Ein Todsicherer Job
Charlie wunderte.
Die Polizeibeamtin nahm Charlies Fingerabdrücke neunmal, dann sah sie Inspector Alphonse Rivera an und sagte: »Der Mistkerl hat keine Fingerabdrücke.«
Rivera nahm Charlies Hand, drehte die Innenfläche nach oben und sah sich die Finger an. »Ich kann Rillen erkennen, da oben. Er hat ganz normale Finger.«
»Na, dann machen Sie es doch«, sagte die Frau. »Ich krieg nur Kleckse auf die Karte.«
»Gut«, sagte Rivera, »dann kommen Sie mal mit.«
Er führte Charlie zu einer Wand, an die ein großes Metermaß gemalt war, und wies ihn an, in die Kamera zu blicken. »Wie sehen meine Haare aus?«, sagte Charlie.
»Nicht lächeln.«
Charlie runzelte die Stirn.
»Kein Gesicht ziehen. Sehen Sie einfach geradeaus und... Ihre Haare sind okay, aber ich glaube, Sie haben jetzt Tinte an der Stirn. Es ist nicht so schwierig, Mr. Asher. Kriminelle machen das ständig.«
»Ich bin aber nicht kriminell«, sagte Charlie.
»Sie sind in ein gesichertes Gebäude eingebrochen und haben eine junge Frau belästigt. Somit sind Sie kriminell.«
»Ich bin nirgendwo eingebrochen und habe auch niemanden belästigt.«
»Das werden wir noch sehen. Miss McKerny sagt, Sie hätten sie bedroht. Sie wird bestimmt Anzeige erstatten, und wenn Sie mich fragen, hatten Sie beide Glück, dass ich im richtigen Moment aufgetaucht bin. «
Charlie hatte sich schon gewundert. Die Fickpuppe hatte angefangen zu schreien und sich rückwärts in die Wohnung zurückgezogen, und er war der halbnackten Frau gefolgt, versuchte zu erklären, überlegte, wie er das machen sollte, wobei er ihren Brüsten viel zu viel Aufmerksamkeit widmete.
»Ich habe sie nicht bedroht.«
»Sie haben zu ihr gesagt, dass sie sterben wird. Heute.«
Tja, da hatten sie ihn. In dem ganzen Tohuwabohu hatte er erwähnt, er müsse Hand an ihre Brüste legen, weil sie heute sterben würde. Im Nachhinein war er der Ansicht, er hätte diese Information lieber für sich behalten sollen.
Rivera führte ihn nach oben in einen kleinen Raum mit einem Tisch und zwei Stühlen. Wie im Fernsehen stand Charlie da und sah sich nach einem Einwegspiegel um, musste zu seiner Enttäuschung jedoch feststellen, dass er nur moosgrün lackierte Betonwände fand. Rivera ließ ihn sich setzen, doch ging er dann zur Tür.
»Ich werde Sie hier einen Moment allein lassen, bis Miss McKerny da ist, um Anzeige zu erstatten. Hier ist es gemütlicher als in der Zelle. Möchten Sie was trinken?«
Charlie schüttelte den Kopf. »Sollte ich meinen Anwalt anrufen?«
»Das bleibt Ihnen überlassen, Mr. Asher. Es ist Ihr gutes Recht, aber ich darf Ihnen weder den einen noch den anderen Rat geben. In fünf Minuten bin ich wieder da. Dann können Sie anrufen, wen Sie wollen.«
Rivera ging hinaus, und Charlie sah den Partner des Inspectors, einen bärbeißigen, kahlen Stier von einem Mann, der auf den Namen Cavuto hörte und draußen vor der Tür wartete. Der Mann machte Charlie Angst. Nicht so wie die Aussicht darauf, Madison McKernys Brustimplantate holen zu müssen, oder darauf, was passieren würde, falls er es nicht täte, aber trotzdem.
»Lass ihn gehen«, sagte Cavuto.
»Wie? Lass ihn gehen? Ich bin gerade mit ihm fertig, und diese McKerny...«
»Ist tot. Von ihrem Freund erschossen. Und als unsere Jungs hinkamen, weil jemand Schüsse gemeldet hatte, hat er sich selbst die Kugel gegeben.«
»Was?«
»Der Freund war verheiratet, McKerny wollte mehr und hat gedroht, seiner Frau alles zu erzählen. Da ist er durchgedreht.« »Das weißt du jetzt schon?«
»Ihre Nachbarin hat den Kollegen gleich die ganze Geschichte erzählt. Komm schon, es ist unser Fall. Wir müssen los. Lass den Vogel laufen. Ray Macy und irgend so eine Gruftiköchin warten unten schon auf ihn.«
»Ray Macy hat mich angerufen, weil er dachte, Asher wollte die Frau ermorden.«
»Ich weiß. Richtiges Verbrechen, falscher Mann. Gehen wir.«
»Wir hätten immer noch die Sache mit der versteckten Waffe.«
»Ein Stock mit einer Klinge drin? Willst du dich vor den Richter hinstellen und erklären, du hättest diesen Burschen unter dem Verdacht verhaftet, ein Serienkiller zu sein, aber dann hat er dich runtergehandelt, und jetzt ist er nur noch ein komischer Kauz?«
»Okay, ich lass ihn gehen, aber eines sag ich dir, Nick: Dieser Bursche hat der Frau gesagt, dass sie heute sterben wird. Da ist irgendwas Schräges im Busch.«
»Und es gibt noch nicht genug Schräges in den Büschen, um das wir uns kümmern
Weitere Kostenlose Bücher