Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein sueßes Versprechen

Ein sueßes Versprechen

Titel: Ein sueßes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
sich wieder auf. Irgendwann musste er die Tür geschlossen haben.
    »Der Captain ist eingetroffen, oh Ehrwürdige. Wir haben ihn durchsucht – und auch das gesamte Gebäude.«
    Loretta sah den Mann an und bemerkte noch den Blick, den er ihr zuwarf, den ekelerregenden Ausdruck in seinen Augen – und ihr fiel mit einem unangenehm flauen Gefühl auf, dass niemand sie durchsucht hatte.
    »Aber«, fuhr er fort und blickte wieder zu Mrs. Campbell, »wir haben weder den Brief noch das Behältnis. Der Captain hat vorgeschlagen, dass er sich mit Ihnen trifft, um die Lage zu besprechen.«
    Loretta starrte Mrs. Campbell an – die Frau, von der sie bis vor wenigen Sekunden geglaubt hatte, dass sie wie sie selbst oder ihre Schwestern sei. Während sie noch darum rang, zu begreifen, was, wie ihre Sinne ihr nachdrücklich versicherten, die Wahrheit sein musste, die tödliche Wahrheit, veränderte sich etwas im Gesicht der Frau.
    Als sei ein Schleier fortgezogen worden und habe dadurch den Blick freigegeben auf das, was darunterlag.
    »Meine Güte.« Loretta war sich kaum der Worte bewusst, die ihr entwichen waren.
    Mrs. Campbell wandte den Kopf und lächelte – und darin lag nicht das geringste bisschen, kein Funken weiblicher Menschlichkeit.
    »Ja, allerdings, Miss Michelmarsh. Ich bin Ihre …« Sie machte eine Pause, hob die Brauen. »Und auch des Captains Todfeindin.«
    Den Blick wieder auf den alten Mann gerichtet, sagte sie:
    »Wie freundlich von dem Captain. Ich freue mich richtig darauf, mit ihm die Angelegenheit zu besprechen. Lass ihn von Saleem hereinbringen. Zwei Wachen. Und lass die Tür auf.«
    »Wie Sie befehlen.« Der alte Mann verneigte sich noch tiefer, dann zog er sich zurück.
    Loretta versuchte ihr rasendes Herz zu beruhigen. Rafe war zurück … hatte er die Männer gefunden, die er gesucht hatte? War sein Erscheinen hier und jetzt Teil eines Planes?
    Oder waren er und sie auf sich allein gestellt … mussten sie sich ohne fremde Hilfe der Schwarzen Kobra stellen?
    Es war schwer, das zu glauben.
    Die Tür öffnete sich erneut, und der alte Mann trat ein. Er ging zu Mrs. Campbell und stellte sich rechts neben sie, blockte die Hitze von dem Feuer im Kamin hinter ihm ab.
    Loretta war sich auf einmal einer entschiedenen Kälte im Zimmer bewusst.
    Ein weiterer Mann – ein kampfgestählter Krieger, allem Anschein nach – folgte ihm, vermutlich der eben erwähnte Saleem. Und hinter ihm …
    Schlenderte Rafe herein.
    Ihre Blicke trafen sich, und sie suchte nach äußerlichen Anzeichen einer Verletzung … aber er ging mit seinem gewohnt sicheren Schritt, bewegte sich mit der gewohnten Anmut eines erfahrenen Reiters. Sie konnte kein Zeichen irgendeiner Wunde an ihm ausmachen und verspürte beinahe zu Kopfe steigende Erleichterung dabei.
    Und sie hatten ihm nicht einmal die Hände gefesselt oder anderweitig seine Bewegungsfreiheit eingeschränkt.
    Zwei Sektenanhänger – ein Blick reichte, um zu wissen, dass es welche waren, die Rafe und Hassan als Assassinen bezeichneten – folgten ihm ins Zimmer.
    Saleem blieb drei Schritte rechts neben der Tür stehen. Er streckte eine Hand aus und gab Rafe zu verstehen, nicht weiter in den Raum zu gehen, sondern ein wenig hinter ihm und rechts von ihm zu warten. Saleem schaute über seine Schulter und sagte etwas in einer Sprache, die Loretta nicht verstehen konnte. Daraufhin bezogen die beiden Assassinen Stellung zu beiden Seiten von Rafe, aber leicht versetzt hinter ihm. Anhand ihrer Armstellung schloss sie, dass sie Messer in den Händen hielten, bereit zuzustechen, falls er einen falschen Schritt machte.
    Durch die offene Tür konnte sie weitere Assassinen sehen, die die Eingangshalle abriegelten. Aber aller Aufmerksamkeit war eindeutig auf Rafe gerichtet.
    Was nicht weiter überraschend war, da sie sich nicht die Mühe gemacht hatten, ihn zu fesseln. Sie konnten ihn töten, bevor er auch nur einen Schritt gemacht hatte.
    Der Kult der Schwarzen Kobra hatte den Gasthof eingenommen, während sie mit Mrs. Campbell auf dem Sofa gesessen und mit ihr geplaudert hatte. Trotz der sehr echten Angst, die ihr eisig über den Rücken rann, warf Loretta der anderen Frau einen entschieden finsteren Blick zu.
    Rafe sah es und wunderte sich, aber er war zu sehr damit beschäftigt, das Zimmer mit den Augen abzusuchen – nach der Schwarzen Kobra.
    Aber …
    Schließlich richtete er seinen Blick wieder auf die einzige Person im Zimmer, die er nicht einordnen konnte. Er sah die Frau an –

Weitere Kostenlose Bücher