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Ein sueßes Versprechen

Ein sueßes Versprechen

Titel: Ein sueßes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Dieses Eisblau kann man nicht verwechseln. Aber das ist alles, was ich weiß – nicht direkt ein Beweis, oder? Und es ist auch völlig witzlos, den alten Herrn zu fragen, denn er wird nichts sagen, aber alles in allem bin ich mir ziemlich sicher, dass sie ein weiterer der Bastarde meines Vaters ist.«
    Ihm entging hier etwas, das wusste Royce.
    »Kilworth, warum erzählen Sie mir das jetzt?«
    »Habe ich das nicht gesagt? Ihr Name steht in diesem Brief.«
    »Ihr Vater hat abgestritten, dass der Name eines seiner anderen unehelichen Kinder darin steht.«
    »Seiner unehelichen Söhne. Er hat nur von Söhnen gesprochen. Sie ist kein Sohn. Nun, selbst wenn es gut läuft, interessiert er sich bestenfalls für seine Söhne, aber eine uneheliche Tochter …«
    »Wie lautet ihr Name?« Royce gelang es nur mit einiger Mühe, nicht laut zu werden.
    Kilworth schaute ihn an.
    »Mrs. George Campbell – geborene Alexandra Middleton.«
    »Von ihren Augen abgesehen, wie sieht sie aus?«
    »Groß, schlank. Haare wie Papa und Roderick – ein sehr helles Blond.«
    Royce fluchte, machte auf dem Absatz kehrt und eilte zurück in den Wald.
    Rafe steckte seine Uhr wieder in seine Westentasche und griff nach den Zügeln seines Pferdes, die Logan hielt. Er schaute seinem Freund in die Augen.
    »Wünsch mir Glück.«
    Logan reichte ihm die Zügel und klopfte ihm den Arm.
    »Das hast du schon gehabt.« Er wartete, während Rafe sich in den Sattel schwang und dann zurechtsetzte. Logan blickte zu ihm empor und grinste. »Der Draufgänger reitet wieder. Pass gut auf dich auf.«
    Rafe atmete scharf ein. Sie wussten beide, der Schwarzen Kobra bewusst in die Arme zu laufen hieß, das Schicksal herauszufordern – und besonders für ihn, den letzten und entscheidenden Kurier. Er reckte das Kinn und neigte den Kopf. Dann wendete er seinen Wallach, lenkte ihn in leichtem Trab auf die Straße zum Gasthof und machte sich im Geiste bereit – überlegte sich seinen Gesichtsausdruck, seine Reaktionen, damit es ganz so aussah, als kehrte er wirklich einfach von der Erledigung irgendwelcher Geschäfte zurück. Das war die Geschichte, für die er und Loretta sich entschieden hatten, um seine Abwesenheit zu erklären.
    Er war schon zahllose Male zuvor in seinem Leben in Gefahr geritten, unter Kanonaden, bei denen jede verirrte Kugel einen Mann ins Jenseits befördern konnte. Er hatte sich dem Tod in fremden Ländern häufiger gestellt, als er zählen wollte. Dass ihn jetzt sein Ende ereilen konnte, in einem abgelegenen Gasthof im ländlichen England, hätte er nie gedacht.
    Als er über die Auffahrt zum Laughing Trout Inn ritt, war das Geräusch der Hufe des Pferdes auf dem Kies das Einzige, was die ansonsten ungestörte Stille unterbrach. Jeder Instinkt in ihm war hellwach und auf der Hut – und schrie Warnungen. Auf dem Schlachtfeld hatte er immer eine Art sechsten Sinn besessen, wo und aus welcher Richtung ihm unmittelbar Gefahr drohte. Und jetzt warnte der ihn, dass eine solche Gefahr ihn hinter der Tür erwartete.
    Er freute sich gewiss nicht darauf, ihr entgegenzutreten. Er war aus der Kavallerie; alle seine Kämpfe hatte er auf dem Schlachtfeld ausgetragen, wo er genug Platz hatte, um sich zu bewegen. In beengter Umgebung zu kämpfen, in einem Zimmer mit Möbeln und – noch schlimmer – hilflosen Unbeteiligten, war nicht weit von seinem schlimmsten Albtraum entfernt.
    Gleichgültig, er zögerte nicht, vor dem Gasthof vorzureiten, sein Pferd anzuhalten und sich aus dem Sattel zu schwingen.
    Er wurde von verschiedenen Stellen im Haus beobachtet. Er schaute sich um, als wartete er, dass jemand erschien, um das Pferd zum Stall zu führen, dann schüttelte er den Kopf und band die Zügel an einem Pfosten am Eingang fest.
    Er hatte keine Angst davor zu sterben, die hatte er noch nie gehabt. Man konnte kein Draufgänger sein, wenn man Angst hatte. Sein ganzes Leben lang war er Soldat gewesen, und das war es, was Soldaten taten – sie opferten ihr Leben, wenn das nötig wurde.
    Aber dieses Mal wollte er nicht sterben. Dieses Mal wollte er leben, sehnte sich verzweifelt danach, zu überleben, weil er nun einen Grund hatte zu leben, eine Zukunft, die es wert war, sie zu erleben.
    Mit Loretta.
    Sie mussten beide leben.
    Denn wenn sie die Zukunft bekommen wollten, nach der er sich nun sehnte, mussten sie beide die bevorstehende Konfrontation überstehen.
    Falls es dennoch dazu käme … er wusste, er würde sein Leben für sie geben, um sie zu retten. Das

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