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Ein sueßes Versprechen

Ein sueßes Versprechen

Titel: Ein sueßes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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auf etwas auf der Steuerbordseite des Schiffes aufmerksam machten.
    Ned überließ das Ruder seinem Ersten Maat, nahm sich ein Fernglas und schaute hindurch, dann aber zuckte er die Achseln, sprach mit seinen Männern und übernahm dann das Steuerruder wieder.
    Ein wenig später, als das Fischerboot durch die Wellen pflügte und der Morgen den Horizont im Osten heller färbte, kam Ned zu ihnen. Mit dem Fernglas in der Hand blieb er neben ihrem Versteck stehen.
    »Nur gut, dass Sie außer Sicht geblieben sind.« Er schaute hinaus aufs Meer, während er mit ihnen sprach und nickte in Richtung Steuerbord. »Da waren Inder mit schwarzen Schals um den Kopf in einer Art Flottenverband, die alle Schiffe beobachtet haben, die aus der Flussmündung kommen, und die, die von der Küste aus starten ebenfalls. Wie auch immer, sie haben uns oder einem der anderen Fischerboote weiter keine Beachtung geschenkt, nur flüchtig hergeschaut. Sie haben mit Ferngläsern unser Deck abgesucht, haben sich aber nicht die Mühe gemacht, näher zu kommen. Sie haben sich auf die Passagierschiffe und Fährschiffe konzentriert. Ich habe selbst gesehen, wie sie beigedreht haben und über die Reling alle Passagiere gemustert haben.«
    Rafe wechselte einen Blick mit Loretta, dann schaute er wieder zurück zu Ned.
    »Halten sie Schritt oder sind sie in Nähe der Küste geblieben?«
    »Sie sind noch dort – suchen immer noch. Wir haben sie inzwischen weit hinter uns gelassen, aber manche dieser Schiffe sind schnell, daher ist es vermutlich besser, Sie bleiben außer Sicht.«
    »Das werden wir.« Rafe schnitt eine Grimasse bei dem Gedanken, aber es gab keine Alternative.
    Ned nickte kaum merklich.
    »Wenigstens sind die Winde günstiger, als man erhoffen durfte – wir legen ein schönes Tempo vor, schneller als erwartet. Wenn es so weitergeht, erreichen wir Felixstowe am späten Nachmittag.«
    »Ausgezeichnet.« Rafe schaute zu, wie Ned sich abwandte und zurück zum Steuerrad ging, dann sah er Loretta an und zog die Brauen hoch. »Es sieht ganz so aus, als ob unser Glück anhielte.«
    Das Tageslicht verblasste bereits, wich einer schiefergrauen Dämmerung, und die Brise war zu einem eisigen böigen Wind aufgefrischt, der das Versprechen von Eisregen und Graupel in sich trug, als Ned das nächste Mal das Ruder verließ und mit dem Fernglas in der Hand zum Bug ging. Als er näher kam, las Rafe in seinen Zügen Sorge und Angst.
    Und wusste, ihr Glück war aufgebraucht.
    Ned blieb am Bug stehen, hob das Fernglas an ein Auge und schaute nach vorn, als suche er nach etwas.
    »Was ist los?«, fragte Loretta.
    Ned antwortete, ohne nach unten zu ihnen zu sehen. »Vor uns ist eine Linie aus Schiffen – Fischerboote, Jachten und sogar die eine oder andere Fregatte – zwischen uns und der Küste. Sieht fast wie eine Art Blockade aus.« Er schwieg einen Moment, dann sprach er weiter. »An Bord der Schiffe sind lauter Männer – nicht nur die Besatzung. Manche sind englische Schurken und Tunichtgute, und manche sind Fremde, die indisch aussehen und Turbane mit schwarzen Schals wie heute Morgen tragen. Die Seeleute steuern die Schiffe, aber die anderen geben die Befehle. Sie halten alle Boote an, die vom Kontinent kommen und an diesem Küstenabschnitt anlegen wollen, und durchsuchen sie.«
    »Machen sie eine gründliche Durchsuchung?«, wollte Rafe wissen.
    »Ja, und wir sind nicht schnell genug, um ihnen zu entwischen.«
    Rafe fluchte, streckte seine Beine aus und begann sich die verkrampften Muskeln zu kneten.
    »Wie weit ist es noch bis England?«
    »Wir sind fast da«, antwortete Ned. »Sogar ohne Fernglas kann man das Land sehen, die Gischt der Brandung.«
    »Wie weit ist es bis zum nächsten feindlichen Schiff?«
    »Ungefähr eine Seemeile.«
    Rafe runzelte die Stirn.
    »Wo genau befinden wir uns an der Küste?«
    »Warten Sie hier«, sagte Ned. »Ich hole eine Karte.«
    Als er zurückkehrte, sich hinkniete und die Karte auf dem Deck vor ihrem Versteck ausbreitete, juckte es Rafe in den Beinen aufzustehen.
    »Wir sind hier.« Ned blickte über die Reling, dann zeigte er wieder auf die Karte. »Das nächste Schiff, das darauf wartet, uns den Weg abzuschneiden, befindet sich hier.«
    Zu Lorettas Erstaunen blickte Rafe nur kurz auf die Karten, dann schaute er auf und betrachtete den Himmel und sah wieder Ned an.
    »Unter den herrschenden Bedingungen – können Sie nach Südost abdrehen?«
    Ned nickte und runzelte die Stirn.
    »Aber sie werden uns folgen, und

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