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Ein sueßes Stueck vom Glueck

Ein sueßes Stueck vom Glueck

Titel: Ein sueßes Stueck vom Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Florand
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Cadey-C, amüsier dich, solange du dort bist. Das ist wirklich okay.« Er hörte sich an, als versuchte er sich selbst davon zu überzeugen, dass es in Ordnung sei, von Zeit zu Zeit nicht zu arbeiten.
    Cade zwängte einen Fingernagel unter die Kante eines dieser pralinés in ihrer Form und hob es heraus. Sie bedeckte den Hörer mit einer Hand, damit ihr Vater nicht hören konnte, wie sie kaute, und ließ es in den Mund gleiten.
    O Gott. Vielleicht war der Himmel kein Ort, sondern ein Bissen. Ein einziger Bissen.
    Das Adrenalin intensivierte ihre Wahrnehmung der glatten und samtig schmelzenden Süße. Ihr Körper wollte auch dahinschmelzen. Wie konnte Sylvain Marquis ihr das antun?
    »Hör mal, Liebes, ich rufe an, weil ich gerne deine Analyse zu Devon Candy hätte. Sie zu kaufen wäre im Moment sehr verlockend, aber wir müssten uns dafür schon ganz schön strecken.«
    Devon. Dieser international agierende, in Großbritannien beheimatete Süßwarenhersteller beherrschte Märkte wie Indien und hatte auch unter den billigeren, in Masse produzierten Schokoladenerzeugnissen, die auf dem europäischen Markt verkauft wurden eine solide Stellung. Cade dachte an all die buntverpackten, schokoüberzogenen Riegel, die sie am Londoner Flughafen gesehen hatte.
    Wenn sie Devon übernähmen, wäre das für sie vielleicht ein Grund, in Europa zu bleiben. Devon Candy. Täglich Milliarden in Formen gegossene Schokoriegel, Millionen Verpackungen. Genau wie bei Corey.
    Sie rieb sich den Nasenrücken. Sie war deprimiert, ohne zu wissen, warum. »Ich muss mir das erst noch genauer ansehen«, sagte sie. »Ich dachte, der nächste Schritt unserer Marktstrategie wäre unsere eigene Premiumlinie.«
    »Mmmm.« Schön, die Stimme ihres Vaters überschlug sich förmlich vor Begeisterung über das Pariser Premiumschokoladenprojekt. »Also los, schau dir Devon näher an und ruf mich morgen zurück. Meinst du …?«
    Ehe sie sich versah, war sie in ein Geschäftsgespräch vertieft, mitten beim Einbruch in ein Schokoladengeschäft. Sie hatte die Orientierung verloren; es war so, als hätte Aladin in seiner Zauberhöhle plötzlich innehalten müssen, nur um die Details einer Firmenübernahme abzuwägen.
    Es verging eine halbe Stunde, bevor sie das Gespräch endlich leicht verzweifelt beenden konnte.
    In der Zwischenzeit hatte sie aus jeder Gussform ein praliné probiert. Gierig, unfähig aufzuhören, als würde man sie ihr im nächsten Moment für immer nehmen. Als würde sie sich im nächsten Moment wieder in Fabriken und Vorstandsetagen befinden.
    Bei der Menge würde sie bestimmt im Gefängnis landen. Und dort würde man ihr ziemlich sicher keine Pralinen von Sylvain Marquis kredenzen.
    Sie probierte ein praliné mit einer kleinen Blume darauf, einen kleinen geriffelten, glänzenden Hügel, dann das kegelförmige, mit Schokosplittern darauf, einer verspielten Anspielung an die mit Nussstückchen besetzten Eiswaffeln aus Kindertagen. Es war mit einer seidigen Minzganache gefüllt, eine Geschmacksexplosion in ihrem Mund.
    Sie schaltete das Handy ganz aus und ließ es in ihre Tasche gleiten.
    Die Schokolade schmolz auf ihrer Zunge, zerschmolz in ihrem Körper. Ihre warme, reichhaltige Süße verband sich mit den Adrenalinstößen, bis sie sich – sie konnte es nicht anders ausdrücken – erregt fühlte. Ungeheuerlich und zutiefst erregt, als müsste nun jemand mit seinen glühenden Magieraugen aus dem Schatten treten und sie auf den dunklen Arbeitsflächen …
    Sie schluckte die Schokolade mit einem wohligen Schauer hinunter, wobei sich sämtliche ihrer Härchen aufstellten, vom Nacken bis zum allertiefsten Punkt ihres Rückens und vielleicht sogar noch ein Stück weiter, begleitet vom Verlangen, von ihm erforscht zu werden.
    Sie zwang sich, den Gang durch die Manufaktur dorthin fortzusetzen, wo sie das Büro vermutete.
    Dort lagen allerdings keinerlei Rezepte verstreut, die sie lediglich hätte einsammeln müssen. Sie schaute mithilfe der Stiftleuchte die Archivschränke durch. Auf keinem der Ordner war das Wort »Geheim« vermerkt. Auf einem stand recettes, was sie zunächst in Aufruhr versetzte, bis sich herausstellte, dass er Quittungen enthielt.
    Andere Ordner waren mit Personalakten und Rechnungen verschiedener Lieferanten gefüllt. Sie wandte sich dem Laptop zu, der geschlossen auf dem Schreibtisch lag.
    Ihr gefiel die Vorstellung von Sylvain Marquis, der seine Rezepte mit geheimen Zaubererzeichen auf Pergament notierte, zwar besser, aber

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