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Ein Tag, zwei Leben

Ein Tag, zwei Leben

Titel: Ein Tag, zwei Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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Stimme einen leichten Klang zu geben. » Für den Fall, dass es ansteckend ist.«
    » Das macht mir nichts aus. Wenn ich es kriege, können sie mir einfach das Bett neben dir geben. Ooh, dann können wir beide die letzte Schulwoche schwänzen!«
    Mein Herz krampfte sich zusammen. » Du bist eine großartige Freundin, weißt du das?«
    » Spar dir deine Anmachsprüche.« Sie schnaubte.
    » Ha ha. Ich wollte dir nur mitteilen, wo ich bin. Mom und Dad sind echt garstig im Moment. Ich werde dir in ein paar Tagen sagen, was los ist. Ich … du musst mir einen Gefallen tun.«
    » Schieß los«, sagte Capri, ohne zu zögern.
    » Kannst du nach Maddie sehen? Sie wird sich Sorgen machen. Sag ihr nicht, wo ich bin. Mom und Dad haben ihr wahrscheinlich erzählt, ich wäre in Disneyland, so wie ich das einschätze.« Ich konnte den Schmerz in meiner Stimme nicht verbergen, doch Capri kommentierte das nicht. Ihre Mom war auch nicht gerade einfach und ihren Dad hatte sie die letzten drei Jahre nicht gesehen. » Kannst du dich einfach vergewissern, dass es ihr gut geht? Und dass sie … dass sie weiß, dass ich an sie denke und dass … ich sie lieb habe?«
    » Himmel, Sab, das ist ja heftig. Bist du sicher, dass es dir gut geht?«
    » Ja, aber es ist mir wichtig, dass sie das weiß. Und dass ich wieder gesund werde, sag ihr das auch, bitte.«
    » Okay«, sagte sie zögernd. » Ich werde den Babysitter spielen.«
    Dankbar atmete ich aus. » Danke, Capri. Ich, ähm … ich gehe jetzt besser mal. Pass auf dich auf, okay?«
    » Klare Sache. Ruf mich bald wieder an«, sagte sie, bevor wir auflegten.
    Ich legte das Telefon weg. Ethan stand noch immer am Fenster. Er drehte sich nicht um.
    » Ich … ich bin fertig«, sagte ich.
    » Das höre ich«, sagte er mit leiser Stimme.
    Seine Hand wanderte zu seinem Gesicht, und einen Augenblick lang fragte ich mich, ob er sich eine Träne abwischte. Bevor ich noch etwas sagen konnte, wirbelte er plötzlich herum, den Blick aus seinen dunklen Augen auf mich geheftet. Mir blieb der Atem im Hals stecken. Ich machte mich darauf gefasst, dass er gleich etwas sagen würde, aber nach einem kurzen Moment schnappte er sich das Telefon von der Bettkante und verließ den Raum.
    Ethan kam erst wieder um elf Uhr vierzig zurück. Das weiß ich, weil er eine Uhr mitbrachte. Batteriebetrieben – ohne Kabel, an dem ich mich hätte aufhängen können. Ich unterdrückte ein sarkastisches Lachen, denn ich wollte es nicht riskieren, wieder ohne Uhr dazustehen.
    » Danke«, sagte ich zittrig.
    Ethan zuckte mit den Achseln. » Hier«, sagte er und hielt mir einen Zettel hin.
    » Was ist das?«, fragte ich und sah die Liste der Fragen verdutzt an.
    » Kennst du die Antwort auf eine von ihnen?«
    Ich las mir die Fragen kurz durch, bevor ich ihn wieder verwirrt anschaute. Vielleicht war ja er derjenige, der geistesgestört war.
    Er setzte sich in den Sessel und beobachtete mich.
    » Du sagtest, dein Gedächtnis würde mit dir gehen und dass es ein paar Dinge gäbe, die in beiden Welten gleich sind. Allgemeine Konstanten.« Er deutete auf das Stück Papier in meiner Hand. » Das ist eine Liste von Dingen, auf die ich direkt nach Mitternacht eine Antwort will.«
    Wieder schaute ich auf die Liste hinunter.
Zwei Zahlen, deren Summe 26 und deren Produkt 165 ergibt
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Übersetze: Thesaurum omnis vitae
    » Hör mal, das ist nicht irgendein Spiel. Ich kann nicht … ich kann diese Liste nicht mitnehmen, sie wird nicht mitkommen.«
    Ethan verschränkte die Arme und schwang die Füße auf die Bettkante. » Nun, dann fang mal an, sie auswendig zu lernen.« Er zeigte auf die Uhr und sah irritierend selbstgefällig aus. » Du hast nur noch fünfzehn Minuten Zeit.«
    Ich wollte gerade anfangen, das Ganze ins Lächerliche zu ziehen, doch er sah mich direkt an, direkt in meine Augen und auf eine Art, wie es noch nie zuvor jemand getan hatte. Ich versuchte, das unwillkommene Prickeln zu ignorieren, das dadurch in meinem Körper ausgelöst wurde. Wollte … wollte er mich herausforder n ? Infrage stellen? Oder … wollte er mich gar dazu bringen, es ihm zu beweisen? Auf einmal überkam mich eiserne Entschlossenheit. Mein Blick huschte von der Liste zu Ethan und dann wieder zurück.
    » Sabine?«
    Das war eine Chance. Meine Chance. Ich sah auf die Uhr, schluckte die mitternächtliche Aufregung hinunter und nickte.
    » Welche Sprache ist das letzte?«, fragte ich.
    Ethan sah mich

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