Ein sueßes Versprechen
zuschaute, konnte er nicht verhindern, dass sein Blick immer wieder zu ihrem köstlich gerundeten Busen glitt, rund und fest in ihrem Ausschnitt, konnte nicht verhindern, dass sein Blick dort und auf dem schattigen Spalt dazwischen verweilte.
Erst als sie sich aufrichtete und die Wunde mit zusammengezogenen Brauen betrachtete, schaute er weg. Dankenswerterweise saß er, und die Weste lag über seinem Schoß.
Er räusperte sich und fragte:
»Wie sieht sie aus?«
»Oh, es heilt ziemlich gut.« Sie sah ihm ins Gesicht. »Der Apotheker hatte recht. Die Behandlung zweimal täglich ist das Entscheidende.«
Sie nahm den Salbentopf von der Ablage neben dem Bett, öffnete ihn und tauchte mit einem Finger hinein.
Er stählte sich innerlich, biss die Zähne zusammen und ballte die rechte Hand zur Faust, kämpfte darum, reglos sitzen zu bleiben, während sie die Salbe auf und um die Wunde verstrich.
Er atmete scharf aus, als sie schließlich einen Schritt zurückwich, und erntete dafür einen strengen Blick.
Nachdem sie die Salbe wieder zurückgestellt hatte, nahm sie den langen Streifen Verbandsmull und betrachtete ihn prüfend, war offensichtlich mit dem Ergebnis zufrieden, denn sie begann ihn um seinen Arm zu wickeln. Unterdessen schaute er sich rasch um und erkundete das Terrain.
Wie Esme wiederholt festgestellt hatte, waren sie wesentlich ungestörter, da sie nun die einzigen Passagiere an Bord waren. Alle anderen waren oben im Salon geblieben. Und er würde es gleich hören, wenn jemand die Treppe hinunterkäme.
Bis das geschah, waren sie beide allein auf dem Kabinendeck.
Allein. Ungestört.
»So.« Sie strich zufrieden über den Knoten, mit dem sie den Verband gesichert hatte, und machte einen Schritt zurück.
Rasch steckte er seinen Arm wieder zurück in den Ärmel.
»Wenn wir so weitermachen, bezweifle ich, dass die Verletzung später Probleme verursachen wird.«
Seine Hand glitt durch die Manschette. Er schaute auf und stellte fest, dass sie sich schon zur Tür umgewandt hatte. Er streckte einen Arm aus, schlang ihn ihr um die Mitte und zog sie zurück.
Sie stolperte leicht, blieb zwischen seinen gespreizten Beinen stehen und stützte sich mit den Händen an seiner Brust ab. Der dünne Stoff war nicht sonderlich wirkungsvoll als Schutz vor ihrer Berührung.
Aus großen Augen blickte sie ihn an.
»Was …?«
»Mir ist aufgefallen, dass ich mich noch gar nicht angemessen bedankt habe.« Er hob eine Hand, legte sie ihr in den Nacken. »Sie haben mir schon mehrmals gedankt, und ich dachte, ich sollte wenigstens …« Ihr Blick war an seinen Lippen hängen geblieben. Langsam senkte er den Kopf. »Angemessen darauf antworten.«
Diese letzten Worte hauchte er über ihre Lippen, dann nahm er ihren Kopf zwischen seine Hände, und bedeckte ganz langsam und vorsichtig diese köstlichen Lippen mit seinen.
Sie hatten sich vier Mal geküsst, aber das hier war das erste Mal, dass er begann.
Das erste Mal, dass er eingestand, sich oder ihr, dass er sie küssen wollte.
Was er tat.
Hungrig.
Aber er konnte sie nicht verschlingen – noch nicht. Es mussten Regeln eingehalten werden, sogar hier. Daher küsste er sie langsam, verführte sie, bis sie ihre Lippen öffnete. Langsam drang er mit seiner Zunge dazwischen, genoss ihren Geschmack, herb und frisch, wie Äpfel und Branntwein.
Sie machte ihn schwindelig.
Langsam, sinnlich. Bis sein Herz immer schneller klopfte, lauter pochte.
Die in die Länge gezogene Liebkosung sandte Verlangen durch seine Adern, glühend heiß, sodass er zu schmelzen meinte.
Die Sehnsucht wuchs, die Leidenschaft folgte.
Bis er wenigstens eine Antwort auf die Fragen hatte, die ihm durch den Kopf gingen.
Er begehrte sie.
Er hatte gewusst, dass sie ihn erregte, aber das hätte auch einfach daran liegen können, dass sie eine köstliche Frau war und er seit mehr Monaten, als er zählen wollte, keine Frau mehr gehabt hatte. Aber was sie in ihm weckte, war mehr als das.
Stärker als bloßes Verlangen, lebendiger als einfache Leidenschaft.
Er begehrte sie mehr und mehr, der Drang breitete sich in ihm aus wie eine Ranke, die sich entfaltete, wie ein mächtiges Tier, das seine Klauen zeigte.
Scharrte.
Sie bewegte ihre Hände, fuhr damit über seine Brust zu seinen Schultern, dann weiter. Er spürte eine kleine Hand auf der empfindsamen Haut an seinem Nacken und ihre andere in seinem Haar. Sie zog daran.
Eine weitere Frage war beantwortet: Sie begehrte ihn.
Er spürte, wie seine Muskeln
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