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Ein sueßes Versprechen

Ein sueßes Versprechen

Titel: Ein sueßes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sich vor, ihr warmer Atem strich über seinen Hals, als sie murmelte:
    »In der Gegend in der Nähe des Kais, an dem Julius uns abgesetzt hat, stehen doch, soweit er es gesagt hat, vor allem Lagerhäuser von Woll- und Tuchhändlern, nicht wahr?«
    Er nickte.
    »Wolle und Stoffe werden in großer Menge über Rotterdam verschifft.«
    »Also muss es doch Lagerhäuser dafür geben, oder?« Als er sie anschaute, erklärte sie: »Wenn wir darin Schutz suchen, haben wir es wenigstens warm.«
    Ein solches Lagerhaus zu finden dauerte eine knappe Viertelstunde, und zudem führte sie die Suche aus der Gegend, in der die Männer der Schwarzen Kobra patrouillierten – was sehr hilfreich war. Es bedurfte nicht sonderlicher Mühe, die Tür eines dieser Lagerhäuser zu öffnen – neben vielen anderen Dingen, die gewöhnlich an einer Schule unterrichtet wurden, hatte er in Eton gelernt, Schlösser zu knacken.
    Loretta war sichtlich beeindruckt.
    Während er das Lagerhaus nach weiteren Türen absuchte, bereitete sie ein Lager für sie beide auf den weichen Stoffballen und organisierte ein Stück Vliesstoff, das als Decke dienen konnte.
    Als sie sich auf dem verhältnismäßig bequemen Lager auf ihren Mänteln, die ihnen als Laken dienten, ausstreckten, war er aufrichtig dankbar für ihren Erfindungsreichtum.
    Sie schmiegte sich an ihn. Er hob seinen Arm und zog sie näher, sodass sie ihren Kopf an seine Schulter betten konnte. Das tat sie und entspannte sich dann mit einem Seufzen an seiner Seite.
    Nach einem Moment hob sie den Kopf, küsste ihn aufs Kinn und legte sich wieder zurück.
    »Versprich mir bitte eines.«
    Er blickte sie an.
    »Was?«
    »Dass du mich in etwa einer Stunde weckst, damit ich Wache halten kann und du ein wenig schläfst.«
    Er starrte sie an.
    Als er nicht antwortete, schnaubte sie leise.
    »Ja, ich habe es mir zusammengereimt. Wir können nicht beide gleichzeitig schlafen, falls die Sektenanhänger uns irgendwie hier aufspüren. Einer von uns muss immer wach sein.« Sie wandte den Kopf und schaute ihn an. »Ich vertraue darauf, dass du Wache hältst, während ich schlafe. Dann ist es nur gerecht, wenn ich das im Gegenzug bei dir tue. Und du brauchst Schlaf – dringend. Der Himmel allein weiß, was der morgige Tag uns abverlangen wird. Deshalb musst du noch mehr als ich mit deinen Kräften haushalten.«
    Sie erwiderte seinen Blick.
    »Also versprich mir, dass … dass du mich in ungefähr einer Stunde weckst, damit ich dann aufpasse, während du dich ausruhst.«
    Erfindungsreich, verständig und viel zu intelligent. In ihrem Blick gefangen … er konnte nur nicken.
    »In Ordnung. Ich verspreche dir, dich zu wecken.«
    Ihr Lächeln war das unbedeutende Einlenken wert: so strahlend, dass ihm ganz warm wurde.
    »Gut.« Sie tätschelte ihm die Brust, legte ihren Kopf wieder an seine Schulter und ihre Hand über sein Herz. Er spürte, wie sie lächelte, hörte ihr leises: »Gute Nacht.«
    Er lächelte ebenfalls, zögernd, aber … er hauchte einen Kuss auf ihr Haar, dann schob er sich den anderen Arm unter den Nacken und schaute zur Decke empor und wachte über sie.
    Loretta rüttelte an seiner Schulter, sie weckte ihn noch vor Tagesanbruch.
    Er war sofort wach und fühlte ihre Lippen an seinem Ohr, als sie flüsterte:
    »Ich habe jemanden vorbeikommen hören, der pfiff. Er ist zwar nicht stehen geblieben, aber ich glaube, wir gehen lieber wieder.«
    Er nickte und schlug widerstrebend die wohlig warme Decke zurück. Sie standen beide auf, hüllten sich rasch in ihre Umhänge und richteten alles wieder so her, wie sie es vorgefunden hatten, bevor sie heimlich das Warenhaus verließen.
    Sie gingen zu den Hafenanlagen – denen, an denen sie angekommen waren. Fischer und Seeleute waren mit dem Morgengrauen unterwegs, und die Tavernen in der Nähe waren bereits geöffnet und boten ein herzhaftes Frühstück an.
    Rafe entschied sich für eine Wirtschaft, die ein etwas ausgewählteres Publikum anzog, und wagte es, ein Zimmer zu mieten und heißes Wasser zu bestellen, damit sie sich waschen und die Annehmlichkeiten der Zivilisation nutzen konnten. Als sie wieder nach unten kamen, erwartete sie in dem kleinen Salon bereits ein Frühstück.
    Sie aßen und fühlten sich gleich wesentlich besser.
    Aber in dem Augenblick, in dem sie wieder auf die Straße traten, sahen sie überall Männer mit Turbanen und mit schwarzen Schals.
    »Bilde ich mir das nur ein«, fragte Loretta, als sie aus dem Verschlag schlüpfte, in dem sie

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