Mann zu finden, der sich finanziell um sie kümmerte, während Jackson sich selbst überlassen blieb. Mit sechzehn, als er seinen ersten Job bei einer Elektronikfirma antrat, hatte seine Mutter alle Verantwortung an ihn abgetreten und sich mit ihrem neuesten Millionär auf und davon gemacht – nur um Jahre später nach Jackson zu suchen, nachdem die Kette gut betuchter Liebhaber abgerissen war und sie entdeckt hatte, wie reich ihr
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