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Ein sueßes Stueck vom Glueck

Ein sueßes Stueck vom Glueck

Titel: Ein sueßes Stueck vom Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Florand
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muss die Zitronen für den Lachs in Scheiben schneiden. Oh – würde es dir etwas ausmachen, im cave nachzusehen, ob wir noch Crème fraîche haben? Ich habe im Kühlschrank keine gefunden.«
    Sein Onkel ging mit einem Ausdruck der Erleichterung, und Cade sah Sylvain mit hochgezogenener Augenbraue an.
    »Passiert dir das oft auf Partys?«, fragte Sylvain und dämpfte dabei seine Stimme, um seinen Onkel nicht vor dem Rest der Familie in Verlegenheit zu bringen.
    »Was passiert mir?«
    »Dass Fremde dich dazu bringen wollen, ihre Projekte zu finanzieren?«
    »Sicher.« Sie dachte einen Augenblick darüber nach. »Nur so aus Neugier: Worüber reden andere Leute mit Fremden auf einer Party?«
    »In Frankreich über das Essen.«
    Sie lachte. »Oh, dann hatte ich ja beides auf einmal.« Sie zerteilte den letzten Pilz und ging dann um Sylvain herum, um sich die Hände zu waschen. Sylvain wechselte unmerklich den Standort, sodass ihre Arme seinen Körper streiften. »Aber er hat etwas Wichtiges angesprochen«, sagte sie in ernsthaftem Ton. »Boulangers, Fromagers, Chocolatiers – vielleicht braucht der handwerkliche Umgang mit Lebensmitteln genau das, was andere Künstler auch brauchen: Leute, die bereit sind, zu investieren, um sicherzustellen, dass das Handwerk weiterhin floriert. Einen Mäzen in gewisser Weise.«
    »Einen Mäzen? À la noblesse oblige? «
    »Einen Kunstmäzen.« Cade wirkte leicht genervt.
    »Mich hat niemand subventioniert«, sagte Sylvain lässig und verwendete dabei absichtlich ein anderes Wort. »Und ich habe auch niemanden gebraucht.«
    »Nun, du natürlich nicht«, sagte sie ungeduldig, ohne sich des Komplimentes bewusst zu sein, das darin lag.
    Er versuchte, den Mund nicht zu verziehen und einen strengen Zug zu bewahren, um den idiotischen Stolz zu verbergen, der ihn von Kopf bis Fuß ergriff.
    Aber sein Vater, der genau in dem Moment, als sie das sagte, hinter ihnen nach dem fleur de sel langte, lächelte sanft.
    »Ich kann es nicht fassen, dass du sie mitgebracht hast«, sagte Marguerite Marquis später am Abend beleidigt zu Sylvain, als sie ihn zum Rauchen mit hinauszog. Sylvain rauchte nicht. In dem Alter, in dem die meisten Teenager damit anfingen, hatte er begonnen, sich mit Schokolade zu beschäftigen. Sein Geruchs- und Geschmackssinn waren ihm dafür zu kostbar. »Die Frau, die dich bestohlen hat! Und ich soll nett zu ihr sein?«
    Drinnen umlagerten die Leute immer noch das Büfett, während Natalie versuchte, die Musik in Gang zu bekommen.
    »Du könntest es zumindest versuchen, Maman .« Im Grunde schien Cade mit der kaum verhohlenen Feindseligkeit seiner Mutter recht gelassen umzugehen. Hieß das nun, dass sie sich nicht darum scherte, was seine Mutter von ihr dachte, oder hatte sie gar Schlimmeres erwartet?
    »Ich mag sie«, sagte ihr Vater plötzlich.
    Marguerite warf ihm einen beleidigten Blick zu. » Juste parce qu’elle est jolie. Er hatte schon viel hübschere Freundinnen, meinst du nicht?«
    Theoretisch schon. Aber sie erröteten nicht, wenn er sie ansah und wenn sie etwas haben wollten, sie flirteten nur und sahen nett aus. Sie stahlen sich nicht in sein Herz.
    »Zunächst einmal gefällt es mir, dass sie eine extrem hohe Meinung von ihm zu haben scheint«, sagte Hervé ruhig.
    »Tu penses?« Sylvain sah ihn durchdringend an, während er darüber nachdachte, was seinem Vater wohl aufgefallen war, das ihm selbst entgangen war. Er spürte, wie er rot wurde. Putain. In Gegenwart seiner Eltern.
    »Und dass sie für ihn ein Risiko eingegangen ist. Gefängnis, öffentlicher Skandal. Was hat sie dir noch gleich erzählt, Margo? Dass sie seine Aufmerksamkeit nicht anders gewinnen konnte?«
    Vraiment? Sylvain spürte einen Stromschlag im ganzen Körper.
    »Das stimmt«, gab Marguerite zu und neigte ihren Kopf nachdenklich zur Seite. »Unverhohlene Kriminalität ist zweifelsohne eine dramatische Geste.« Sie sagte das wie eine römische Kaiserin, die sich noch nicht entschieden hatte, ob sie den Daumen heben oder senken sollte. »Wenn auch recht glanzlos. Bringt man Frauen in ihrem Land nicht bei, wie man flirtet?«
    »Für mich ist ihre Art in Ordnung«, sagte Sylvain gut gelaunt. »Hat sie wirklich gesagt, sie hat es getan, um meine Aufmerksamkeit zu bekommen? Nicht meine Schokolade?
    Seine Mutter sah ihn angewidert an. »Macht es dir Spaß, wenn man dir das Herz bricht?«
    »Nein«, sagte Sylvain nüchtern. »Ganz bestimmt nicht.«
    »Dafür gebe ich dir die Schuld, damit du’s

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