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Ein sueßes Versprechen

Ein sueßes Versprechen

Titel: Ein sueßes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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für sie, uns irgendwelche Aufmerksamkeit zu schenken.«
    »Besonders, wenn Sie in Damenbegleitung unterwegs sind.« Loretta verspürte so etwas wie Erleichterung – nur, dass die Erleichterung ihm galt und daher nicht restlos überzeugend war. »Also haben Sie entlegenere Gebiete in Indien bereist?« Als er nickte, fragte sie: »Wie war es dort – das Land, die Dörfer, die Leute?«
    Seine Brauen hoben sich, aber nach einem Moment, in dem er offenbar seine Gedanken geordnet hatte, antwortete er ihr.
    Zu ihrer Überraschung blieb die Kutsche vor der Matthiaskirche stehen, bevor ihr auch nur ansatzweise langweilig wurde.
    Aber dann musste sie ihm wieder erlauben, ihr beim Aussteigen zu helfen. Mit seiner Hand in ihrem Rücken, ganz züchtig, ohne sie wirklich zu berühren, ging er mit ihr die Stufen zum Eingang hoch. Sie merkte, dass er sich umschaute, mit seinen Augen die Umgebung absuchte. Sie war dankbar, dass seine Sorge wegen möglicher Sektenanhänger verhinderte, dass seine ganze Aufmerksamkeit ihr galt.
    Sie sammelte sich, straffte die Schultern und holte Luft, zog die Notizen aus ihrem Retikül und betrat die Kirche, entschlossen, sich auf die Besonderheiten dieses alten Gebäudes zu konzentrieren, das trotz der Wechselfälle der Geschichte noch stand.
    Nach einem scharfen Blick in ihre Richtung folgte er ihr, die Hände im Rücken verschränkt, während sie mit Rose an ihrer Seite Denkmäler betrachtete, Statuen und wunderbar gefärbtes Glas, dann – wie um einen Moment zum Gebet innezuhalten – sich auf eine der Bänke setzte, aber rasch ein paar Fakten in ihr Notizbuch schrieb, damit es ihr später leichter fiel, sich an alles zu erinnern, wenn sie die nächste Ausgabe ihrer Serie Fenster nach Europa zu Papier brachte.
    Die Burg Buda war ihr nächster Halt – nach zwei weiteren Malen, bei denen Carstairs ihre Hand ergriff und weiteren zehn Minuten, in denen sie neben ihm in der Kutsche sitzen und ihre durcheinanderwirbelnden Sinne zur Räson bringen musste. Doch als sie auf dem Gehweg vor dem Tor stand, war sie sicher, dass die Burganlage die Mühe wert war. Begeistert folgte sie dem jungen Mönch, der ihnen als Führer zugewiesen wurde. Nachdem sie ihn unterrichtet hatte, wofür sie sich besonders interessierte, ging er mit ihnen dorthin und zeigte ihnen Beispiele für die Veränderungen über die Jahrhunderte.
    Um ihnen vor Augen zu führen, welcher Schaden Kunst oft genug zugefügt wurde, weil sie sich politischen Notwendigkeiten beugen musste, war die Burg nahezu perfekt.
    Schließlich lächelte sie den jungen Mann an und hoffte, ihre bislang gezeigte Begeisterung habe ihr den Weg geebnet.
    »Ich habe gehört, hier gebe es Katakomben.«
    Sein Blick flackerte unsicher, und er sah sich nervös um, dann schob er seine Brille die Nase hoch.
    »Sie meinen das Labyrinth.«
    »Genau.« Sie fing seinen Blick auf, versuchte ihn mit ihrer Ernsthaftigkeit zu beeindrucken. »Ich möchte mir unheimlich gerne die unterirdischen Gänge ansehen.«
    Sie war sicher, auch ihre Leser wollten darüber unbedingt etwas lesen. Alles, was ein wenig unheimlich war, verkaufte sich in der Presse gut.
    Der junge Gelehrte zögerte, nickte dann aber.
    »Hier entlang.«
    Sie wandte sich um, um ihm zu folgen, und fing dabei Carstairs’ Blick auf. Sie bemerkte seinen nachdenklichen Ausdruck, der das sanfte Blau seiner Augen kälter wirken ließ. Sie erwiderte seinen Blick nicht, sondern ging einfach hinter dem Mönch her.
    Er führte sie durch immer schmalere Korridore, dann stieß er eine schwere eisenbewehrte Tür auf und betrat eine kleine Kammer. Wieder betrachtete er ihre begeisterte Miene, dann zündete er eine Öllampe an und drehte sich um zu einem Durchgang in der Wand, winkte sie zu sich und ging voraus.
    Nach unten. Eine steinerne Wendeltreppe hinab, die sich tiefer und tiefer in den Felsen schraubte, auf dem die Burg erbaut war.
    »Äh … Miss Loretta?«
    Roses Stimme klang in dem Felsengang körperlos; Loretta blieb stehen und schaute zu ihr – nicht dass sie an Carstairs’ Schultern hätte vorbeisehen können.
    »Wenn es Ihnen recht ist, Miss, werden Hassan und ich in der Kammer oben warten.«
    Aus ihrem unsicheren Ton zu schließen war Rose nicht sonderlich begeistert von der Enge auf der Treppe, daher rief Loretta zurück:
    »Ja, natürlich.«
    Carstairs’ Blick ausweichend, wandte sie sich wieder um und folgte weiter dem Mönch.
    Die Treppe führte immer weiter nach unten. Dann wurde auf einmal das Licht der

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