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Ein toedlicher Plan

Titel: Ein toedlicher Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Deaver
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mehr Menschen erschienen im Flur. Bald würden auch die Hausmeister eintreffen und als Erstes die alte Kaffeemaschine in Betrieb nehmen wollen, die in dieser Kammer aufgestellt war.
    Und nicht mehr lange, dann begann Mitchell Reeces Verfahren. Er würde den Fall verlieren, und damit wäre seine Karriere bei Hubbard, White & Willis an ihrem Ende angelangt.
    Taylor sah sich in dem kleinen Raum um. Sie öffnete den Kühlschrank und fand im untersten Fach ein altes Rosinenbrot. Kurz entschlossen nahm sie es heraus, legte es auf den Tisch und wurde dann doch von Zweifeln geplagt. Aber schließlich riss sie die Verpackung auf und sagte sich, dass sie jetzt das tun würde, was sie immer schon einmal vorgehabt hatte.
    Sean Lillicks Augen waren stark gerötet. Sie brannten von zu viel Wodka, Zigarettenrauch und zu wenig Schlaf, weil der Mann, dem er jetzt gegenübersaß, ihn zu einer unchristlichen Zeit aus dem Bett geklingelt hatte.
    Er rieb sich die Augen und trank Kaffee aus der Tasse, die Clayton ihm hingestellt hatte. Er hatte sogar daran gedacht, dass Lillick viel Zucker darin liebte.
    Clayton sah ihn eine Minute lang an und sagte dann: »Dein Kragen.«
    Lillick zog ihn gerade und bekam einen Hustenanfall.
    »Geht es dir gut?«
    »Könnte nicht besser gehen.«
    »Du siehst aber nicht unbedingt danach aus.«
    »Ich habe letzte Nacht nicht sehr viel geschlafen.« Lillick hatte Mühe, die Worte zu artikulieren. Jedes einzelne von ihnen leistete Widerstand. Er räusperte sich, und das hörte sich an wie ein Automotor, der an einem kalten Wintertag nicht anspringen wollte.
    »Ich auch nicht. Ich habe bis zwei Uhr hier gearbeitet, bin dann nach Hause, um sieben wieder aufgestanden und um halb zehn zurück ins Büro.«
    Lillick sagte nichts dazu.
    »Sean, ich möchte, dass du mir einen Gefallen tust.«
    Lillick hob die Kaffeetasse zum Mund und versuchte, sich dahinter zu verstecken.
    »Ich werde dir jetzt einen kleinen Einblick geben, damit du besser verstehst, wie dringend es ist. Ich muss etwas gegen Donald Burdick in die Hand bekommen, am besten was Persönliches. Am liebsten wäre mir etwas von der Qualität wie das, was du über Ralph Dudley in Erfahrung gebracht hast. Finde heraus, was er für sexuelle Vorlieben hat. Und mit wem er es treibt. Wenn dort nichts zu holen ist, stell fest, was er sonst mit seinem Geld macht. Oder ob eines seiner Kinder drogenabhängig ist.«
    »Nein.« Lillick stellte die Kaffeetasse auf den Schreibtisch und schluckte mehrmals. Seine Hände zitterten.
    Clayton schien ihn nicht gehört zu haben, denn ein neuer Gedanke war ihm gekommen. »Oder vögelt seine Frau vielleicht in der Gegend herum?« Er nickte befriedigt. »Ja, das wäre geradezu hervorragend. Ich traue Vera Burdick sowieso nicht über den Weg. Warum machst du nicht …«
    »Nein.«
    »Was?«
    »Ich sagte Nein.«
    Clayton lachte schallend. »Hast du wieder einen deiner Anfälle, Sean? Du leidest unter Moralattacken wie andere unter Asthma.«
    Lillick spuckte die Worte Clayton entgegen, als hätte er sie aus einer Mülltonne aufgelesen und in einer Linie aufgereiht. »Ich werde dir keine kleinen Gefallen mehr tun. Jedenfalls nicht solche.«
    »Aber warum denn nicht?«
    »Weil ich es nicht mehr will?«
    »Ich möchte die Gründe hören.«
    »Und ich werde sie nicht sagen, weil du auf alles eine passende Entgegnung hast.«
    »Ja, ich habe die passenden Entgegnungen, und zwar deshalb, weil deine moralischen Bauchschmerzen Gefühle sind und nichts mit Logik zu tun haben.«
    »Nein.« Lillick streckte die Hand nach der Tasse aus, zog sie aber wieder zurück.
    »Sean, dir ist doch hoffentlich bewusst, wie überaus wichtig diese Angelegenheit ist.«
    »Du hast deine Fusion bekommen.«
    »
Die
Fusion, nicht
meine
Fusion, ist noch längst nicht abgeschlossen.«
    »Jetzt tu doch nicht so, als käme es auf den Willen der Partner an.«
    »Schluss damit!«, fuhr Clayton Lillick an, und seine Worte trafen ihn wie ein Schlag ins Gesicht. Speicheltropfen flogen aus Claytons Mundwinkeln. »Die Fusion entspricht dem Willen der Partner. Ich habe das Fundament für die Fusion geschaffen, aber die Partner haben darüber abgestimmt und sich dafür entschieden. Die Fusion drückt den Willen von zwei Dritteln der Kanzlei aus. Und ich muss dich wohl nicht daran erinnern, dass du genauso tief in der Geschichte drinhängst wie ich. Du kannst jetzt nicht einfach sagen, die Sache mache dir keinen Spaß mehr, und dich verdrücken. Ich habe dir einen Haufen Geld

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