Ein Todsicherer Job
Fische nach Fernsehanwälten benannt. Momentan schwamm Matlock hinter Perry Mason her und schnappte nach der langen Fischwurst, die aus Perrys Pupsloch hing.)
Sophie bekam die ersten dunklen Haare wie ihre Mutter, und wenn Charlie es richtig sah, auch denselben Ausdruck amüsierter Zuneigung ihm gegenüber (plus Sabberfaden).
»Ich bin also der Tod«, sagte Charlie, während er versuchte, ein Thunfisch-Sandwich zu konstruieren. »Daddy ist der Tod, Süße.« Er sah nach dem Toast, traute dem Auswerfmechanismus aber nicht, weil die Toasterleute einen manchmal gern verarschten.
»Der Tod«, sagte Charlie, als der Dosenöffner abrutschte und er mit seiner bandagierten Hand gegen den Tresen schlug. »Verflucht!«
Sophie gluckste und gab ein seliges Babygurgeln von sich, was für Charlie klang wie: »Echt, Daddy? Erzähl noch mehr davon.«
»Ich kann nicht mal mehr rausgehen, weil ich fürchten muss, dass mir jemand tot vor die Füße fällt. Ich bin der Tod, mein Schatz. Klar, lach du nur, aber mit einem Vater, der andere Leute ins Gras beißen lässt, findest du bestimmt nie eine gute Vorschule.«
Sophie blubberte eine Blase des Mitgefühls hervor. Charlie ließ den Toast herausspringen. Die beiden Scheiben waren noch nicht so weit, aber wenn er sie noch mal herunterdrückte, würden sie verbrennen, sofern er sie nicht im Auge behielt und per Hand herausholte. Wahrscheinlich würde er sich jetzt mit irgendwelchen seltenen Labbertoast-Bazillen infizieren. Toasterwahnsinn. Elendes Toasterpack.
»Das hier ist der Toast des Todes, junges Fräulein.« Er zeigte ihr das Brot. »Der Todestoast.«
Er legte die Scheibe hin und machte sich wieder an der Thunfischdose zu schaffen.
»Hat sie vielleicht nur bildlich gesprochen? Ich meine, vielleicht meinte die Rothaarige einfach nur, dass ich – also – tödlich langweilig bin.« Das erklärte selbstverständlich nicht wirklich alles andere, was passiert war. »Was meinst du?«, fragte er Sophie.
Er suchte nach einer Antwort, und die Kleine setzte dieses Racheleske Schlaumeiergrinsen auf (wenn auch ohne Zähne). Sie freute sich an seiner Qual, und seltsamerweise fühlte er sich besser, das zu wissen.
Einmal mehr rutschte der Dosenöffner ab, Thunfischsoße spritzte ihm übers Hemd, und der Toast fiel auf den Boden. Jetzt waren Fusseln daran. Fusseln am Toast! Fusseln am Toast des Todes. Was, zum Teufel, hatte man davon, Herr der Unterwelt zu sein, wenn man Fusseln an seinem Toast hatte? »Blöder Scheißdreck! «
Er hob den Toast vom Boden auf und warf ihn an Sophie vorbei ins Wohnzimmer. Das Baby sah ihn fliegen, dann quiekte sie begeistert und strahlte ihren Vater an, als wollte sie sagen: »Noch mal, Daddy! Noch mal! «
Charlie hob sie aus ihrem Autositz und drückte sie an sich, roch süßsauren Babyduft, und seine Tränen landeten auf ihrem Overall. Er hätte es gekonnt, wenn Rachel da gewesen wäre, aber ohne sie schaffte er es nicht.
Er würde einfach nicht mehr vor die Tür gehen. Das war die Lösung. Die Bürger von San Francisco waren nur sicher, wenn er in seiner Wohnung blieb. Also verbrachte er die nächsten vier Tage zu Hause bei Sophie, schickte Mrs. Ling zum Einkaufen. (Und häufte dabei eine gewaltige Sammlung von Gemüsesorten an, die er nicht kannte und auch nicht zubereiten konnte, denn Mrs. Ling kaufte ausschließlich in Chinatown ein, egal, was er ihr auftrug.) Und als nach zwei Tagen ein neuer Name auf dem Notizblock neben seinem Bett auftauchte, versteckte Charlie den Block vorsichtshalber unter dem Telefonbuch in der Küchenschublade.
Es war Tag Fünf, als er den Schatten eines Raben auf einem der gegenüberliegenden Dächer sah. Erst war er nicht sicher, ob es sich um einen Riesenraben oder ein ganz normales Tier handelte, das einen langen Schatten warf, doch als ihm bewusst wurde, dass Mittagszeit war und es kaum Schatten gab, löste sich die Hoffnung auf einen normalen Raben in Wohlgefallen auf. Er zog die Jalousien zu und hockte gemeinsam mit Sophie hinter der verschlossenen Schlafzimmertür, mit einem Karton Pampers , einem Korb Gemüse, je einem Sixpack Säuglingsmilch und gelber Brause und versteckte sich, bis das Telefon klingelte.
»Was machen Sie da eigentlich?«, fragte eine sehr tiefe Männerstimme am anderen Ende der Leitung. »Sind Sie verrückt geworden?«
Charlie war wie vor den Kopf gestoßen. Nach der Nummer zu urteilen, hatte sich jemand verwählt. »Ich esse etwas, das entweder Melone oder Kürbis ist. « Er betrachtete
Weitere Kostenlose Bücher