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Ein sueßes Versprechen

Ein sueßes Versprechen

Titel: Ein sueßes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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beobachtete Loretta ihn. Als sie erkannt hatte, dass er sich für den Kapitän interessierte, war sie durch den Raum gefolgt und dann bei einem Grüppchen in der Nähe stehen geblieben – nah genug, dass sie mit anhören konnte, was die beiden Männer besprachen.
    Einerseits erleichterte es sie zu hören, dass er es so ernst nahm damit, sie vor dem Kult zu schützen, andererseits war sie fast unersättlich neugierig darauf, was er tat und warum. Neugierig auf seine Mission, wie sie ablief und welche Planung dahintersteckte.
    S ie sagte sich, es sei ihre journalistische Neugier – dass sie Informationen sammelte, die sich zu einem späteren Zeitpunkt als nützlich für ihre Zeitungsartikel erweisen könnten. Ein Vorwand, den sie sich weigerte, genauer zu betrachten.
    Sie wartete ab, sprach schließlich selbst mit dem Kapitän, stellte fest, dass er ein vernünftiger Mann war, und nahm dann wieder ihre Beobachtung der anderen Passagiere auf.
    Es war fast Zeit für den Mittagsimbiss, als sie am Bug stehen blieb, wo der Salon spitz zulief. Zu ihrer Überraschung gesellte sich Rafe zu ihr. Sie hatte bis dahin Abstand zu ihm gehalten, sich immer wieder gesagt, dass ihre Reaktion auf ihn sicherlich bald nachlassen und am Ende ganz verschwinden würde.
    Bislang aber war dem noch nicht so. Als der Abstand zwischen ihnen schrumpfte, hatte sie Mühe, normal zu atmen, und ihre Nerven zuckten.
    Dankbarerweise ahnungslos, wie es ihr ging, blieb er neben ihr stehen, blickte über die Köpfe der anderen Gäste und wandte sich dann zu ihr um.
    »Ist Ihnen irgendetwas Bedrohliches an den anderen Passagieren oder ihren Bediensteten aufgefallen?«
    Sie blinzelte verwirrt.
    »Nein.« Sie zog die Brauen zusammen, sodass sich eine steile Falte dazwischen bildete. »Warum dachten Sie, das könnte der Fall sein?«
    »Weil Sie alle und alles so genau beobachten. Wenn irgendetwas verdächtig wäre, würden Sie es bemerken.«
    Ein ungewohntes Gefühl machte sich in ihr breit; sie war hocherfreut, dass es ihm aufgefallen war und er ihre Beobachtungen für nützlich erachtete. Sie schaute zu den anderen Passagieren.
    »Sie sind, was sie zu sein vorgeben – einfach nur Reisende, die sich auf eine kurze Schiffsreise freuen.« Dann runzelte sie die Stirn. »Halten Sie es für möglich …«
    »Nein. Ich glaube nicht, dass irgendjemand hier in Diensten der Schwarzen Kobra steht. Ich wollte nur gerne noch eine weitere Meinung hören.« Er neigte den Kopf. »Danke.«
    Damit entfernte er sich wieder; sie starrte ihm hinterher. Sagte sich, es gebe keinen Grund, so entzückt zu sein.
    Er blieb stehen und sprach kurz mit einem der österreichischen Ehepaare. Lorettas Blick wanderte zu Esme. Es freute sie zu sehen, dass ihre Großtante in die Unterhaltung mit zwei älteren Damen vertieft war. Mit etwas Glück würden die anderen Mitreisenden Esme ablenken, sodass sie ihren neuesten Plan vergaß. Ihren unweigerlich zum Scheitern verurteilten jüngsten Plan.
    Rafe Carstairs war zu schneidig, zu gut aussehend, zu verwegen und insgesamt viel zu abenteuerlustig für Lorettas Geschmack.
    Oder, was die Sache besser traf, als dass er sich für sie interessieren könnte.
    Sie war entschlossen, nichts zu tun, was Esmes Zwecken dienlich war, aber als Loretta am Abend den Speisesalon betrat, war sie sich zu ihrer Betrübnis bewusst, dass ihre Aufmachung ihr Vorhaben nicht unterstützte.
    Esme und Gibson hatten zusammen mit Rose dafür gesorgt, dass jedes einzelne ihrer züchtigen Kleider, die sie auf die Reise mitgenommen hatte, auf geheimnisvollen Wegen verschwunden war. Wenn sie nicht im Unterhemd erscheinen wollte, musste sie eines der Kleider tragen, die Esme ihr mit größtem Vergnügen in Paris oder Rom gekauft hatte. Jede der einzigartigen Modekreationen betonte ihre Figur, die Farbe ihrer Augen und unterstrich alle Vorzüge in ihrem Äußeren.
    Also fand sie sich mit dem Unabänderlichen ab und wählte das strengste Abendkleid, das sie besaß, eine Schöpfung aus mitternachtsblauer Seide, die sie durch ihre Nüchternheit weicher und weiblicher erscheinen ließ. Als sie den Salon betrat, hoffte sie, Rafe und alle anderen würden nur auf den strengen Schnitt achten und nicht auf die Gesamtwirkung.
    Er saß mit Esme an einem Tisch auf der anderen Seite des Raumes. Er blickte auf, noch bevor sie die Hälfte des Weges dorthin zurückgelegt hatte.
    Wenn seine Reaktion irgendein Hinweis war, waren ihre Hoffnungen zum Scheitern verurteilt. Er starrte sie an, sein

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