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Ein Todsicherer Job

Ein Todsicherer Job

Titel: Ein Todsicherer Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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der Schnabel ihm die Hände abhackte. Vogelklauen scharrten übers Glas und zerbrachen eine der dicken Scheiben, als sich das Tier zu befreien versuchte.
    Charlie lehnte mit der Hüfte am Türpfosten und hob einen der Regenschirme vom Boden auf. Diesen bohrte er dem Vogel in den Hals, verlor jedoch den Halt am Türrahmen – eine der schwarzen Klauen zwängte sich durch das Loch und harkte über seinen Unterarm, schnitt durch die Jacke, durch sein Hemd bis in die Haut. Charlie schob den Regenschirm so fest er konnte vor und drückte den Vogelkopf durchs Loch hinaus.
    Der Rabe stieß ein Kreischen aus und hob mit mächtig rauschenden Flügeln ab. Charlie lag auf dem Rücken, atemlos, starrte die bunten Scheiben an, als sollte der Schatten dieses Riesenraben gleich noch einmal wiederkommen, dann sah er zu Michael Mainheart hinüber, der dort auf der Seite lag, wie eine Marionette ohne Fäden. Neben seinem Kopf lag ein Gehstock mit geschnitztem Elfenbeingriff in Form eines Eisbären. Er war aus dem Schirmständer gekippt und leuchtete mattrot. Der alte Mann atmete nicht mehr.
    »Na, das ist jetzt aber richtig scheiße«, sagte Charlie.

 
     
     
     
    In der Gasse hinter Asher ’ s Secondhand verfütterte der Kaiser von San Francisco Oliven-Focaccia an seine Truppen und versuchte zu verhindern, dass ihm Hundesabber sein Frühstück vermieste.
    »Geduld, Bummer«, sagte der Kaiser zu dem Boston-Terrier, der wie ein behaarter Flummi nach dem trockenen Teigfladen hüpfte, während Lazarus, der ehrwürdige Golden Retriever, daneben stand und auf seinen Anteil wartete. Bummer schnaubte ungeduldig (daher der Hundesabber). Er hatte gewaltigen Hunger, da es heute erst sehr spät Frühstück gab. Der Kaiser hatte auf einer Bank beim Schifffahrtsmuseum geschlafen, und in der Nacht war sein Rheumaknie unter dem Wollmantel hervor in die kalte Luft gerutscht. Dadurch war der Weg nach North Beach zur italienischen Bäckerei, in der sie altes Brot geschenkt bekamen, zu einer langsamen, schmerzhaften Angelegenheit geworden.
    Der Kaiser stöhnte und setzte sich auf eine leere Milchkiste. Er war ein großer, schwankender Bär von einem Mann, mit breiten Schultern, etwas gebeugt von der Last der Stadt. Ein weißer Haarschopf mit ebensolchem Bart umrankte sein Gesicht wie eine Wolke. So weit er sich erinnerte, patrouillierte er mit seinen Männern schon seit Ewigkeiten durch die Straßen dieser Stadt, wenn er es jedoch näher bedachte, vielleicht auch erst seit Mittwoch. Da war er nicht ganz sicher.
    Der Kaiser beschloss, vor seinen Männern eine Proklamation zur Bedeutung des Mitgefühls angesichts nicht enden wollender Verarscherei und politischer Verschwafelung im benachbarten Königreich der Vereinigten Staaten abzugeben. (Er hatte festgestellt, dass sein Publikum den Proklamationen am aufmerksamsten lauschte, wenn das mit Fleisch gefüllte Focaccia noch in der Speisekammer seines Mantels steckte, und momentan duftete eine Pepperoni-Parmesan-Teigtasche aus wollenen Tiefen hervor, und daher waren die Männer wie gebannt.) Doch als er sich eben räusperte, um zu beginnen, kam ein Lieferwagen mit quietschenden Reifen um die Ecke, hob halb ab, als er durch eine Reihe von Mülltonnen pflügte, und kam schleudernd etwa fünfzehn Meter entfernt zum Stehen. Die Fahrertür flog auf, und ein dürrer Mann im Anzug sprang heraus, mit einem Spazierstock und einem Pelzjäckchen, und steuerte schnurstracks auf die Hintertür von Asher ’ s zu. Bevor der Mann jedoch zwei Schritte tun konnte, stürzte er auf den Asphalt, als hätte man ihm von hinten einen Schlag versetzt, dann rollte er auf den Rücken und fuchtelte mit Stock und Jacke in der Luft herum. Der Kaiser kannte Gott und die Welt, und vor sich sah er Charlie Asher.
    Bummer erlitt eine Kläffattacke, doch der besonnenere Lazarus knurrte nur und lief auf Charlie zu.
    »Lazarus!«, rief der Kaiser, doch der Retriever rannte weiter, gefolgt von seinem glubschäugigen Waffenbruder.
    Charlie stand wieder auf den Beinen und schwang den Stock, als kämpfte er gegen ein Phantom und die Jacke wäre sein Schild. Da er auf der Straße lebte, hatte der Kaiser schon oft gesehen, dass Leute mit unsichtbaren Dämonen kämpften, aber Charlie Asher landete offenbar einige Treffer. Der Stock knallte richtig, wenn er auf etwas traf, das unsichtbar zu sein schien – oder sah man da so etwas wie einen Schatten?
    Der Kaiser kam auf die Beine und hinkte zu dem Kampf hinüber, doch bevor er noch zwei Schritte

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