Ein süßes Früchtchen: Wo Träume wahr werden (German Edition)
zu. „Ermitteln die Anwälte, wie wahrscheinlich das ist?“ Erneut folgte Schweigen. Dann schloss sie die Augen und legte die Fingerspitzen an die Stirn. „Gütiger Himmel, Dennis, ich hoffe, die irren sich in dieser Sache. Allein die Vorstellung …“ Sie beendete den Satz nicht und schüttelte beunruhigt den Kopf. „Die Vorstellung macht mich ganz krank.“
Welche Vorstellung? fragte sich Jackson frustriert und versuchte sich zusammenzureimen, worum sich das Gespräch drehte. Fred Hobson war ein ehemaliger Mitarbeiter seines Unternehmens, der früher für Alexis gearbeitet hatte und dort erneut anfing, nachdem er bei Extreme Software gekündigt hatte. Fred Hobson war der Mann, von dem Jackson glaubte, dass Alexis ihn bei Extreme Software eingeschleust hatte, um die Technologie zu stehlen, die sie für ihr neues Computerspiel brauchte.
Er behielt sie im Auge und hörte ihr aufmerksam zu. Was ihn stutzig machte, war, dass sie längst nicht so besorgt wirkte, wie sie es aufgrund eines so schweren Vorwurfs sein müsste. Sie wirkte eher aufgebracht und schockiert, statt feindselig, defensiv oder boshaft.
Jackson war verwirrt und empfand plötzlich das Bedürfnis, sie mit der ganzen Situation zu konfrontieren. Aber das ging nicht. Er konnte ihr seine wahre Identität nicht verraten. Nicht eher, bis er mehr über sie herausgefunden hatte.
Sie fuhr sich durch die Haare und seufzte. „Ich weiß, dass du mir den Urlaub nicht verderben willst, Dennis, und ich kann dir nicht sagen, wie sehr ich es zu schätzen weiß, dass du dich während meiner Abwesenheit um diese Angelegenheit kümmerst.“ Ein schwaches Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, als sie ihrem Mitarbeiter weiter zuhörte. „Okay, das werde ich. Aber lass mich wissen, falls du oder die Anwälte neue, stichhaltige Informationen habt. Wir bleiben in Kontakt.“
Nach einem kurzen Abschied legte sie auf. Sie faltete die Hände im Schoß und sah völlig benommen aus. Jackson ging wieder ins Wohnzimmer.
„Ist alles in Ordnung?“, erkundigte er sich.
„Zu Hause läuft es nicht so gut.“ Sie sah ihn an, als überlege sie, wie viel sie ihm anvertrauen konnte. „Meine Softwarefirma ist in einen Rechtsstreit verwickelt, der für mich gerade komplizierter geworden ist.“ Sie schüttelte den Kopf und holte tief Luft. „Etwas Unerwartetes wurde über einen meiner Mitarbeiter aufgedeckt, als meine Anwälte mit der Prüfung der Schadensersatzforderung begannen. Die Neuigkeiten, über die Dennis mich gerade unterrichtet hat, erstaunen mich sehr. Ich kann nur hoffen, dass alles nur ein großes Missverständnis ist.“
Jackson schob die Hände tief in die Taschen seiner Kakishorts. „Möchtest du darüber reden?“ Er hoffte, dass sie ihn über das Gespräch zwischen ihr und Dennis ins Vertrauen ziehen würde, damit seine Zweifel endlich verschwanden. Doch zu seiner Enttäuschung tat sie es nicht.
„Ehrlich gesagt möchte ich die Probleme, die mich zu Hause erwarten, jetzt lieber vergessen. Solange ich hier bin, kann ich ohnehin nicht viel tun.“ Sie stand auf, und ihre Energie und Entschlossenheit kehrten zurück. „Ich habe Badeanzug und Sonnencreme eingepackt, wie du es verlangt hast. Ich verlasse mich darauf, dass du mich weiterhin ablenkst und wir zusammen Spaß haben.“
Er nahm ihre Reisetasche. „Ich werde selbstverständlich mein Bestes tun.“
Jackson hatte für sie beide ein Boot gemietet, eine schlanke, zehn Meter lange Segeljacht, die Sea Sprite hieß und über die gleichen Annehmlichkeiten verfügte wie die Suiten auf der Insel. Alexis war sofort begeistert von Jacksons Plänen, die nächsten anderthalb Tage zwischen den Nachbarinseln zu segeln. Sie würden tun und lassen, wozu sie Lust hätten, ob sonnenbaden, schwimmen oder mit dem Dingi zu den Inseln fahren, um Strände und Gelände zu erkunden.
Alexis beobachtete Jackson, der am Ruder stand und das Boot auf die andere Seite von Seductive Fantasy lenkte. Er schien sich am Ruder wohlzufühlen wie ein erfahrener Seemann. Außerdem sah er nur mit einer dunkelblauen Badehose bekleidet wieder umwerfend sexy aus. Der Wind zerzauste seine Haare, seine nackte breite Brust war sonnengebräunt, und das Lächeln, das er ihr schenkte, verursachte ihr Schmetterlinge im Bauch.
Doch obwohl er jetzt entspannt wirkte, schien er seit dem Anruf von Dennis ein wenig gedankenverloren und distanziert zu sein. Alexis hatte keine Ahnung, was der Grund dafür war, und versuchte ihn aus seiner nachdenklichen
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