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Ein sueßes Versprechen

Ein sueßes Versprechen

Titel: Ein sueßes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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die sein Blick fiel.
    Er lehnte sich wieder gegen die Koje, nahm sich seine Weste und schlüpfte hinein. Während er sie vorn zuknöpfte, überlegte er, wog er ab. Er glaubte nicht, dass seine jüngsten Gedankenspiele bezüglich seiner Zukunft ihn besonders beeinflusst hatten, wenigstens nicht in Bezug auf sein Verlangen für sie. Das war stark gewesen, unerwartet heftig, und das von dem ersten Moment an, in dem er sie erblickt hatte.
    »So.« Er stand auf und griff nach seinem Rock, zog ihn sich über.
    Zog die Brauen zusammen.
    Er musste entscheiden, warum er sie begehrte, bevor er zuließ, dass die Dinge weiter außer Kontrolle gerieten. Er mochte sie auf eine Weise, wie er sich nicht vorstellen konnte, je eine Frau gemocht zu haben; das Letzte, was er wollte, war sie auf irgendeine Weise zu verletzen.
    Er musste sich sicher sein. Das kam als Erstes.
    Bevor er oder sie ihrem Verlangen nachgaben und die nächsten Schritte überstürzten.
    Der Morgen blieb verhangen und regnerisch. Esme hatte sich im Salon niedergelassen und erst einen Roman gelesen, dann Briefe geschrieben.
    Loretta, bemerkte Rafe, als er an den Salontüren vorbeiging, schrieb ebenfalls etwas, hatte die Brauen finster zusammengezogen. Aber als er das nächste Mal vorbeikam, hatte sie ihre Briefe beiseitegelegt und sich ihre Stickarbeit genommen.
    Er betrat den Salon, nickte Esme zu und blieb dann vor Loretta stehen. Als sie hochschaute, sagte er:
    »Es hat für den Moment aufgehört zu regnen. Ich frage mich, ob Sie gerne übers Deck spazieren möchten.«
    Aus dem Augenwinkel sah er Esme zufrieden lächeln und sich dann wieder ihrem Roman zuwenden.
    Loretta musterte ihn, dann legte sie zu seiner Erleichterung den Stickrahmen beiseite.
    »Ich würde gerne etwas an die frische Luft gehen.«
    Sie stand auf, schüttelte ihre Röcke aus, legte sich ihren Schal enger um die Schultern. Er lehnte sich zurück, und sie ging ihm zur Tür voraus, aus dem Salon und zu der Treppe nach oben.
    Oben angekommen, blieb sie stehen, atmete ganz tief ein, dann trat sie auf die nassen Holzplanken. Er stellte sich zu ihr. Die Luft war kalt und feucht. Trüber grauer Nebel hüllte die nahen Berge ein und hing unheimlich in den dunklen Wäldern, an denen das Schiff gerade vorbeifuhr.
    Er bedeutete ihr loszugehen und begann dann gemeinsam mit ihr den langsamen Rundgang über Deck. Hassan hielt Wache, geschützt an einer Ecke unter dem vorspringenden Dach der Brücke.
    Seinen Freund nicht weiter beachtend, richtete Rafe seinen Blick auf das langsam dahinfließende graue Band des Flusses.
    »Ich habe darüber nachgedacht, was wir letzte Nacht besprochen haben. Meine mögliche Zukunft. Wie Sie wissen, bin ich ein Jahrzehnt lang nicht in England gewesen und habe mich auch nicht in der guten Gesellschaft bewegt, sodass ich nicht sagen kann, was machbar wäre und was von vornherein ausscheidet. Welche Möglichkeiten sich mir bieten. Besonders, was« – er musste darum ringen, die Worte auszusprechen »geeignete Ehekandidatinnen angeht«. Kühn fuhr er fort. »Ich frage mich, ob Sie mir helfen können, meine Anforderungen besser herauszuarbeiten.«
    Er spürte ihren scharfen Blick wie eine Lanze in der Haut.
    »Ihre Anforderungen? Bei Ihrer zukünftigen Braut?«
    Den Blick weiter auf den Fluss gerichtet, ging er langsam weiter, dann nickte er.
    »Genau. Wie unsere Diskussion gestern Abend deutlich gezeigt hat, mangelt es mir bedauerlicherweise an Plänen für die Zukunft. Wenn ich Ihre Vorschläge bezüglich eines Hauses annehme, eines Gutes mit zwei Dörfern, die ich leite, dann nehme ich doch stark an, dass Sie als Nächstes eine Ehe vorschlagen.« Er wagte einen Blick. »Habe ich recht?«
    Sie wirkte leicht verwundert. Sie blickte hoch und fing seinen Blick auf, studierte ihn einen Moment, dann nickte sie.
    »Meine Einschätzung Ihrer Lage legt die Vermutung nahe, dass Ihre Annahme zutrifft.«
    »Und?« Er zog seine Brauen hoch. »Welche Sorte junge Dame sollte ich mir als Gattin auswählen? Nach welchen Kriterien sollte ich bei der Wahl vorgehen?«
    Da er sah, wie sie die Augen zusammenkniff, schaute er wieder auf den Fluss.
    »Ich bin sicher, Ihre Schwestern und Ihre Schwägerinnen werden entzückt sein, Ihnen zu helfen.«
    Er ging über die falsche Süße ihres Tonfalles hinweg.
    »Davon bin ich überzeugt, was auch der Grund ist, warum ich Sie bitte. Meine Schwestern kennen mich gar nicht mehr wirklich – den Mann, der ich nun bin, ganz zu schweigen von dem, was ich in

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