Ein sueßes Stueck vom Glueck
Weise, wie sie ihn ableckte.
Und er wusste, dass er ihn überhaupt erst dorthin gebracht hatte.
Grundgütiger, er war so sexy. Wie konnte er am Telefon so sexy sein?
»Was machst du gerade?«, fragte er.
Sie ächzte. »Ich schlafe gleich ein. Irgendwer wird mich in genau sechs Stunden aus dem Bett zerren. Es gibt doch diese Theorie, dass man nach drei Tagen wenigstens eine volle REM-Phase braucht.«
»Und, gehört dir mittlerweile die Welt? Ich habe in den Nachrichten darauf geachtet, habe aber nichts in dieser Richtung mitbekommen.«
»Wir können nicht zulassen, dass Total Foods sich Devon Candy unter den Nagel reißt. Es geht nicht unbedingt darum, die Welt zu besitzen.« Eher schon um Besitzverlust. Vielleicht sollten sie dieses Thema nicht gerade jetzt am Telefon besprechen. »Und wir besitzen sie auch nach wie vor nicht. Was machst du so?«
»Ich habe geschlafen, aber noch nicht lange. Ich bin vermutlich nicht so müde wie du. Doch es ist fünf Wochen vor Weihnachten, also können wir nächste Woche mit der Herstellung unserer Weihnachtsschokoladen beginnen.« Sylvain Marquis verkaufte in seinem Geschäft keine alte Schokolade. Sie war bestimmt nie älter als vier, vielleicht auch nur als zwei Wochen. Aber die Leute würden Anfang Dezember beginnen, Geschenke einzukaufen und zu verschenken. »Und ich habe an der Weihnachtsdekoration für den Laden gearbeitet.«
Fünf Wochen noch bis Weihnachten. Sie würde Thanksgiving wahrscheinlich in Meetings mit Devon und Firenze eingesperrt verbringen. Ironie des Schicksals.
Ihre Augen begannen zu leuchten, als sie sich vorzustellen versuchte, wie er mit seiner Schokolade die Schaufenster und den Laden verzaubert hatte. »Wird die Deko noch da sein, wenn ich wiederkomme?«
Kurzes Schweigen. »Kommt drauf an, wann du zurückkommst.« Sie rollte sich auf die andere Seite und begrub ihr Gesicht im Kissen anstatt in ihm. Sie hatte keine Ahnung, wann sie zurückkehren würde. Und sie war so fertig. Aber seine Stimme an ihrem Ohr war jetzt genau das Richtige.
»Wie findest du die Firenze-Brüder?«, fragte er.
»Ich bin nicht versucht, in ihr Laboratoire einzusteigen, wenn es das ist, was du meinst.«
Als sie sein Lachen hörte, fühlte sie sich wie eine Katze, der man gerade über den Rücken strich. »Genau das meinte ich. Iss noch eine von meinen Pralinen, Cade.«
Sie schloss einen Augenblick lang die Augen und atmete den Gedanken an ihn ein, den Gedanken daran, wie er sich anfühlte, Hunderte von Kilometern entfernt.
Eine Schachtel mit seinen Pralinen lag wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt auf dem Tischchen an ihrem Bett. Ihr huschten Gedanken durch den Sinn wie: Wie oft verliebte er sich? Wie oft entliebte er sich? Ohne eine der Fragen zu stellen, öffnete sie die Augen und studierte die Auswahl an glänzend braunen Happen, von denen jeder seinen Inhalt durch einen feinen Unterschied in der Musterung preisgab, bevor sie fragte: »Welche?«
Seine Stimme streichelte über sie hinweg wie seine schwielige Hand. »Welche du willst.«
Sie war müde, so müde, und doch schien die Erregung sie gänzlich zu umfangen, als könnte sie sich darauf betten und einschlafen. »Sag du mir, welche ich nehmen soll«, flüsterte sie.
Er gab ein Geräusch von sich, als hätte sie nach seinem empfindsamsten Teil gegriffen. Und es eben doch nicht getan. Als sei die Scheinnatur dieser Hand reine Qual. »Cade, wo bist du? Bist du in Brüssel? Ich könnte mit dem Zug raufkommen.«
»London«, sagte sie zögernd. »Ich werde morgen wieder in Brüssel sein.«
»Abends? Morgen Abend?«
O Gott. Sie kuschelte sich in die Erregung, die unerfüllte Sehnsucht, die er in ihr hervorrief. »Ich werde keine Sekunde Zeit für dich haben, und ich werde wahrscheinlich erschöpft sein.«
»Ich kann mein Unterhaltungsprogramm selbst zusammenstellen, Cade. Ich kenne Leute in Brüssel.« Er lachte. »Ziemlich viele Leute, en fait, oder hast du vergessen, dass dieses fehlgeleitete Land glaubt, dort gebe es die beste Schokolade der Welt? Es ist nur anderthalb Stunden entfernt. Ich muss mal schauen, ob ich diesen Winterwald, an dem ich gerade arbeite, im Stich lassen kann.«
Ein Augenblick der Stille. »Oder soll ich lieber nicht?«
»Doch«, sagte sie. »Oh doch.« Aber es kam darauf an, wie sich die Wunschvorstellung in Wirklichkeit entwickelte. Bis jetzt waren all ihre Begegnungen recht hitzig verlaufen, und es waren recht viele … Begegnungen. Sie wollte nicht, dass er enttäuscht
Weitere Kostenlose Bücher