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Ein sueßes Versprechen

Ein sueßes Versprechen

Titel: Ein sueßes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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ihrer, dann beobachtete er die Bootsbesatzung bei der Arbeit.
    Sie lichteten den Anker und stießen sich vom Kai ab, als die Turmglocken zur zweiten Stunde des Tages läuteten. Ned steuerte geschickt zwischen den anderen Schiffen hindurch, die im Hafenbecken ankerten. Sie kamen an vielen anderen Wasserfahrzeugen mittlerer Größe vorbei, die sich zum Auslaufen bereit machten, aber bislang war noch kein anderes unterwegs.
    Die Molly Ann war das erste Fischerboot, das die Hauptfahrrinne befuhr. Unter vollen Segeln vor dem tintenschwarzen Nachthimmel und mit Positionslichtern, die sich im Wasser spiegelten, glitt sie durch den Fluss in Richtung offenes Meer.
    Rafe bewegte sich rastlos neben Loretta. Sie schaute zu ihm. Er saß da, die Arme um die Knie geschlungen, sah nach vorn und zur Seite. Sie konnte seine Frustration spüren, darüber, dass er nicht sehen konnte, was um sie herum geschah, und sie somit auch nicht angemessen vor möglichen Gefahren schützen konnte.
    Sie blickte wieder nach vorn.
    »Sobald wir uns mit unseren Wachen treffen, was dann? Hast du irgendeine Ahnung, wohin sie uns bringen oder wann?«
    Er runzelte die Stirn.
    »Ich nehme an … ich bin sicher, dass sie uns letztendlich dorthin eskortieren, wo auch immer Wolverstone auf uns wartet. Aber ich weiß nicht, wo das sein wird oder wann wir dorthin gehen.« Er wurde ruhiger, dachte nach. »Da ich das entscheidende Dokument bei mir habe, denke ich, sie werden uns unverzüglich zu Wolverstone bringen, aber da die anderen drei vermutlich ebenfalls in der Nähe sind, kann es sein, dass ein Aufschub notwendig wird. In diesem Fall müssen sie uns irgendwo verstecken, an einem Ort, der vor Angriffen der Sektenanhänger sicher ist oder sich wenigstens in alle Richtungen bestens verteidigen lässt.« Er machte eine kleine Pause und verzog das Gesicht. »In Wahrheit ist es so, dass wenn wir auf die Wachen getroffen sind, unsere Zukunft in deren Händen ruht.«
    »Was ist, wenn du das Dokument erst einmal Wolverstone gegeben hast?«
    »Das … ist sogar noch schwieriger vorherzusagen. Es kann etwas Zeit vergehen, bis er die nötige Aufmerksamkeit für Ferrars Fall erreicht hat.«
    »Und was wirst du tun, während du wartest? Es ist fast Weihnachten. Angenommen, du gibst den Brief in den nächsten paar Tagen Wolverstone, was dann?« Sie sah ihn an.
    Er erwiderte ihren Blick einen Moment lang, dann antwortete er:
    »Wie gesagt, ich habe meiner Familie nichts davon erzählt, dass ich zurückkomme. Angesichts der Gefahren der Reise schien es mir klüger, zu warten, bis ich sicher wieder in England war und meine Mission erfüllt hatte. Dann ist noch genug Zeit, sie wissen zu lassen, dass ich zurück bin. Sie erwarten mich also nicht zu Weihnachten.« Er schaute sie an. »Was ist mit dir?«
    Sie lächelte.
    »Meine Familie rechnet schon fast einen Monat mit meiner und Esmes Rückkehr, aber sie kennen sie, daher wird es niemanden wundern, wenn wir nicht kommen. Ein Brief an meine Geschwister, in dem ich ihnen schreibe, dass es uns gut geht und wo wir sind mit dem Hinweis darauf, dass ich durch eine Angelegenheit des Dukes of Wolverstone aufgehalten wurde, aber bald wieder bei ihnen sein werde, wird verhindern, dass sie sich Sorgen machen. Genau genommen« – sie riss die Augen auf – »wird dieser Brief grenzenlose Neugier wecken.«
    Er streckte eine Hand aus und nahm ihre, zog sie zu sich.
    »Was machst du dann Weihnachten?«
    Sie blickte ihm tief in die Augen und lächelte zärtlich.
    »Ich dachte, ich verbringe die Feiertage mit dir. Wenn du das möchtest.«
    »Das würde ich sehr gerne.« Er hob ihre Hand an seine Lippen und küsste ihre Fingerknöchel. »Dieses Weihnachten und das nächste und all die Weihnachten, die noch kommen werden, möchte ich mit dir an meiner Seite verbringen.«
    »Gut.« Sie lehnte sich an ihn. »Dann können wir uns schon einmal darauf freuen.«
    Sie sagten nichts mehr, saßen in einvernehmlichem Schweigen nebeneinander und dachten beide – hoffte sie – über ihre gemeinsame Zukunft nach, planten und stellten sich vor … statt über die Gefahren und Bedrohungen zu grübeln, die gegenwärtig zwischen ihnen und all dem lagen, was sie sich wünschten.
    Sie sahen den Lichtstrahl eines Leuchtturms, spürten den Wellengang des Meeres, der den Schiffsrumpf hob, und wussten, sie hatten den Kontinent verlassen und waren auf dem Ärmelkanal angekommen.
    Von ihrer Position im Bug konnten sie erkennen, wie mehrere Besatzungsmitglieder Ned

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