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Ein Todsicherer Job

Ein Todsicherer Job

Titel: Ein Todsicherer Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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das grüne Ding, das nach Melone schmeckte, aber eher wie ein Kürbis aussah – mit Stacheln. (Mrs. Ling nannte es »Mund-halten-und-essensein-gesund«.)
    Der Mann sagte: »Sie vermasseln noch alles. Sie haben was zu erledigen. Tun Sie, was im Buch steht, sonst wird man Ihnen alles nehmen, was Ihnen etwas bedeutet. Das ist mein Ernst.«
    »Welches Buch? Wer spricht da?«, fragte Charlie. Die Stimme kam ihm bekannt vor, und aus irgendeinem Grund versetzte sie ihn in Alarmbereitschaft.
    »Das darf ich Ihnen nicht sagen. Tut mir leid«, sagte der Mann. »Ihre Nummer erscheint auf meinem Display, Blödmann. Ich weiß, von wo Sie anrufen.«
    »Ups«, sagte der Mann.
    »Daran hätten Sie denken sollen. Was für eine ominöse, böse Macht wollen Sie sein, wenn Sie nicht mal verhindern können, dass Ihre Nummer auf meinem Display erscheint?«
    Sein Telefon zeigte »Fresh Music« und eine Nummer an. Charlie rief die Nummer zurück, doch niemand ging an den Apparat. Er rannte in die Küche, holte das Telefonbuch aus der Schublade und schlug Fresh Music nach. Es war ein Plattenladen irgendwo oben an der Ecke Market und Castro Street.
    Das Telefon klingelte, und er riss den Hörer so heftig von der Gabel, dass er sich fast ein Stück vom Zahn abbrach, als er sich meldete.
    »Kaltblütiges Dreckschwein!«, brüllte Charlie in den Hörer. »Hast du eigentlich eine Ahnung, was ich durchmache, du herzloses Monster?«
    »Leck mich am Arsch, Asher! «, sagte Lily. »Dass ich noch ein Kind bin, bedeutet nicht, dass ich keine Gefühle habe.« Sie legte auf.
    Charlie rief zurück.
    »Asher’s Secondhand«, meldete sich Lily. »Seit dreißig Jahren im Familienbesitz bourgeoiser Kretins.«
    »Lily, tut mir leid. Ich dachte, du wärst jemand anders. Weshalb hast du angerufen?«
    » Je? « , sagte Lily. » Je me fou de ta gueule, espèce des gaufres de douche. «
    »Lily, hör auf, Französisch zu sprechen. Ich hab doch gesagt, es tut mir leid.«
    »Hier unten ist ein Bulle, der dich sprechen will«, sagte sie.
     
    Charlie hatte sich Sophie vor den Bauch geschnallt wie eine Terroristen-Baby-Bombe, als er die Hintertreppe herunterkam. Sie konnte gerade den Kopf hoch halten, weshalb er sie mit dem Gesicht nach vorne trug, damit sie sich umsehen konnte. Ihre Arme und Beine schlackerten herum, wenn Charlie ging, so dass sie aussah wie eine Fallschirmspringerin – mit einem komischen Vogel als Schirm.
    Der Cop stand am Tresen, Lily gegenüber, und sah aus wie eine Cognac-Werbung – im italienischen Zweireiher aus blauer Rohseide mit hellbraunem Leinenhemd und gelber Krawatte. Er war um die fünfzig, Latino, schlank, mit scharf geschnittenen Zügen und der Ausstrahlung eines Raubvogels. Sein Haar war zurückgekämmt, und mit den grauen Schläfen sah er aus, als käme er einem entgegen, selbst wenn er still stand.
    »Inspector Alphonse Rivera«, sagte der Cop und reichte ihm die Hand. »Danke, dass Sie gekommen sind. Die junge Dame sagte, Sie hätten letzten Montag gearbeitet.«
    Montag. Der Tag, an dem er hinter dem Laden mit den Raben gekämpft hatte, der Tag, an dem die blasse Rothaarige da gewesen war.
    »Du musst ihm nichts erzählen, Asher«, sagte Lily, die offensichtlich ihre Loyalität zu ihm erneuerte, auch wenn er ein Kretin war.
    »Danke, Lily. Wieso machst du nicht kurz Pause und siehst mal nach, was drüben am Höllenschlund so los ist?«
    Sie murrte, dann nahm sie etwas aus der Schublade unter der Kasse, vermutlich ihre Zigaretten, und ging zur Hintertür hinaus.
    »Wieso ist dieses Kind nicht in der Schule?«, fragte Rivera. »Die reine Extrawurst«, sagte Charlie. »Sie wissen schon: Privatunterricht. «
    »Ist sie deshalb so vergnügt?«
    »Diesen Monat studiert sie die Existentialisten. Hat letzte Woche um einen Studientag gebeten, um am Strand einen Araber zu erschießen.«
    Rivera lächelte, und Charlie entspannte sich etwas. Er zog ein Foto aus seiner Brusttasche und hielt es Charlie hin. Sophie schien danach greifen zu wollen. Das Foto zeigte einen älteren Herrn im Sonntagsstaat auf den Stufen einer Kirche. Charlie erkannte die Kathedrale von St. Peter & Paul, nur ein paar Blocks entfernt am Washington Square.
    »Haben Sie diesen Mann am Montagabend gesehen? Er trug einen schwarzgrauen Mantel und einen Hut.«
    »Nein, tut mir leid. Hab ich nicht«, sagte Charlie. Und das hatte er auch nicht. »Ich war bis zehn etwa im Laden. Es kamen einige Kunden, aber dieser Mann war nicht dabei.«
    »Sind Sie sicher? Er heißt James

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