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Ein sueßes Versprechen

Ein sueßes Versprechen

Titel: Ein sueßes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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eigenen waren leicht geweitet, dann reckte sie hochmütig ihr Kinn und segelte an ihm vorbei.
    Mit unmerklich zu einem Lächeln verzogenen Lippen folgte er ihr.
    Er wartete den Mittagsimbiss über und hielt sich zurück, bis er danach mit ihr allein wieder aufbrach, da Rose und Hassan im Hotel blieben. Dieses Mal bat sie darum, nach Pest gebracht zu werden. Während sie über die Donaubrücke rollten, erblickte er zwei Sektenanhänger, die müßig die Kutschen beobachteten, die über die Brücke nach Buda ratterten. Keiner der beiden sah ihn.
    Er schaute Loretta an.
    »Was wollen Sie sich heute Nachmittag ansehen?«
    Nach einem kurzen Blick auf die Notizen in ihrem Schoß antwortete sie:
    »Wenn man den Reiseführern Glauben schenken darf, werden wir, wenn wir auf dieser Straße bleiben, viele Stadtresidenzen des ungarischen und österreichischen Adels zu sehen bekommen.«
    »Wollen Sie sie sich nur anschauen oder auch aussteigen und Ihre Aufwartung machen?«
    »Nur anschauen.« Sie sah aus dem Fenster, aber momentan säumten Geschäfte und Läden die Straße. »Ah – da ist das Museum.«
    Sie musterte das Gebäude, während die Kutsche langsam vorüberrollte.
    »Ist Architektur ein Steckenpferd von Ihnen?«
    Sie blinzelte verwundert, dann lehnte sie sich zurück.
    »Nein, ich …« – sie machte eine vage Handbewegung – »interessiere mich einfach nur für so etwas.«
    »Museen oder Gebäude?«
    »Beides.« Nach einem Moment erklärte sie: »Ich interessiere mich für Gebäude, die Museen sind, Kirchen, Burgen und Ähnliches.«
    »Und die Stadthäuser der Aristokratie?«
    Sie nickte.
    »Warum?«
    Sie warf ihm einen Blick zu und schaute dann wieder aus dem Fenster.
    »Nur so.«
    Und er würde seinen Tschako verspeisen, mit allem Drum und Dran, wenn das stimmte.
    Sie beugte sich vor, als die Kutsche wie gewünscht langsamer wurde, weil eine Reihe prächtiger Stadthäuser in Sicht kam. Ein Stück von der Straße zurückgesetzt und hinter schmiedeeisernen Zäunen unterschieden sich diese Anwesen wenig von denen in Park Lane.
    Als er ihr diese Beobachtung mitteilte, nickte sie.
    »Stimmt.« Aber sie war wieder vollauf mit der Betrachtung beschäftigt, wieder abgelenkt.
    Er nutzte den Augenblick, um ihr Gesicht zu studieren, die feinen Züge, die zart gezeichneten Brauen, ihre herrlich geformten Lippen. Sie anzuschauen war nicht gefährlich. Vielleicht half es sogar, den immer stärker werdenden Drang in Zaum zu halten, diese Lippen zu kosten …
    Die Kutsche ratterte weiter, wendete und ratterte zurück. Als sie sich der Brücke näherten und der Stelle, an der er zuvor die Männer der Schwarzen Kobra gesehen hatte, drückte er sich tiefer in die Schatten. Seine Muskeln spannten sich an, als die Pferdehufe auf dem Pflaster auf der Brücke klapperten. Das Ende der Brücke kam in Sicht, dann waren sie auf der anderen Seite der Donau angekommen. Die Kutsche rollte weiter.
    Die Sektenanhänger waren verschwunden, was ihn mit der unbeantworteten Frage zurückließ, ob sie ihn erkennen würden.
    Wieder in Buda, fuhr die Kutsche vom Burgberg und der Uferbefestigung weg auf eine Straße, die dem Flusslauf folgte.
    Die Rudas-Bäder lagen auf einem Landstreifen zwischen dem nächsten Berg und der Donau. Esme und Gibson warteten im Foyer. Sie kamen heraus, als Rafe aus der Kutsche stieg. Er half beiden hinein, dann folgte er und setzte sich auf den Platz neben Gibson, gegenüber von Esme.
    Als die Kutsche sich in Bewegung setzte, um zum Hotel zurückzufahren, seufzte Esme zutiefst befriedigt.
    »Ich habe einen wunderbaren Tag hier verbracht, meine Lieben. Wie ist es euch ergangen?«
    Nach einem Moment antwortete Loretta:
    »Wir haben alle Sehenswürdigkeiten gesehen, die ich mir anschauen wollte. Ein ereignisloser, aber erfolgreicher Tag.«
    Sie blickte Rafe an, wie Esme auch.
    Er erwiderte kurz Lorettas Blick, dann schaute er zu Esme.
    »Mein Tag war … erstaunlich unterhaltsam.«
    Überraschend faszinierend. Er hatte jetzt mehr Fragen als noch am Morgen … und wollte dringender als zuvor die Antworten erfahren.
    Am nächsten Morgen gingen sie an Bord der Uray Princep .
    Da das große Flussschiff an der Mole vertäut lag, nur ein Stück hügelabwärts von dem Hotel entfernt, dauerte es nicht lange, Esme, Loretta und die beiden Zofen mitsamt Gepäck dorthin zu bringen, und es war auch nicht schwierig. Sie hingegen an Bord zu schaffen, das stand auf einem anderen Blatt.
    Zu dieser Stunde herrschte am Kai rege Geschäftigkeit,

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