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Ein sueßes Stueck vom Glueck

Ein sueßes Stueck vom Glueck

Titel: Ein sueßes Stueck vom Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Florand
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lächelte.
    »Was ist?«, fragte Sylvain.
    »Ich versuche, mir die Person vorzustellen, die Schokolade stehlen würde«, sagte der Blogger mit dem lockigen Haar vergnügt. »Er hat sich dafür ganz bestimmt das richtige Ziel ausgesucht.«
    »Sie«, sagte Sylvain, die Größe des Daumenabdrucks noch vor Augen.
    Christophe blinzelte vor lauter Vergnügen. »Oh, das ist perfekt.«
    Sylvain hob die Augenbrauen.
    Christophe starrte ihn an. »Freut Sie das nicht? Eine Frau schleicht sich in Ihr Allerheiligstes, um Ihre Schokolade zu stehlen? Haben Sie nicht Lust, sich heute Nacht hier zu verstecken und sie en flagrant délit zu erwischen?«
    Sylvain öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Ja. Hatte er. »Ich denke, es ist etwas voreilig, von einer Diebin zu sprechen. Ich bin sicher, es gibt eine viel harmlosere Erklärung.«
    Es kam ihm zwar keine in den Sinn, aber – eine Diebin, die Schokolade stahl, den Laptop aber nicht? Die müsste er wohl heiraten. Er merkte, wie er sich schon allein bei der Vorstellung verliebte.
    Er hoffte, dass sie dabei schwarze Lederhosen getragen hatte.
    »Wo bliebe denn da der Spaß an der Sache?«, fragte Christophe entrüstet. »Kann ich mich dann verstecken und sie fangen? Wenn es unter Ihrer Würde ist?«
    Für einen Food-Blogger, egal wie berühmt, der aufgrund eines speziellen Privilegs hier war, zeigte er nicht annähernd genug demütige Wertschätzung und Respekt, stellte Sylvain entschieden fest. Die Food-Blogger von heute waren ganz schön gonflés , von sich selbst eingenommen.
    Und wenn es wirklich eine Diebin gab – was er stark bezweifelte –, dann wäre er derjenige, der sie fangen würde.
    »Voleuse de Chocolat chez Sylvain Marquis?« , lautete die Überschrift in Christophes Blog, ein paar Stunden, nachdem er die Chocolaterie verlassen hatte.
    Cade, die über jede neue Meldung zu Sylvain Marquis automatisch eine Nachricht erhielt, sprang auf, als sie die Worte sah. Das war schnell gegangen.
    Rasch las sie die Meldung, so rasch, wie sie in Französisch eben lesen konnte. Ein Großteil der Meldung scheint jedoch pure Fantasie zu sein. »Stiehlt jemand Sylvain Marquis’ Schokolade? Als ich heute Morgen dort war, entdeckte Sylvain, dass vier Schachteln fehlen, und bemerkte außerdem einen kleinen, weiblichen Daumenabdruck aus Schokolade auf seinen Unterlagen. Bricht jemand in sein Laboratoire ein, um seine Schokolade zu stehlen? Wenn ja, ist diese Frau meine Seelenverwandte. Ich denke, ich könnte mich in sie verlieben.«
    Hatte sie einen Daumenabdruck hinterlassen? Na ja, sie hatte vermutlich sogar eine Menge davon hinterlassen, nur nicht alle sichtbar durch Schokolade. Aber ihre Fingerabdrücke waren nirgends registriert, und das Ganze würde nur halb so viel Spaß machen, wenn sie die ganze Zeit über Handschuhe tragen müsste. Sie konnte sich nicht einmal vorstellen, ihrem Tastsinn diese samtige, perfekte Schokolade vorzuenthalten.
    Sie bemerkte – fast ohne schlechtes Gewissen –, dass sie gedacht hatte, es würde ihr den Spaß verderben, und nicht, dass es ihr den Spaß verdorben hatte .
    Der Blog-Eintrag ging unvermittelt zu anderen Details des Besuchs über. Sylvain hatte diesem Blogger von Le Gourmand , Christophe, gezeigt, wie man kandierte Schoko-Orangen herstellte.
    Die Details weckten in Cade den Wunsch, sowohl den Blogger als auch Sylvain Marquis am Schopf zu packen und ihnen die Haare auszureißen. Es war genau das, was sie gern tun wollte. Ihre Hand bei Tageslicht in Säcke voller Sesam stecken, kandierte Orangen aus Spanien auf der Arbeitsfläche ausbreiten und lernen, wie man ihre leuchtende Farbe in dunkle Schokolade tauchte. Daran teilzuhaben, das Geheimnis offenbart zu bekommen.
    Stattdessen tappte sie nachts herum, um alles selbst herauszufinden.
    Es war wirklich Sylvain Marquis’ Schuld, dass sie stehlen musste, was sie so gern haben wollte. Sie hätte gern dafür bezahlt. Sogar einen wirklich hohen Preis.
    Wenn man etwas mit Geld nicht kaufen konnte, musste man es eben stehlen, oder?
    Also konnte er nur sich selbst die Schuld dafür geben, dass er nicht bereit war zu teilen.
    Sylvain hatte zwar keine automatische Benachrichtigung über neue Meldungen zu seinem Namen eingerichtet, aber Christophe hatte ihm den Link netterweise zugeschickt. Nun las er verärgert den ersten Abschnitt: Was meinte er damit, die Diebin sei seine Seelenverwandte? Und er könnte sich in sie verlieben?
    Nur mal angenommen, es gab diese Diebin wirklich – was

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