Ein süßes Früchtchen: Wo Träume wahr werden (German Edition)
Verwirrung darüber kümmerte sie wenig, denn der Einzige, der die Bedeutung dieses Opfers erkennen musste, war Jackson. Doch da sie von ihm nichts gehört hatte, seit ihre Anwälte Extreme Software das Angebot gemacht hatten, vermutete sie, dass er von ihrem Angebot und dem, was es symbolisierte, nicht sonderlich beeindruckt war.
Gähnend sank sie in ihrem Sessel nach vorn, faltete die Hände auf dem Schreibtisch und legte ihren müden Kopf auf die Arme. Es war erst elf Uhr vormittags, doch in letzter Zeit wollte sie nur schlafen. Die vergangenen drei Wochen waren nicht nur körperlich erschöpfend gewesen, sondern auch emotional, und so war es kein Wunder, dass sie sich völlig erledigt fühlte. Ihre Lider sanken herab. Nur ein paar Minuten schlummern, dann würde sie Jackson anrufen und ihm von dem Baby erzählen …
Eine Weile später drangen laute Stimmen aus dem Empfangsbereich herüber und rissen sie aus dem Schlaf. Langsam richtete sie sich auf, streckte sich und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. Die männlichen Stimmen wurden lauter. Es waren Dennis und noch jemand, der sehr fordernd und beharrlich klang. Besorgt schob sie ihren Sessel zurück und stand auf, um sich des Problems anzunehmen. Sie hatte ihr Büro gerade zur Hälfte durchquert, als die Tür aufflog und Jackson mit einer schwarzen Leinentasche hereinkam, dicht gefolgt von Dennis.
Erschrocken blieb Alexis stehen und schüttelte den Kopf, überzeugt, dass sie noch schlief und ihr im Traum der umwerfend attraktive Mann erschien, den sie so vermisst hatte. Dieser muskulöse Körper, die sinnlichen Lippen, die blauen faszinierenden Augen, von denen sie hoffte, dass ihr Sohn oder ihre Tochter sie erben würden. Ja, das war ein wundervoller Traum.
Ihre Blicke trafen sich, und für einen Moment schien die Zeit stillzustehen. Ihr rasender Puls und sein Duft, an den sie sich so gut erinnerte, machten ihr klar, dass sie hellwach war und er real.
„Sie können nicht einfach hier hereinplatzen, wie es Ihnen gefällt, Mr Witt“, beschwerte sich Dennis und zerstörte so den magischen Augenblick zwischen ihnen. Offenbar hatte sich Jackson ihrem Vizepräsidenten vorgestellt, der jedoch keineswegs begeistert davon war, den Mann kennenzulernen, mit dem sie eine herrliche Woche verbracht hatte.
Jackson wandte sich ruhig an Dennis. „Das habe ich trotzdem gerade getan. Und falls es Ihnen nichts ausmacht, würde ich mit Alexis gern unter vier Augen sprechen.“ Ein leichter Schubser gegen Dennis’ Brust ließ ihn zwei Schritte zurück auf den Gang taumeln. Jackson schloss die Tür und verriegelte sie.
Dann sah er Alexis an, mit dunklen intensiven Augen, und ein Kribbeln breitete sich in ihrem Bauch auch. Ihr war nur allzu bewusst, dass sie jetzt allein waren. Als er auf sie zutrat, erwachte sie aus ihrer Benommenheit. Unsicher wich sie zurück und erschrak, als Dennis gegen die Tür hämmerte.
„Ich verlange, dass Sie sofort wieder aufmachen, oder ich rufe die Polizei!“ Die Tür bebte, und Alexis zuckte zusammen, als Dennis am Türknopf rüttelte. „Alexis, ist alles in Ordnung mit dir dort drinnen?“
Sie fühlte sich durch Jacksons Anwesenheit nicht bedroht, nur fürchtete sie, dass ihr Herz noch mehr brechen könnte. „Es ist alles in Ordnung, Dennis“, rief sie. „Ich sage dir Bescheid, falls es ein Problem gibt.“
Sie hörte ihren Vizepräsidenten murren, bevor es still wurde im Flur.
„Er ist dir wirklich sehr zugetan.“ Ein amüsiertes Lächeln umspielte Jacksons Mundwinkel. „Ich kann es ihm nicht verübeln, dass er dich vor mir zu beschützen versucht.“
Der heisere Klang seiner Stimme ließ sie erschauern. „Er begreift leider nicht, dass ich mir auch allein zu helfen weiß.“
„Das ist eines der Dinge, die ich an dir bewundere.“
Sie runzelte die Stirn und fühlte sich ein wenig aus dem Gleichgewicht gebracht durch seinen unangekündigten Besuch und seine gelassene, freundschaftliche Art – als hätte er sie nicht die drei längsten Wochen ihres Lebens hängen lassen, nur um dann in ihrem Büro aufzutauchen, als sei das etwas ganz Normales. Nach wie vor blieb die große Frage, weswegen er hier war. Um Abstand zu gewinnen, zog sie sich hinter ihren Schreibtisch zurück, wobei sie bei jedem Schritt seinen glühenden Blick förmlich auf ihrem Körper spürte.
„Du trägst wieder deine weiten fließenden Kleider“, bemerkte er leichthin.
Sie drehte sich zu ihm um und zuckte mit den Schultern. „Sie sind bequem.“
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